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ManCity, Liverpool, Tottenham & Co. mischen die Champions League auf

Henning Kuhl

Publiziert 20/02/2018 um 10:47 GMT+1 Uhr

Manchester City, der FC Liverpool und Tottenham Hotspur haben bereits vorgelegt, Manchester United und der FC Chelsea können nun nachziehen: Die Premier League greift in der Champions League nach dem Viertelfinale und drängt mit Macht an die Spitze Europas. Jahrelang waren die Klubs von der Insel nicht mehr so stark in der "Königsklasse" unterwegs - für den Rest Europas ein deutliches Warnsignal.

Bernardo Silva und Kevin De Bruyne

Fotocredit: Getty Images

Die Situation ist beeindruckend und beängstigend zugleich.
Letzte Woche: Liverpool überzeugte beim 5:0-Auswärtserfolg in Porto von Beginn an, steht (fast) sicher im Viertelfinale der Champions League, Jürgen Klopps Taktik ging genau auf.
Manchester City gewann 4:0 in Basel, ebenfalls überzeugend, absolut ungefährdet, Pep Guardiolas Star-Ensemble hätte auch 6:0 oder 7:0 siegen können. Tottenham holte einen 0:2-Rückstand in Turin auf, trotzte Juventus ein 2:2 ab, hält beim Rückspiel im eigenen Stadion alle Trümpfe in der Hand.

Englische Klubs stark wie lange nicht

Diese Woche: Am Dienstag empfängt der FC Chelsea den FC Barcelona (ab 20:45 Uhr im Liveticker), die "Blues" wissen, wie man die Katalanen um Lionel Messi schlägt - Halbfinale 2012... Und Manchester United tritt am Mittwoch beim FC Sevilla an (ab 20:45 Uhr im Liveticker), mit der Favoritenrolle im Rucksack.
Die Premier League ist in der "Königsklasse" so gut vertreten und hat so aussichtsreiche Karten wie lange nicht mehr. Dejan Lovren, Abwehrspieler des FC Liverpool, sagte jüngst dem "Guardian" über einen möglichen Triumph seiner "Reds" in der Champions League:
Natürlich können wir gewinnen. Dieses Team kann alles erreichen.
Diese Ergebnisse und dieses Selbstvertrauen kommen nicht von ungefähr: Dank der neuen TV-Deals, die massig Geld in die Vereinskassen spülten und spülen, haben die Klubs aus der Premier League nicht nur zahlreiche Top-Spieler wie Kevin De Bruyne, Paul Pogba und Ilkay Gündogan auf die Insel geholt, sondern eben auch einige der weltweit besten Trainer - Guardiola (ManCity), Klopp (Liverpool), Antonio Conte (Chelsea), José Mourinho (ManUnited).
Diese Masterminds können sich ihre Mannschaften praktisch nach Belieben zusammenstellen, die Spieler kaufen, die sie für ihr System benötigen - genau das macht die Top-Klubs der Premier League so stark. Detaillierte Architektur, die nur für einen Zweck geschaffen wird: Erfolg zu haben. "Erfolg kann man nicht kaufen" und "Geld schießt keine Tore"? In diesem Mix schon.
England drängt mit Macht zurück auf Europas Thron, und die Investitionen in den kommenden Jahren werden nicht nachlassen, da jede der oben genannten Mannschaften der Überzeugung ist, dass sie auf Platz eins gehört, den Henkelpott-Pokal erobern muss und auf dem Weg dorthin jede noch so kleine Schwachstelle zu schließen versucht. Der neue TV-Vertrag liefert dabei weitere Macht.

Muss Bayern seine Transferpolitik überdenken?

Das Ganze erzeugt eine Teufelsspirale, in der sich der Rest Europas befindet und die immer beängstigender wird. Klubs, die weniger finanzielle Möglichkeiten haben, drohen künftig kaum noch eine Rolle zu spielen, von der Spirale schlicht verschlungen zu werden.
Und Mannschaften wie beispielsweise der FC Bayern, die bislang nicht bereit waren, ganz hohe Summen in Spieler zu investieren, werden sich Gedanken machen, ob sie an ihrer Transferpolitik etwas ändern müssen.
Die Teufelsspirale sorgt für Chaos auf dem Transfermarkt. Sobald ein Spieler aus der Menge hervorsticht und für die (ganz) großen Klubs interessant wird, lockt ein Geldbatzen aus England, den viele Vereine selbst nicht auf den Tisch legen können. Der Ruf des Geldes, der die Teufelsspirale begleitet, ist für viele Spieler unwiderstehlich; und die Aussicht, diese Mittel zu haben und sich seine Elf zusammenzustellen, lockt viele Trainer.

Champions-League-Titel führt über Premier League

Während sich die Premier League über ihre Renaissance freut, auf internationaler Ebene wieder ganz oben mitspielt und den CL-Titel fest im Visier hat, kämpft der Rest Europas also um den Anschluss.
Wer die Champions League gewinnen will, muss die Premier-League-Vereine schlagen, das gilt für Real Madrid und den FC Barcelona ebenso wie für Bayern. Dafür braucht es die passenden Spieler, die es nur noch mit Glück oder eben dem nötigen Geld gibt, und das richtige System, das der Trainer liefern muss. Oder man setzt auf den eigenen Nachwuchs und verhindert durch dessen maximale Identifikation mit dem Verein, dass er den Duft des Geldes folgt...
Der England-interne Machtkampf um die Champions League ist in vollem Gange, und seine Auswirkungen treffen ganz Europa. Die nächsten Wochen und Monate werden interessant, denn die Teufelsspirale wird sich gnadenlos weiterdrehen und verschlucken, wen sie fasst.
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