Champions League: RB Leipzig verliert auch gegen Club Brügge - Zweite Niederlage im zweiten Spiel

Beide Teams gingen offensiv in die Begegnung hinein und spielten sofort aktiv nach vorne. In der 6. Minute wird RBs Emil Forsberg schön in die Spitze geschickt und legt am Sechzehner quer auf Christopher Nkunku, der per Flachschuss den Torwart überwinden konnte (6.). Zwar hob Referee Slavko Vinčić zunächst die Hand wegen Abseits, doch nach dem Videocheck korrigierte sich der Slowene und entschied auf Tor. Kurz danach konnte Péter Gulácsi mit einer Glanzparade gegen Charles De Ketelaere retten (10.).

Doch in der Folge präsentierte sich Leipzig überraschend unsicher und leistete sich viele Ballverluste. So konnte der heute sehr starke Kapitän Hans Vanaken für Brügge ausgleichen (22.). Kurios – auch hier war zunächst ein Abseits von De Ketelaere vorausgegangen, der Klostermann enteilte und auf Vanaken am Elfmeterpunkt querlegte. Doch auch dieses Abseits wurde per Videobeweis revidiert.

Danach wurde Brügge immer stärker, auch weil die Leipziger erschreckend passiv wirkten und die Belgier nach Belieben kombinieren ließen. Schließlich landete eine Flanke aus unbedrängter Position erneut bei Vanaken, der dieses Mal an den Fünfer auf Mats Rits auflegte. Der Belgier stand trotz 2:6 Unterzahl im Strafraum ohne Gegenspieler da und netzte zum 2:2 ein.

Nach der Pause kam RB besser aus der Kabine, spielte mehr Pressing und erhöhte den Druck. wirkliche Chancen kreierten die Bullen dabei jedoch kaum und hatten sogar Glück, das ein weiteres Tor für Brügge (71.) diesmal wegen hausdünnem Abseits aberkannt wurde.

In Minute 77 gibt es eine strittige Situation. Nach einem Heber in den freien Raum, tauch Nkunku allein vor Brügges Torhüter Simon Mignolet auf, und versucht den Ball vorbeizuspitzeln. Der Keeper wehrt den Ball ab, holt danach aber auch Nkunku von den Beinen. Referee Vinčić prüfte genau, entschied dann jedoch nicht auf Elfmeter, da ein Abschluss von Nkunku erfolgt war.

Es dauert bis zur Schlussphase, ehe Leipzig nochmals gefährlich wurde. Doch auch der eingewechselte André Silva scheiterte mit seinem Linksschuss aus spitzem Winkel an Mignolet, der den Ball über die Latte lenkte. Unter dem Strich eine clevere Leistung des Club Brügge, die erneut engagiert spielten und verdient punkteten. RB Leipzig tat heute vor allem in Hälfte eins und vor allem nach einer schnellen Führung zu wenig, um auf Champions League Niveau zu bestehen.

Péter Gulácsi (RB Leipzig): "Die erste Halbzeit war nicht gut, das ist enttäuschend. Wir hätten aktiver im Spielaufbau sein müssen, haben zu viele Fehlpässe gemacht. Die zweite Hälfte war besser, aber die Durchschlagskraft hat uns heute gefehlt."

Kevin Kampl (RB Leipzig): "Wir kommen gut ins Spiel, gehen in Führung und werden dann hektisch. Zu viele Ballverluste, zu viele Räume für den Gegner… Wenn wir in der zweiten Halbzeit den Ausgleich erzielen, können wir das Spiel gewinnen. Aber insgesamt war das leider alles zu hektisch, und zu leichtfertig verspielt heute."

Jesse Marsch (Trainer RB): "In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt. In der zweiten Hälfte waren wir besser und hätten Tore erzielen können. Die erste Halbzeit tut uns weh, das war viel zu hektisch, ich habe versucht die Mannschaft zu beruhigen, das hat zwar funktioniert, aber insgesamt war die Leistung vor allem in Halbzeit Eins zu wenig von uns."

Völlig ohne Zweifel wurde Hans Vanaken zum Man of the Match gewählt und bewies, wie wichtig ein guter Kapitän für sein Team sein kann.

Der Kapitän des FC Brügge machte seiner Rolle als Mannschaftsführer alle Ehre – der Belgier erzielte ein Tor, gab eine Vorlage und war heute scheinbar überall auf dem Platz zu finden.

4 Punkte holt der FC Brügge aus den ersten beiden Spielen und führt damit die Gruppe vor Teams wie PSG und Manchester City an!