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Champions League: Chancen-Wucher und Schiri-Pech: FC Bayern scheitert an Real Madrid

Jan Niestegge

Update 02/05/2018 um 07:32 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern hat das Finale der Champions League trotz einer starken Leistung im Rückspiel bei Real Madrid verpasst. Der deutsche Rekordmeister kam im Santiago Bernabeu zwar zu einem 2:2 (1:1)-Unentschieden. Die Niederlage im Hinspiel gab aber schließlich den Ausschlag zu Gunsten der Spanier. Karim Benzema traf doppelt für Real (18./46). Joshua Kimmich (3.) und James (63.) für die Bayern.

Mats Hummels im Spiel bei Real Madrid

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Vor Wochenfrist war es in der Münchner Allianz Arena eine Partie zum Vergessen für den deutschen Rekordmeister. Die Münchner dominierten Real Madrid, erspielten sich eine Fülle an Möglichkeiten - scheiterten letztlich aber an der eigenen Chancenverwertung und der Kaltschnäuzigkeit der "Königlichen". Im Bernabéu wollte die Mannschaft von Jupp Heynckes das Champions-League-Ruder rumreißen und mit einer Energieleistung das Finale in Kiew perfekt machen.
Die Münchner, die auf die kurzfristig verletzten Jérôme Boateng und Arjen Robben verzichten mussten, agierten in der Zentrale mit James Rodríguez, Thiago Alcântara und dem offensiveren Corentin Tolisso für Javier Martínez in der ersten Elf. Real hielt mit Karim Benzema und Cristiano Ronaldo in der Offensive dagegen, das Zentrum füllten Luka Modirc und Toni Kroos.
Im Bernabéu erwischten die Bayern einen Start nach Maß, gingen bereits in der 3. Minute in Führung und zeigten, wohin die Reise im Rückspiel hingehen sollte. Nach einer Hereingabe von Thomas Müller von der rechten Seite klärte Sergio Ramos im Zentrum nur unzureichend, legte Joshua Kimmich den Ball direkt vor die Füße. Aus fünf Metern knallte der Außenverteidiger die Kugel in die Maschen - erzielte, wie schon im Hinspiel, die Münchner Führung.
Nur acht Minuten später schlugen die "Königlichen" allerdings schnell zurück. Marcelo hatte auf der linken Seite zu viel Platz, flankte unbedrängt auf den zweiten Pfosten. Dort entwischte Karim Benzema David Alaba und köpfte problemlos zum Ausgleich ein.
An der Ausgangssituation der Bayern änderte dieser Treffer nichts - sie brauchten nach wie vor zwei Treffer in Spanien und gingen mit viel Power, Mut und Wille auf das Tor der Madrilenen. Chancen erspielten sich die Bayern in Fülle, kamen aber nicht zum Torerfolg. Die dickste Chance bot sich den Gästen in der 34. Minute, doch sowohl Robert Lewadowski als auch Müller und James scheiterten aus aussichtsreicher Position.
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Thomas Müller (FC Bayern München)

Fotocredit: Getty Images

Heiß wurde es dann erneut kurz vor der Pause. Kimmich flankte den Ball von der rechten Seite in die Mitte - Marcelo bekam die Kugel auf der Strafraumlinie klar an die Hand - es hätte Elfmeter für die Bayern geben müssen. Schiedsrichter Cüneyt Çakir übersah dieses Vergehen jedoch.
Im zweiten Durchgang kam es noch dicker für die Bayern. In der 46. Minute unterlief den Münchner ein riesiger Fauxpas, Corentin Tolisso spielte zu kurz auf Sven Ulreich zurück, der dann nicht klärte, sondern irgendwie über den Ball stieg. Benzema konnte anschließend zur Real-Führung einschieben.
Die Bayern antworteten wütend, glaubten an den Sieg, glaubten an die Wende und den Einzug ins Finale und waren in Summe die klar überlegende Mannschaft. In der 63. Minute belohnte James den bayrischen Powerfußball mit dem Ausgleich. Nach einem Ball von der rechten Seite scheiterte er aus 15 Metern zunächst, knallte die Kugel im Nachschuss an Navas vorbei ins Gehäuse.
Danach blieben die Münchner dran, machten weiter Druck und waren nah an der Führung, schafften es aber nicht, Real den dritten Treffer einzuschenken. So stand am Ende wieder die schwächelnde Chancenverwertung beim deutschen Rekordmeister.

Die Stimmen:

David Alaba (FC Bayern München): "Wir sind sehr, sehr enttäuscht über dieses Ausscheiden. Es war viel drin, wir hätten es verdient gehabt, ins Finale einzuziehen."
Thomas Müller (FC Bayern München): "Wir müssen uns nicht schämen, aber es tut sehr weh, dass wir diese super Möglichkeit verpasst haben. Es war so viel mehr drin."
Weitere Stimmen zum Bayern-Aus in Madrid HIER LESEN

Der Tweet zum Spiel:

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Sven Ullreich und Karim Benzema

Fotocredit: Imago

Das fiel auf: Ulreich patzt

Er ist der eigentliche Gewinner der Saison: Ulreich kam aus dem Nichts, ersetzte den verletzten Manuel Neuer im Tor der Bayern und entwickelte sich zu einem grandiosen Leistungsträger aufseiten des deutschen Rekordmeisters.
Dass ausgerechnet dem Torhüter gegen Real dieser riesige Fauxpas kurz nach der Pause passiert, ist dann einfach nur bitter. Doch auch trotz dieses Fehlers kann Ulreich mit breiter Brust auf die Saison zurückblicken -er hat sich selbst und allen Kritikern gezeigt, dass er ein großartiger Torhüter ist.

Die Statistik: 300 & 152

Während David Alaba die Partie gegen Real Madrid ein Meilenstein im Trikot des FC Bayern München war - sein 300. Pflichtspiel für den deutschen Rekordmeister - hatte auch Cristiano Ronaldo Grund zum Feiern. Sein Auftritt gegen die Münchner war der 152. Einsatz in der "Königsklasse". Damit ist er der Feldspieler mit den meisten Spielen in der Champions League.
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