Süle watscht seine Kritiker nach Bayern-Sieg gegen Lokomotive Moskau ab

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VonEurosport

Publiziert 10/12/2020 um 12:53 GMT+1 Uhr

Matchwinner Niklas Süle hat nach dem Sieg des FC Bayern München in der Champions League gegen Lokomotive Moskau die Gunst der Stunde genutzt und gegen seine Kritiker ausgeteilt. Der Innenverteidiger reagierte angesprochen auf die Kritik an seinen Leistungen schnippisch. Bayern-Trainer Hansi Flick freute sich derweil mit Süle über dessen erstes Champions-League-Tor.

Bayerns Niklas Süle im Spiel gegen Lokomotive Moskau

Fotocredit: Getty Images

Badelatschen, kurze Hose - wäre da nicht die dicke Winterjacke gewesen, Niklas Süle wäre glatt als Strandurlauber durchgegangen. Doch wie er da so in der Münchner Nachtkälte stand, wurde dem frierenden Nationalspieler schmerzlich bewusst, dass er sich in der Kleiderwahl vertan hatte.
"Ich dachte, ich lass mal ein bisschen frische Luft an meine Füße, aber das war doch die falsche Entscheidung", sagte er bibbernd. Es war aber seine einzige grobe Fehleinschätzung an einem rundum gelungenen Champions-League-Abend.
Erstes Tor in der Königsklasse, dazu die Null mit neuformierter Abwehr: Süle rettete die ungetrübte Vorfreude des Titelverteidigers auf mögliche Achtelfinal-Kracher gegen den FC Barcelona oder Europa-League-Sieger FC Sevilla. Und er nutzte sein frisch gewonnenes Selbstbewusstsein nach dem 2:0 (0:0) des FC Bayern gegen Lokomotive Moskau für einen bösen Gruß an die Kritiker.
"Sehr glücklich" sei er über den Sieg zum Abschluss eines herausragenden Jahres auf Europas größter Fußball-Bühne, "wir waren 2020 unglaublich stark in diesem Wettbewerb. Das ist das Einzige, was zählt", sagte Süle und fügte schnippisch an: "Was geschrieben wird, ist scheißegal!"

FC Bayern: Süle hat keine Lust auf Interviews

Geschrieben wurde über ihn zuletzt etwa in der "Sport Bild", dass er intern auf dem Prüfstand stehe. Süle, hieß es, müsse beweisen, dass er "ein Bayern-Spieler ist". Nur dann werde über eine Verlängerung des 2022 endenden Vertrages nachgedacht. Trainer Hansi Flick bescheinigte dem 25-Jährigen "Trainingsrückstand". Der Rolle als erhoffter Abwehrchef wurde Süle seit seinem zweiten Kreuzbandriss weder bei den Bayern, noch in der Nationalmannschaft gerecht.
Wie sehr ihn all die Schlagzeilen getroffen haben mussten, wurde am Mittwochabend am "Sky"-Mikrofon deutlich. "Ach wissen Sie, das ist so", sagte Süle da sichtlich genervt, "wenn ich scheiße spiele, habe ich nicht so Lust auf die Interviews. Und wenn ich gut spiele, habe ich auch nicht so viel Lust."
Die verspürte der Vertreter des für den vorweihnachtlichen Bundesliga-Dreierpack geschonten David Alaba aber auf dem Platz. Süle verteidigte umsichtig, sein wuchtiger Kopfball brachte die wichtige Führung (63.).
"Das hat ihm gut getan und uns alle gefreut", sagte Flick, der betonte, er sei "zufrieden" mit Süles Entwicklung. Einziger Makel neben der unpassenden Klamotte: Als Kapitän Manuel Neuer bei der nächsten Ecke "Komm, Niki, bestätigen!" forderte, verpasste Süle den zweiten Treffer.

FC Bayern: Lewandowski vor Rückkehr

Diesen erzielte Eric Maxim Choupo-Moting (80.), der am Samstag (ab 18.30 Uhr im Eurosport Liveticker) bei Union Berlin wieder für Robert Lewandowski weichen muss. "Ich gehe davon aus, dass er zu 100 Prozent fit ist", sagte Flick über den Polen, den er wegen muskulärer Beschwerden geschont hatte.
Auf "Lewa" wird es auch ankommen, wenn es für "das Nonplusultra in Europa" (Lothar Matthäus) im Frühjahr in die K.o.-Runde geht. Mögliche Gegner im Achtelfinale, das am Montag ausgelost wird, sind neben Barça mit Superstar Lionel Messi und Sevilla noch Bergamo, Porto und Lazio Rom. Alles "Topmannschaften", wie Flick meinte, aber: "Wir wollen natürlich das Achtelfinale überstehen und unsere Serie ausbauen."
Zunächst in der Bundesliga - in Berlin, gegen Wolfsburg und in Leverkusen. Drei Siege noch, sagte Flick, "dann war es ein traumhaftes Jahr. Wir wollen alles reinsetzen." Allerdings ohne Badelatschen.
(SID)
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Flick lobt deutsche Königsklassen-Klubs: "Aufwertung der Bundesliga"

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