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1. FC Union Berlin schlägt Hertha BSC und behält Haupstadt im Griff - misslungenes Debüt für Sandro Schwarz

Celine Jäntsch

Update 06/08/2022 um 20:37 GMT+2 Uhr

Der 1. FC Union Berlin hat das Derby am 1. Spieltag der Bundesliga gegen Hertha BSC klar 3:1 (1:0) gewonnen und damit die Oberhand in der Hauptstadt behalten. Jordan Siebatcheu (32.), Sheraldo Becker (52.) und Robin Knoche (55.) trafen für die Köpenicker. Für die Hertha sorgte lediglich Dodi Lukébakio für Ergebniskosmetik (85.). Für BSC-Trainer Sandro Schwarz war es ein misslungener Liga-Einstand.

Rani Khedira (l.) jubelt über das 3:0 von Robin Knoche (nicht im Bild) - Union Berlin vs. Hertha BSC

Fotocredit: Getty Images

Während Herthas Neuzugang Wilfried Kanga zunächst auf der Bank Platz nahm, durfte Unions Jordan Siebatcheu - in der letzten Saison noch zusammen mit Kanga bei Young Boys Bern tätig - von Beginn an ran.
Mit dessen Präsenz in der Sturmspitze waren die Köpenicker von Beginn an hellwach: Nach gerade einmal einer halben Minute stand Rani Khedira 13 Meter vor dem Tor völlig frei, sein Schuss wurde gerade noch geblockt (1.). Wenig später verpasste Julian Ryerson eine scharfe Hereingabe von Christopher Trimmel nur knapp (3.).
Hertha BSC hingegen kam offensiv überhaupt nicht in Fahrt. Dodi Lukébakio und Myziane Maolida mangelte es an Durchsetzungskraft auf den Außenpositionen, sodass Davie Selke im Sturmzentrum zu oft auf verlorenem Posten stand.
So fiel die Führung für die Hausherren dann auch nicht unverdient. Zunächst hatte Herthas Torhüter Oliver Christensen mit einer starken Parade gegen einen 18-Meter-Versuch von Ryerson noch geglänzt (27.), wenig später war er dann gegen Neuzugang Siebatcheu machtlos. Sheraldo Becker war auf der linken Außenbahn Jonjoe Kenny entwischt und flankte maßgenau an den Fünfmeterraum, wo der Franko-Amerikaner per Kopf zum 1:0 traf (31.).
Kurz vor der Halbzeit verpasste Ryerson dann sogar noch die Chance auf das zweite Tor, sein Abschluss aus zwölf Metern halblinks rauschte haarscharf am rechten Pfosten vorbei (38.). Herthas einziger Torschuss hingegen war ein Freistoß von Neu-Kapitän Marvin Plattenhardt, der Frederik Rönnow im Unioner Tor allerdings nicht allzu große Probleme bereitete (36.).
Auch nach dem Wiederanpfiff dominierte Union. Zunächst prüfte Siebatcheu Christensen mit einem Kopfball (46.), ehe Yannick Haberer aus der Distanz knapp verpasste (48.).
Dann folgte ein eiskalter Doppelschlag, der die Hoffnungen der West-Berliner jäh im Keim erstickte: Nach Doppelpass mit Haberer entwischte Becker Herthas neuem Innenverteidiger Filip Uremovic und traf aus zehn Metern halblinks zum 2:0. Nur vier Minuten später erhöhte Robin Knoche im Anschluss an eine Trimmel-Ecke per Kopf – der Treffer zählte zunächst wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht, wurde vom VAR dann aber doch gut gegeben (54.).
Sandro Schwarz musste nun reagieren, brachte mit Stevan Jovetic, Chidera Ejuke und Wilfried Kanga gleich drei neue Akteure für die Offensive (56.). Letzterer hatte dann auch direkt die erste Möglichkeit, sein Schuss aus 15 Metern war dann aber kein Problem für Rönnow (60.).
In der Folge konnte Union die komfortable Führung relativ problemlos verteidigen. Von Hertha BSC kam viel zu wenig, um die gut eingestellte Union-Hintermannschaft ernsthaft zu gefährden. Erst in den Schlussminuten gelang den Gästen noch ein wenig Ergebniskosmetik. Dodi Lukébakio tanzte den eingewechselten András Schäfer im Strafraum aus und schob dann aus zehn Metern ins linke Eck ein (85.).
Allein, der Anschlusstreffer kam zu spät. So behielt Union Berlin auch im vierten Derby in Folge die Oberhand. Hertha BSC hingegen legte unter dem neuen Trainer Sandro Schwarz und nach dem Aus im DFB-Pokal (4:4, 5:6 i.E. bei Eintracht Braunschweig) auch in der Liga einen veritablen Fehlstart hin.

Die Stimmen zum Spiel:

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Für mich war die Reaktion fast wichtiger als der Sieg. Die haben wir von uns selbst gefordert und nach dem Pokal (2:1 in Chemnitz, Anm. d. Red.) auch erwartet. Die Mannschaft hat gezeigt, zu was sie fähig ist, wenn sie für die Aufgabe bereit ist. Wir waren sehr kompakt, die Ketten haben gut verschoben und harmoniert, und wir waren auf dem Weg zum Tor sehr zielstrebig."
Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Union war griffiger in vielen Situationen und hat dann wirklich zielstrebig nach vorne gespielt. Schärfe war das große Manko heute. Es war wenig heute, das muss man ganz klar sagen. Obwohl wir in der ersten Halbzeit eine Phase hatten, wo es besser war. Aber über die gesamte Distanz war es zu wenig heute. Erstmal ist es extrem wichtig, keine Untergangsstimmung aufkommen zu lassen. Ich weiß, was letztes Jahr hier los war. Es ist ein neuer Weg, der wird hart werden. Das war mir vorher klar. Es ist ärgerlich mit den beiden Niederlagen, aber jetzt gilt es, Schärfe reinzubekommen im Hinblick auf das Spiel gegen Frankfurt."
Robin Knoche (1. FC Union Berlin): "Die geschlossene Mannschaftsleistung war ausschlaggebend. Wir hätten das Spiel schon in der ersten Halbzeit entscheiden können, wenn wir es konsequent zu Ende gespielt hätten. Das haben wir dann in der zweiten Halbzeit gleich nach der Pause gemacht."
Marvin Plattenhardt (Hertha BSC): "Es war heute nicht genug. Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten einige Chancen, haben aber leider nicht getroffen. Und dann kriegen wir zu einfache Gegentore. Das müssen wir in den nächsten Wochen abstellen. Wir müssen bei uns in der Offensive noch einen Zahn zulegen und uns mehr Chancen herausspielen. Wir haben jetzt wieder das Derby verloren, das gefällt keinem hier. Das schmerzt uns Spieler genauso."
Jannik Haberer (1. FC Union Berlin): "Das Stadion hat gebrannt. Das war auch ein Sieg für die Fans. Durch den Sieg letzte Woche hatten wir schon eine breite Brust, das hat uns heute geholfen."

Der Tweet zum Spiel:

New season, old Hertha?

Das fiel auf: Der neue Star

Vor dem Spiel stand Jordan Siebatcheu unter genauer Beobachtung. Konnte der neue Stürmer den Abgang von Taiwo Awoniyi ersetzen? Die Antwort lieferte der 26-Jährige nach gerade einmal einer halben Stunde mit seinem Treffer zum 1:0. Und auch so fügte sich der Franko-Amerikaner sehr gut in die Offensive der Köpenicker ein, zeigte sich sehr präsent im Strafraum und wurde zurecht mit viel Applaus bei seiner Auswechslung in der 78. Minute verabschiedet.

Die Statistik: 1

Zum ersten Mal überhaupt gewinnt Union Berlin zum Auftakt der Bundesliga und startet mit drei Punkten in die neue Saison.
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