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BVB-Spaziergang durch die "Hölle": Die Auferstehung des Mario Götze in der Champions League

Malte Schmidt

Update 15/09/2016 um 10:58 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund ist der "Hölle" von Warschau eindrucksvoll entkommen. Die Dortmunder gewannen ihr erstes Champions League-Spiel bei Legia Warschau mit 6:0 (3:0). Beim höchsten Sieg des BVB in der euopäischen Königsklasse spielte Mario Götze nach seiner Torpremiere eindrucksvoll auf.

Mario Götze jubelt nach seinem Tor für Borussia Dortmund gegen Legia Warschau

Fotocredit: Imago

Die gute Laune bei Mario Götze war nicht zu übersehen. Der in den letzten Wochen und Monaten oftmals kritisierte Weltmeister grinste wie ein Honigkuchenpferd in die Fernsehkameras. Sein Lachen war fast ansteckend. Dem 24-Jährigen sah man die Erleichterung an. Der Neuzugang des BVB eröffnete per Kopfballtor den Torreigen im ausverkauften Stadion Wojska Polskiego. "Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal per Kopf getroffen habe, das müsst ihr doch wissen", entgegnete er den Journalisten.
Nach der Enttäuschung von Leipzig zeigte der BVB in Warschau ein anderes Gesicht und bot eine überragende Leistung gegen ein schwaches Teams aus Warschau, das in dieser Verfassung wohl keinen einzigen Punkt in der Champions-League-Gruppenphase holen wird.
BVB im Hexenkessel eiskalt
Die Fans von Legia versuchten wirklich alles. Minuten vor dem Spielbeginn verwandelten sie das Stadion in einen Hexenkessel. Die Choreographie der Supporter war furchteinflößend und die roten Bengalos heizten die Stimmung zusätzlich an. Es sollte ein Festtag für Legia werden, das sich nach 21 Jahren endlich wieder für die Champions League-Gruppenphase qualifiziert hatte. Borussia Dortmund war an diesem Abend aber der Spielverderber. Das Team von Thomas Tuchel ließ sich an diesem Abend von nichts einschüchtern.

Götze trifft nach 1250 Tagen wieder für BVB

"Wir haben das von Beginn an sehr gut gemacht", erklärte ein freudestrahlender Götze, der nach genau 1250 Tagen wieder für die Dortmunder traf. Der Weltmeister wirbelte als Zehner hinter der einzigen Spitze Pierre-Emerick Aubameyang, war ständig anspielbar und passsicher. Mit seinem Tor nach sieben Minuten war die Partie schon fast entschieden, spätestens aber nach dem Doppelschlag zum 2:0 und 3:0. Die Dortmunder spielten mit Legia Katz und Maus. Vor allem die Offensivreihe des BVB wirbelte die Abwehr der Warschauer gehörig durcheinander. Weltmeister Götze zentral, links der quirlige Ousmane Dembélé, rechts Jungspund Christian Pulisic.
Auffälligster Spieler am Mittwochabend war jedoch keiner dieser drei, sondern Neuzugang Raphael Guerreiro. Der Europameister spielte bislang noch keine große Rolle bei Trainer Tuchel und kam bisher auf zwei Kurzeinsätze. Am Mittwoch durfte er von Beginn an ran, dazu noch auf ungewohnter Position im zentralen Mittelfeld neben Götze. Eigentlich ist Guerreiro gelernter Linksverteidiger. Diese Position bekleidete er auch in der portugiesischen Nationalmannschaft bei der EM.
"Raphael ist so vielseitig einsetzbar, der hat keine Stammposition. Gute Fußballer verstehen sich eben, auch wenn sie nun noch nicht unbedingt die gleiche Sprache sprechen", war Sportchef Michael Zorc nicht überrascht, dass es mit Götze und Guerreiro so gut klappte im offensiven Mittelfeld. Auch Torschütze Götze hob die Leistung seines Nebenmannes hervor, "er hat das sehr gut gemacht". Der Hochgelobte blieb cool und demütig:
Es ist schön, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Es ist einfach, mit so einem talentierten Spieler wie Mario zusammenzuspielen.

Glückwünsche für Tuchel schon vor dem Spiel

Schon vor der Partie gestand Trainer Tuchel, wie sehr er sich auf sein Champions-League-Debüt freue. Für ihn sei es wie Weihnachten. "Schöner hätte die Premiere nicht verlaufen können. Hätten wir es uns etwas wünschen dürfen, hätten wir uns wahrscheinlich nicht getraut, uns so einen Auftakt zu wünschen." Der BVB-Coach berichtete, dass er vor der Partie viele Kurznachrichten via Handy von Freunden erhalten hatte, die ihm gratulierten, dass sein Traum in Erfüllung gegangen ist, in der Königsklasse zu coachen. "So viele SMS habe ich in der letzten Saison vor dem Europa-League-Start mit dem BVB nicht bekommen", scherzte Tuchel.
Am Ende wussten aber alle Beteiligten den lockeren Auftaktsieg richtig einzuschätzen. Rückkehrer Götze brachte es auf den Punkt:
Dieses Spiel müssen wir richtig einordnen. Das war nicht Real Madrid.
Richtig. Die "Königlichen" reisen erst in 14 Tagen zum zweiten Gruppenspiel nach Dortmund an.
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