Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Bundesliga: Kein Sieger zwischen Hertha BSC und der TSG Hoffenheim - zähes Ringen in Berlin

Florian Luber

Update 02/10/2022 um 18:50 GMT+2 Uhr

Hertha BSC hat mitten im Trubel um den Investor Lars Windhorst zumindest sportlich einen Rückschlag in der Fußball-Bundesliga verhindert. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz erkämpfte gegen die TSG Hoffenheim ein 1:1 (1:1), der Hauptstadtklub steckt allerdings nach dem dritten Unentschieden in Folge im unteren Tabellendrittel fest.

Munas Dabbur (l.) im Duell mit Filip Uremovic

Fotocredit: Getty Images

Beide Teams kamen gut ins Spiel, wobei die Hertha Glück hatte, dass Grischa Prömel zu Beginn im Abseits stand, weil die TSG sonst einen Strafstoß für das Foul von Marc-Oliver Kempf gegen Christoph Baumgartner bekommen hätte (2.). Das rüttelte die Alte Dame aber wach und ihr gehörten auch die nächsten Minuten. Zunächst schickte Suat Serdar Wilfried Kanga auf die Reise, der im Sechzehner aber weit vorbei schoss (8.). Keine zehn Minuten später verlängerte Lucas Tousart einen Einwurf von Jonjoe Kenny zu Dodi Lukébakio, der mit seinem Volley an Oliver Baumann hängen blieb (16.).
Hoffenheim wurde dann stärker und riss das Spiel an sich. Mit einer starken Doppelchance meldete sich die TSG in der Partie zurück. Sowohl Kramaric als auch Munas Dabbur kamen gefährlich im Sechzehner zum Abschluss, der Kroate schoss aber drüber und Dabbur scheiterte an Oliver Christensen (21.). Wenig später belohnte sich die TSG und ging in Führung, als Kramaric einen Schuss von Ozan Kabak unhaltbar ins rechte Eck abfälschte (25.).
Die Führung hatte jedoch nicht allzulange Bestand, denn die Hertha kam aus dem Nichts zurück. Angelino "klärte" einen Ball in die Füße von Chidera Ejuke, der Lukébakio in den Sechzehner schickte. Der Belgier schloss souverän zum 1:1 ab (37.). Kurz vor dem Pausenpfiff scheiterte Kramaric noch mal an der Latte und Christensen kratzte einen Kopfball von Prömel von der Linie (45.).
Nachdem die TSG im ersten Durchgang die klar bessere Mannschaft war und mit dem Unentschieden zu dem Zeitpunkt nicht zufrieden sein konnte, ließ sie dann im zweiten Durchgang stark nach. Hertha kam deutlich besser aus der Pause. Vor allem Ejuke drehte zu Beginn auf und verfehlte zunächst das rechte Eck nur knapp (48.). Kurz darauf ließ er drei Gegenspieler aussteigen, sodass Lukébakio zum Abschluss kam, aber seinen Volleyversuch über das Tor setzte (55.).
Das Spiel flachte in der Folge stark ab, den ersten richtig gefährlichen Angriff der TSG gab es erst in der 75.Minute, als Angelo Stiller Baumgartner in den Sechzehner schickte, von wo der Österreicher links vorbei schoss. Kurz vor dem Ende konnte Hertha ein weiteres Mal durchatmen. Nach starker Vorarbeit von Kramaric landete seine Hereingabe über Umwege beim eingewechselten Robert Skov, der aus zwölf Metern ins rechte Eck traf, doch der Treffer wurde aufgrund einer vorausgegangenen Abseitsposition von Jacob Bruun Larsen aberkannt (86.).
So blieb es dann beim 1:1.

Die Stimmen zum Spiel:

Oliver Christensen (Hertha BSC): "Nach der zweiten Hälfte ist ein Punkt vielleicht zu wenig, andererseits hatte Hoffenheim vor allem in der ersten Halbzeit auch Chancen. So ist das Resultat in Ordnung. Uns fehlt noch ein bisschen beim letzten Moment in der gegnerischen Hälfte. Wenn wir es schaffen, dort besser zu agieren, sind noch einige Punkte für uns drin."
Dodi Lukébakio (Hertha BSC): "Wir haben als Mannschaft erneut einen Schritt nach vorn gemacht, indem wir das Spiel nicht verloren haben. Das war ganz wichtig! Unentschieden sind besser als Niederlagen. Es gibt viele positive Dinge, die wir mitnehmen können und die Hoffnung machen. Natürlich müssen wir auch einiges besser machen, aber es gibt keinen Grund, negativ gestimmt zu sein. Nächste Woche steht schon das nächste wichtige Spiel an, dann werden wir erneut versuchen, den ersten Heimsieg zu holen."
André Breitenreiter (Trainer TSG 1899 Hoffenheim): "Wir haben in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht, es aber verpasst, das Spiel schon frühzeitig zu entscheiden. In der zweiten Hälfte wurde Hertha dann druckvoller und wir zu passiv."
Christoph Baumgartner (TSG 1899 Hoffenheim): "Wir haben in der zweiten Hälfte den Faden verloren, zu viele lange Bälle und wenig kontinuierlich von hinten raus gespielt, was uns eigentlich stark macht. Da war die Hertha dann besser im Spiel - dennoch hatten wir die besseren Chancen."
Grischa Prömel (TSG 1899 Hoffenheim): "Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt und wenig zugelassen, das Gegentor schenken wir uns selbst ein. Wenn wir etwas effektiver sind, dann kann es hier auch anders laufen."

Der Tweet zum Spiel

Das fiel auf: Schlechte Chancenverwertung und schwache zweite Halbzeit

Die TSG muss sich heute vor allem eine Sache ankreiden lassen: die schlechte Chancenverwertung. In Halbzeit eins erspielten sich die Kraichgauer einen expected Goals-Wert von 1,46. In Halbzeit zwei ließen sie dann aber deutlich nach und kamen lediglich auf 0,7 xG. Damit machen sie am Ende aus einem xG-Wert von 2,16 genauso viele Tore wie Hertha, die am Ende nur auf 1,01 xG kamen.

Die Statistik: 8

Andrej Kramaric erzielte heute seinen achten Treffer in einem Auswärtsspiel bei der Hertha. Damit zieht er mit Marco Reus gleich, der unter den aktiven Bundesliga-Spielern aktuell der Einzige war, der so viele Tore gegen einen bestimmten Gegner auswärts erzielen konnte (Reus gegen den VfB).
picture

Terzic nach Pleite bedient: "Brutal, ärgerlich und bitter"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung