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FC Liverpool vs. Real Madrid - Drei Dinge, die auffielen: Dieses Trio wurde zu Klopps Albtraum

Daniel Rathjen

Update 15/04/2021 um 10:43 GMT+2 Uhr

Real Madrid hat ein 0:0 beim FC Liverpool im Viertelfinal-Rückspiel (Hinspiel 3:1) für das Halbfinale der Champions League gereicht. Die "Reds" von Trainer Jürgen Klopp dominierten zwar die Partie und erspielten sich viele Möglichkeiten. Doch letztlich waren die Routiniers von Real um Toni Kroos, die jetzt auf den FC Chelsea treffen, zu kompakt und abgezockt. Drei Dinge, die auffielen.

Andy Robertson (links; FC Liverpool) und Casemiro (Real Madrid) geraten aneinander, Jürgen Klopp (rechts)

Fotocredit: Getty Images

Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool ein erneutes "Wunder von Anfield" verpasst: Die Reds kamen im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Rekordsieger Real Madrid mit dem agilen Toni Kroos trotz Überlegenheit nicht über ein 0:0 hinaus. Nach dem 1:3 im Hinspiel platzte für Klopp damit auch die letzte Titelchance der Saison.
Liverpool war zwar über 90 Minuten die besser Mannschaft, doch am Ende zog Real zum neunten Mal in elf Jahren in die Runde der letzten Vier ein. Gegner dort ist am 27./28. April und 4./5. Mai der FC Chelsea mit Teammanager Thomas Tuchel.
"Insgesamt war unsere Leistung gut. Wir haben das Duell nicht heute verloren, wir haben es in Madrid verloren", sagte Klopp: "Wir waren gut, wir waren aggressiv und hatten zu Beginn auch große Chancen. Mit der Zeit wurde es immer schwieriger, Real hat es mit all seiner Erfahrung runtergespielt."
Was uns beim Viertelfinal-Kracher zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool auffiel.

1. Real: Eklig, arrogant, erfolgreich

Es war ein sogenanntes "Zeichen", das Raubein Casemiro in der 24. Minute direkt an der Seitenlinie vor der Bank des FC Liverpool setzte.
Und dieses ließ keinen Zweifel daran, mit welcher Einstellung er und seine Kollegen das Viertelfinale angegangen sind und die künftigen Herausforderungen angreifen werden. Einen Meter vor Klopp mähte er dessen Kapitän James Milner regelrecht um.
Ein Foul, das sich an der Grenze zur Roten Karte bewegte, aber noch im "gelben Bereich" war. Casemiro ist der "Aggressiv-Leader" im Trio bei Real, das in dieser Phase einfach alles trägt. Im Zusammenspiel mit Toni Kroos und Luka Modric bilden die drei Spitzenspieler das zentrale Element. Sowohl mental als auch fußballerisch richten sich die übrigen Mannschaftsteile an ihnen auf.
Die erste Elf wirkt mit Valverde, Militao, Nacho, Mendy wie eine B-Auswahl, doch Unsicherheiten werden durch ihre Ruhe aufgefangen - je nach Bedarf wird das Tempo von ihnen beschleunigt oder verschleppt. Sie spielen und kämpfen - und wurden damit zum realen Albtraum für Klopp.
"Es ist brutal anzuschauen. Sie sind fast schon eklig-arrogant", stellte "DAZN"-Experte Sandro Wagner fest. In der aktuellen Form sucht dieses Mittelfeld seinesgleichen im Spitzenfußball. Es hat die Fähigkeit, Real in dieser Saison in ungeahnte Höhen zu hieven.
Kommen demnächst die Stamm-Innenverteidiger Sergio Ramos (Wadenverletzung) und Raphael Varane (Coronainfektion) zurück, sind die Titel in Champions League und La Liga wieder greifbar nah.
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Casemiro (links; Real Madrid) senst James Milner (FC Liverpool) um

Fotocredit: Getty Images

2. Warum Klopp trotzdem lächeln kann

Die Saison des FC Liverpool als "schwierig" zu bezeichnen, ist weit untertrieben. Verletzungspech paart sich bei den Reds mit Trägheit und Abschlussschwäche.
Gegen Real blitzte allerdings die Klasse von Klopps Team wieder auf. Die Mannschaft setzte den klaren Plan des Trainers gut um und war dadurch in der Lage, sich viele gute Möglichkeiten zu erspielen.
Das Positionsspiel war im Gegensatz zum Hinspiel hervorragend, Kroos wurde durch Wijnaldum quasi manngedeckt, während Firmino immer wieder Räume für die schnellen Salah und Mané öffnete. Dass die Spieler weiterhin bereit sind, Klopp zu folgen, ist ein erleichterndes Zeichen für alle in Liverpool. Zuletzt wurde bei aller Verzweiflung über die sportliche Situation nämlich genau das hinterfragt.
"Wir haben die Runde nicht an diesem Abend verloren, sondern in Madrid. "Die Performance im Rückspiel war grundsätzlich gut", erkannte Klopp selbst. Natürlich kam aber auch er nicht umhin, mit der Chancenverwertung zu hadern: "In solchen Spielen brauchst du diese Schlüsselmomente, Tore. Die haben wir nicht gemacht. Das sind in dieser Saison einfach auch ein bisschen wir", weiß er.
Auch wenn das Aus sicher bitter ist, massiv enttäuscht wirkte Klopp am Ende nicht. Liverpool läuft auf dem Zahnfleisch und kann sich nun immerhin voll auf den herausfordernden Schlusssprint in der Premier League konzentrieren. Dort ist die erneute Qualifikation für die Champions League schließlich in Gefahr.
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3. Thiago - wieder nix

Es war eines der wichtigsten Spiele der Saison für den FC Liverpool. Und wie schon beim Viertelfinal-Hinspiel in Madrid stand Thiago auch am Mittwochabend nicht in der Startformation. Bei den großen Partien gehört der 30-Jährige nicht zur ersten Wahl - das sagt im Grunde alles. Wieder nix also für den ehemaligen Bayern-Star.
Stattdessen vertraute Klopp auf die "Haudegen" Georginio Wijnaldum, Fabinho und James Milner im zentralen Mittelfeld. Es war eine Entscheidung für Bewährtes, für Automatismen, auf die in der Vergangenheit Verlass war. Klopp wurde nicht enttäuscht.
Insbesondere Milner, der für Thiago nach 58 Minuten ausgewechselt wurde, erfüllte die Erwartungen durch robustes Auftreten mit Bravour. Thiago ist nicht bekannt dafür, sich lauthals über seine Situation zu beschweren. Dass ein Spieler mit seinem Renommee dennoch enttäuscht gewesen sein dürfte, versteht sich aber auch von selbst.
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"Wir sind nicht dumm": Klopp über Viertelfinal-Aus gegen Real

Der Eindruck bleibt, dass er bei Liverpool seine Rolle nach schwieriger Hinrunde mit vielen Verletzungen und Coronainfektion immer noch finden muss. Eigentlich sollte seine Ruhe am Ball und sein Spielverständnis das Niveau der Reds auf ein neues Level heben.
Sein erster Ballkontakt gegen Real war ein Fehlpass. Danach blieb er ohne Wirkung.
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