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Copa América: Vorfreude aufs Tunier mit Messi und Co. hält sich in Grenzen

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 12/06/2019 um 13:58 GMT+2 Uhr

Am Freitag rollt bei der Copa América endlich der Ball. Aber die Affäre um Superstar Neymar hat die Vorfreude auf das größte Tunier Südamerikas abgekühlt. Doch die 46. Auflage des ältesten Fußball-Nationenturniers der Welt tut sich schwer, aus dem Schatten des Superstars und seiner Affäre um eine angebliche Vergewaltigung zu treten. Und auch Argentinien hadert vor dem Turnier.

Neymar wird bei der Copa America nicht dabei sein

Fotocredit: Getty Images

So gab es für das Eröffnungsspiel der Selecao gegen Außenseiter Bolivien im Morumbi-Stadion von Sao Paulo noch unter der Woche Karten. Doch schon die Minuskulisse mit 16.521 zahlenden Fans am vergangenen Sonntag bei der Generalprobe gegen Honduras (7:0) machte klar: Die Vorfreude auf die Fiesta Latina ist unterkühlt.
So komisch es klingen mag: Das verletzungsbedingte Aus der Zugnummer Neymar, der nach einer Verstauchung im rechten Sprunggelenk vier Wochen pausieren muss, spielt den Organisatoren sogar in die Karten. Schließlich war zu befürchten, dass das Schmierenstück um eine ominöse Liebesnacht des 27-Jährigen Mitte Mai in Paris das Stelldichein der zehn Südamerikaner sowie der Asien-Gäste Katar und Japan kontaminiert.
Der Druck auf die Selecao, auch zum fünften Mal als Gastgeber die Kontinental-Meisterschaft zu gewinnen, ist damit aber noch eher gewachsen. Nationaltrainer Tite, der schon vorab unabhängig vom Turnierausgang von CBF-Präsident Rogerio Caboclo eine Jobgarantie bekommen hat, vertraut auf 14 Spieler aus der verkorksten Vorjahres-WM, hat mit der Nominierung von Talenten wie David Neres (Ajax Amsterdam) und Lucas Paqueta (AC Mailand) auch die Verjüngung im Blick.

Junges Argentinien hofft auf Titel

Viel drastischer ist der Neuaufbau bei Erzrivale Argentinien, in Russland noch ein hoffnungslos zerstrittenes Star-Ensemble. "Wir sind diesmal nicht wie sonst Favorit", gestand Barcelona-Star Lionel Messi, neben Sergio Agüero und Angel Di Maria (alle 31) Korsettstange beim 14-maligen Titelträger, und gab zu Bedenken: "Für die meisten ist es das erste große Turnier."
Der Kapitän hofft dennoch, am Ende der drei Wochen im Maracana, wo er 2014 im WM-Finale gegen Deutschland die bitterste Stunde seiner Karriere durchlitt, endlich den Gauchos einen Titel zu geben, nach dem sie seit dem Copa-America-Triumph 1993 vergeblich lechzen. Auch weil der fünfmalige Weltfußballer bei den letzten beiden Copa-Austragungen 2015 und 2016 seinen Finalfluch jeweils gegen Chile nicht abstreifen konnte.
Was der Titelverteidiger selber, der im Jahr darauf Deutschland erst im Endspiel des Confed-Cups unterlag, dann aber sensationell die WM verpasste, diesmal zu leisten imstande ist, bleibt abzuwarten, denn es sind nur noch elf Champions, angeführt von den Routiniers Arturo Vidal und Alexis Sanchez, der vor drei Jahren in den USA ausgetragenen Jubiläums-Copa dabei.
Im Kader der La Roja steht auch der Leverkusener Charles Aranguiz. Ansonsten ist der deutsche Fußball nur mit Bayern Münchens Auslaufmodell James (Kolumbien), dem Hamburger Tatsuya Ito (Japan) sowie Marcelo Saracchi (Uruguay), der bei Pokalfinalist RB Leipzig fast die gesamte Rückrunde die Bank drückte, vertreten.

Zuschauermangel für bevorstehende Gruppenspiele

Großes Interesse sieht anders aus. Auch bei der Kartennachfrage. Laut dem Internetportal UOL waren am 7. Juni erst 60 Prozent der im freien Verkauf erhältlichen Tickets über den Ladentisch gegangen. Den Vorrundenduellen zwischen Japan und Ecuador (1400 abgesetzte Karten) und Bolivien gegen Venezuela (3600) droht gar gespenstische Stimmung.
Die Favoriten sind schließlich andere. Rekordsieger Uruguay (15 Titel) mit dem Starsturm Luis Suarez und Edinson Cavani, Kolumbien mit dem Duo James und Falcao Garcia, aber auch die Peruaner mit den deutschen Fans bekannten Routiniers Paolo Guerrero und Jefferson Farfan.
Und natürlich Messis Argentinier und die Selecao, diesmal ohne Neymar. Auch von dem wird man in den kommenden Tagen weiter lesen. Abseits vom Rasen. Aber das ist eine andere Geschichte.
(SID)
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