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BVB: Hinter Pierre-Emerick Aubameyang klafft bei Borussia Dortmund eine Lücke

Johannes Mittermeier

Update 26/12/2017 um 14:05 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund scheidet beim FC Bayern München aus dem DFB-Pokal aus, in Abwesenheit von Pierre-Emerick Aubameyang mangelt es dem BVB an Durchschlagskraft in der Offensive. Dort verfügt Dortmund mit Christian Pulisic, Andrej Jarmolenko, André Schürrle, Alexander Isak, Marco Reus sowie Maximilian Philipp über Masse und Klasse - aber einen Sandro-Wagner-Klon für Aubameyang gibt es nicht.

Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Sandro Wagner ist Bayerns Antwort auf das Nichts. Die Münchner verpflichten den Nationalspieler als Alternative für Robert Lewandowski, der unbestritten Weltklasse, aber kein Roboter ist. Sprich: mitunter Pausen braucht.
Bei Borussia Dortmund haben sie just im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den FC Bayern gesehen, dass sie einen wie Wagner ebenfalls vertragen könnten.
Hüftprobleme verhinderten den Einsatz von Lewandowskis Solostürmer-Pendant Pierre-Emerick Aubameyang, in den vergangenen Jahren hatten sich die beiden ja regelmäßig Wettschießen geliefert. Auch diese Saison sind sie ganz vorne dabei, trotz Tor-Armut im Herbst steht Aubameyang schon wieder bei 22 Pflichtspieltoren - und der BVB vor einem Problem, wenn er ausfällt.
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Andrej Jarmolenko von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Beim 1:2 in München bildeten Christian Pulisic und Andrej Jarmolenko eine Doppelspitze, zuallererst deshalb, um das Zentrum zu verdichten und Bayerns Passwege zuzustellen. Das klappte eher mittelgut, und in ihren angestammten Aufgabenbereichen fand vor allem Pulisic keine Bindung zum 5-3-2-System.

Bei Stöger ist Aubameyang ganz zahm

Später, im 4-3-3, wurde Dortmund druckvoller, durch schwindende Bayern-Kräfte und die eingewechselten Angreifer André Schürrle plus Alexander Isak, Letzterer vergab eine Riesenchance zur Verlängerung.
"Wenn man lange Zeit froh sein muss, dass der Rückstand nicht größer wird, darf man in der 92. Minute nicht enttäuscht sein, das wäre vermessen", sagt BVB-Trainer Peter Stöger.
Ich ärgere mich darüber, wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind. Das war inaktiv und nicht so, wie wir es gerne gehabt hätten.
Hätte Aubameyang mehr Wucht im entscheidenden letzten Drittel herbeiführen können? Vermutlich ja. Sein Fehlen verdeutlichte den Wert dieses unangepassten, aber sportlich elementaren Gabuners, der sich zahm zeigt, seit Stöger da ist. "In der kurzen Zeit ist mit Pierre-Emerick überhaupt nichts vorgefallen. Er war immer pünktlich und hat sich immer ausgesprochen kollegial verhalten", berichtet der Österreicher.
Pulisic, Jarmolenko, Schürrle, Isak, dazu die verletzten Marco Reus sowie Maximilian Philipp: Offensiv verfügt Dortmund über Masse und Klasse, aber einen Wagner-Klon für Aubameyang gibt der Kader nicht her. "Er ist für uns ein extrem wichtiger Spieler", sagt Borussias Sportdirektor Michael Zorc zu "Sky" über Aubameyang, die dauernden Abwanderungsgerüchte wurden mit einem von 2020 auf 2021 aufgestockten Kontrakt gekontert. Vorerst.

BVB will Fans in der Rückrunde "richtig Spaß machen"

Zorc betont einerseits…
Wir planen ganz klar mit ihm, er hat hier einen sehr langfristigen Vertrag.
…und andererseits:
Irgendwann wird er Dortmund verlassen.
Die Saison soll der 28-Jährige zweifellos bei Schwarz-Gelb beenden, alles andere: mal sehen. Wechselspekulationen werden wohl nicht abreißen, zumal sich der BVB in einer Art Selbstfindungsprozess befindet, personell wie strukturell.
"Es wird viel um eine Spielidee gehen - mit einer Grundabsicherung, wie es die Mannschaft braucht", kündigt der nur bis Sommer verpflichtete Stöger an. "Man kann davon ausgehen, dass wir in der Rückrunde eine Mannschaft sehen, an der die BVB-Fans richtig viel Spaß haben werden. Das wird offensivorientierter Fußball sein, weil die Jungs richtig gut kicken können."
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