Stimmen zu Rostow - FC Bayern: Das sagen Lahm und Ancelotti zur Pleite in der Champions League

Carlo Ancelotti (Trainer FC Bayern München): "Wir haben nicht gut gespielt, das war der Grund für die Niederlage. Wir haben Rostow nicht unterschätzt. Wir haben nach dem Tor zu viele Fehler gemacht. Im Moment ist es sehr schwierig für uns."

Ancelotti bei "Sky": "Ich bin richtig enttäuscht, vom Ergebnis und unserem Auftritt. Es gibt eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass ich die volle Verantwortung übernehme. Wir müssen sofort an unserer Einstellung arbeiten. Jeder steht jetzt in der Verantwortung, von diesem Moment an. Denn dieser Moment war ein sehr schlechter für uns."

Ancelotti im "ZDF": "Wir haben eine Menge Geschenke verteilt. Das ist nicht akzeptabel. Ich habe Vertrauen. Das ist der Moment, in dem ein Trainer Verantwortung übernehmen muss, und ich übernehme Verantwortung."

Philipp Lahm (Kapitän FC Bayern München) bei "Sky": "Wir sind zu sorglos in unserem Passspiel. Ich weiß nicht, woher das kommt, es macht den Eindruck, dass wir nicht hundertprozentig konzentriert sind. Krise ist zu viel, aber wir müssen das schnellstmöglich abstellen. Als FC Bayern muss man hier gewinnen, egal, wie die Temperaturen sind oder der Platz oder das Personal. Wir sind in der Bundesliga nur Zweiter, genauso in der Champions League. Es ist schon einfacher, wenn man Erster in der Gruppe wird, dann hat man einen vermeintlich leichteren Gegner. Wir wollten die Möglichkeit haben, Gruppensieger zu werden, das haben wir einfach versäumt."

Lahm im "ZDF": "Man kann auch als Gruppenzweiter weit kommen. Aber wir brauchen das nicht schönreden. Wir müssen die Fehler abstellen, denn wir machen einfach zu viele."

Jérôme Boateng (FC Bayern München): "Die Tore sind zu einfach, da müssen wir als Mannschaft besser verteidigen.“

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern München) bei "Sky": "Wir haben es speziell in der Defensive schlecht gemacht, wenn man gegen so eine Mannschaft drei Gegentore bekommt, muss man selbstkritisch sein und sagen: Da hat etwas nicht gestimmt. Dann verdient man es vielleicht auch nicht zu gewinnen. Die Punkte hätten wir nicht liegenlassen müssen. Wenn man zwei Tore schießt, sollte man hier gewinnen. Wir wollten Erster werden in dieser CL-Gruppe, da mache ich keinen Hehl draus. Wir sind im Achtelfinale - kann sein, dass du dann einen größeren Kracher kriegst, aber das werden wir jetzt so akzeptieren müssen. Es nützt jetzt nichts, da groß Zirkus zu machen. Die Mannschaft weiß, dass sie es nicht gut gemacht hat. Wir müssen es in den nächsten Spielen besser machen, speziell am Samstag gegen Leverkusen."

Rummenigge im "ZDF": "Das sind Tore, die gegen den FC Bayer nicht fallen sollten."

Rummenigge zu Boateng, an zwei Gegentoren entscheidend beteiligt: "Es fällt auf, dass Jérôme wieder ein bisschen mehr zur Ruhe kommen muss. Seit letztem Sommer ist mir das ein bisschen zu viel. Es wäre im Sinne von ihm und des ganzen Klubs, wenn er wieder 'back to earth' kommt."

Rummenigge zu Boateng: "Da ist mir zu viel Hype gewesen seit dem Sommer, seit er Fußballer des Jahres ist. Ich glaube, er muss wieder ein bisschen Abstand gewinnen. Vielleicht fällt er nun auch aus mit einer Muskelverletzung. Alles nicht gut. Wir brauchen ihn in der besten Verfassung."

Lothar Matthäus (Ex-Bayern-Spieler und "Sky"-Experte): "Es ist nicht das Bayern München, das wir kennen. Das letzte Engagement fehlt, Galligkeit und Bissigkeit sind irgendwo liegengelassen worden. Sie fehlen einfach. Auch das Zweikampfverhalten - alles ist so ein bisschen mit Handbremse. Es fehlt ein Leader auf dem Platz, der in Phasen, in denen es nicht läuft, das Heft in die Hand nimmt."

Matthäus zu Boateng: "Von einem Mann seiner Klasse erwarte ich, dass er so eine Situation anders löst. Er wirkt ein bisschen schwerfällig."

Oliver Kahn (Ex-Bayern-Spieler und "ZDF"-Experte): "Man kann nach dem Spiel immer Diskussionen auf dem Platz und eine Unzufriedenheit bei den Spielern erkennen. Es ist schon eine Aufgabe, von dem 'System Pep Guardiola' zum System, so es denn eins gibt, von Carlo Ancelotti zu wechseln. Sie spielen einen ganz anderen Fußball. Die Spieler sind es über drei Jahre gewohnt gewesen, zu dominieren und Ballbesitz zu haben. Und jetzt bekommen sie gesagt: Ja, der Gegner kann ruhig auch mal kommen. Das Spiel hat auch nicht mehr das Tempo. Sie befinden sich gerade alle zwischen den Philosophien - und allzu lange sollte das nicht mehr dauern."

Kahn zu Boateng: "Er macht Fehler, die man nicht im Ansatz so von ihm kennt."