FC Bayern München souverän durch die Champions-League-Vorrunde: Kommt nur!

So ein Klubrekord ist schon mal nicht schlecht. In der Bundesliga fallen die Rekorde rund um den FC Bayern München in den letzten Jahren ja wie die Fliegen, in der Champions League aber ist das noch etwas Besonderes.

Also freuten sie sich in Kroatien nach dem 2:0 über Dinamo Zagreb über die beste Vorrunde aller Zeiten. 15 Punkte, 19:3 Tore, Favoritenstatus für die K.o.-Runde intakt. "Großes Kompliment an die Mannschaft für diese Wahnsinns-Gruppenphase", hauchte Pep Guardiola nach der Partie.

Die sieben möglichen Achtelfinalgegner werden sich am Montagmittag bei der Auslosung in Nyon jedenfalls vor den Bayern fürchten und eher auf den VfL Wolfsburg oder Zenit Sankt Petersburg hoffen. Die Bayern dagegen blicken gelassen auf die möglichen Lose Paris Saint-Germain, PSV Eindhoven, Benfica Lissabon, Juventus Turin, AS Rom, Dynamo Kiew und KAA Gent. Kommt nur!

"Das war eine sehr gute Champions-League-Saison bis jetzt", sagte Philipp Lahm, der in Zagreb mit Doppeltorschütze Robert Lewandowski (61./64.) so ziemlich als einziger Dauerspieler in der Anfangself verblieben war.

Man verzieh selbst Thomas Müller einen verschossenen Elfmeter. "Ich habe ihn, so wie ich es wollte, in die falsche Ecke geschickt, aber leider die Hüfte zu weit aufgedreht", sagte der.

Lief ja auch so ganz gut, bis auf das 0:2 beim FC Arsenal war alles maximal souverän: 3:0 und 5:1 gegen Piräus, 5:0 und 2:0 gegen Dinamo Zagreb, 5:1 im Rückspiel gegen Arsenal.

Die Kugeln in Nyon können rollen. "Bei der Auslosung müssen wir alles nehmen, wie es kommt. Wir werden gegen jeden Gegner Favorit sein", so Lahm, der seinen 300. Pflichtspielsieg mit dem FC Bayern feierte.

Auch Pep Guardiola weiß das. Und der Hunger ist da. “Natürlich will ich die Champions League gewinnen, aber der Trainer von Barcelona, Madrid, Chelsea oder Wolfsburg auch. Die Konkurrenz ist groß. Wir werden es probieren”, sagte Guardiola, der in Zagreb als schnellster Trainer überhaupt seinen 50. Champions-League-Sieg einfuhr (im 80. Spiel).

"Wir wollen die Champions League gewinnen, aber wir müssen step-by-step gehen", sagte Jérôme Boateng.

Es blieb in Zagreb also beim Zwischenfazit. Mit der Hoffnung auf mehr. Vor allem mehr fitte Spieler und weniger Verletzte. Da verlief der Trip nach Kroatien nicht wie gewünscht, mit Medhi Benatia verletzte sich wieder mal ein Bayern-Profi.

Der marokkanische Innenverteidiger meldete sich kurz vor der Pause zum vierten Mal im Jahr 2015 mit einer Muskelverletzung ab, der linke Oberschenkel zwickte im Adduktorenbereich, ein weiteres Ärgernis. Da spielte Bayern schon ohne Neuer, Bernat, Badstuber, Alaba, Thiago, Götze, Costa, Robben und Coman, aber musste doch wieder einen schmerzhaften Ausfall beklagen.

So mahnte Sammer: "Die Champions League wird nicht Anfang Dezember entscheiden. Wir brauchen die Spieler, die uns letzte Saison am Ende gefehlt haben: Alaba oder Martínez, der oft unterschätzt wird." Und Guardiola sagte:

Aktuell besteht wenigstens die Hoffnung, zum Rückrundenauftakt am 22. Januar 2016 tatsächlich den ganzen Kader fit beisammen zu haben.

Dreimal müssen sie vor Weihnachten noch ran - gegen Ingolstadt, Darmstadt (Pokal) und Hannover. Müde gesiegte Beine? Ach was, meinte Müller: "Für die drei Spiele wird es schon noch reichen."