BVB | Mats Hummels vom FC Bayern und Lucien Favre: Passt das zusammen?

Marc Hlusiak

Update 21/06/2019 um 11:21 GMT+2 Uhr

Der Transfer von Mats Hummels vom FC Bayern München zurück zu seinem Ex-Verein Borussia Dortmund ist laut "kicker" perfekt. Beim BVB trifft er auf Lucien Favre - ein Trainer, der genau wie Hummels keine Auseinandersetzungen scheut und stets eine klare Meinung vertritt. Ottmar Hitzfeld wäre der Wechsel ein echter Coup. Aber: Passen Favre und Hummels überhaupt zueinander?

Lucien Favre (li.) und Mats Hummels (re.): Passt das?

Fotocredit: Imago

Die Rückkehr von Mats Hummels vom FC Bayern München zu Borussia Dortmund ist laut Medienberichten perfekt.
Trainer-Legende Ottmar Hitzfeld trainierte beide Vereine und gratulierte dem BVB in der "Sport Bild" bereits vorzeitig zum Coup: "Eine Führungspersönlichkeit in der Abwehr - wie es Mats Hummels ist", so der 70-Jährige, habe Dortmund in der vergangenen Saison gefehlt.
Und weiter:
Dass Dortmund das Potential hat, den Titel zu holen, hat die Mannschaft in der vergangenen Saison gezeigt. Sie ist durch die Verpflichtungen (Julian Brandt, Thorgan Hazard und Nico Schulz, Anm. D. Red.) noch stärker geworden und in der Breite viel besser aufgestellt. Außerdem wird dadurch der Konkurrenzkampf neu entfacht. Ganz Deutschland kann sich glücklich schätzen, dass es wieder einen spannenden Titelkampf geben wird!
Aus sportlicher Sicht scheint der Hummels-Transfer zum BVB also Sinn zu ergeben.
Aber: Hummels und Lucien Favre - passt das?

Hummels: Meinungsstarker Charakterkopf

Mats Hummels ist bekannt dafür, Missstände auch öffentlich unverblümt anzusprechen. Ein solcher Spieler fehlt dem BVB im aktuellen Kader und hätte der Borussia in der vergangenen Rückrunde, als es nicht mehr rund lief, sicher gut zu Gesicht gestanden. Hummels ist ein Wachrüttler, der auch vor Selbstkritik nicht zurückweicht. Er eckt hier und da bewusst an - was ihm manchmal Ärger mit den Vorgesetzten einbringt.
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Mats Hummels und Thomas Tuchel

Fotocredit: Imago

Mit Ex-Trainer Thomas Tuchel verstand er sich beim BVB ganz und gar nicht. Die von Hummels öffentlich geäußerte Kritik am sportlichen Zustand des BVB in Schwächephasen ärgerte den heutigen PSG-Coach. Tuchel soll einer der Hauptgründe dafür gewesen sein, dass Hummels aus Dortmund zurück nach München wechselte.

Probleme mit Ancelotti und Kovac

Auch das Verhältnis zu den Bayern-Trainern Carlo Ancelotti und Niko Kovac galt und gilt als belastet. Der Italiener ließ den Verteidiger zusammen mit vier anderen Stars beim 0:3 im Champions-League-Gruppenspiel in Paris auf der Bank schmoren und zog so den Unmut der Spieler auf sich. Ancelotti flog anschließend als Trainer bei den Bayern raus - Jupp Heynckes übernahm und führte den Rekordmeister zum sechsten Meistertitel in Folge.
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Ancelotti und Hummels

Fotocredit: SID

Unter Nachfolger Niko Kovac verlor Hummels seinen Stammplatz. Der Trainer setzte in erster Linie auf Niklas Süle, Hummels und Jérôme Boateng verloren an Standing und sollen Mitte Oktober ihren Unmut über den Coach sogar beim Vorstand zum Ausdruck gebracht haben.

Favre und Hummel: Kombination mit Konfliktpotenzial

Beim BVB trifft Hummels auf Favre, einen ähnlich starken Charakter. Auch der Schweizer hat eine klare Meinung, tut diese jedoch, anders als Hummels, meist intern kund. Favre scheut weder die direkte Auseinandersetzung mit seinen Spielern, noch Konsequenzen, die solche nach sich ziehen können. In Gladbach beispielsweise, verließ er den Klub nach fünf Niederlagen in Serie zum Saisonbeginn gegen den Willen der sportlichen Leitung - und ließ sich von seiner Entscheidung partout nicht abbringen.
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Lucien Favre (Borussia Dortmund)

Fotocredit: Getty Images

Die Kombination Hummels/Favre birgt ein gewisses Konfliktpotenzial. Von BVB-Seite her ist aber wohl genau das gewollt. Hummels könnte den BVB als Anführer auf dem Feld nicht nur sportlich, sondern auch auf mentaler Ebene einen großen Schritt voranbringen. Die Chance, mit einem erfahrenen Innenverteidiger noch näher an den FC Bayern heranzurücken, ist verlockender als die Angst vor vermeintlichen Stimmungsschwankungen zwischen Spieler und Trainer.
Am Montag vergab die Borussia übrigens die Rückennummern für seine Neuankömmlinge. Julian Brandt trägt die 19, Thorgan Hazard die 23 und Nico Schulz die 14. Hummels' alte Nummer 15 wäre demnach noch frei.
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