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FC Bayern im Pokalfinale: Lewandowski und Wagner suchen Trost durch Tore

Johannes Mittermeier

Update 19/05/2018 um 16:07 GMT+2 Uhr

Am Samstag spielt der FC Bayern im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt (ab 20 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de). Auf Münchner Seite ist das letzte, wirklich allerletzte Spiel von Trainer Jupp Heynckes eine Bühne der Enttäuschten: Robert Lewandowski bekam zuletzt viel und heftige Kritik ab, Stellvertreter Sandro Wagner vergoss Tränen wegen seiner WM-Ausbootung. Es braucht Trost durch Tore.

Sandro Wagner und Robert Lewandowski

Fotocredit: Imago

Wenn es stimmt, was der Volksmund über Robert Lewandowski erzählt, dann gewinnt Eintracht Frankfurt eher nicht den DFB-Pokal. Nach allem, was so gesagt wird, trifft Lewandowski ja dauernd gegen die Wolfsburgs und Hamburgs und Frankfurts, während er gegen Real Madrid spektakulär blass bleibt.
"Nicht in Ordnung" findet Lewandowskis erster Berater Maik Barthel (über den zweiten sprechen wir noch) die Kritik an seinem Klienten. "Es ist seltsam und unfair, dass sogenannte Experten das Ausscheiden gegen Real Madrid nur an einem Spieler festmachen", sagt er "Sport Bild".
Wie gut, dass Real Madrid am Samstag nicht mit dem FC Bayern um den deutschen Vereinspokal konkurriert. Sondern eben: Eintracht Frankfurt.

Lewandowski: Durch Wagner ging Rhythmus verloren

Und doch ist das letzte, wirklich allerletzte Spiel von Trainer Jupp Heynckes eine Bühne der Enttäuschten. 40 Tore in 47 Partien, davon 29 in der Bundesliga, reichten Lewandowski nicht, um bei der Verleihung der Torjägerkanone hofiert zu werden von den Fans; es gab verhaltenen Applaus, vereinzelt gar Pfiffe.
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Robert Lewandowski (FC Bayern München) mit der Torjägerkanone 2017/18

Fotocredit: Getty Images

Zur "Abendzeitung" sagt Ex-Bayern-Stürmer Dieter Hoeneß:
Eigentlich sind die Torjäger die beliebtesten Spieler. Bei Lewandowski ist das nicht der Fall. Da muss er sich hinterfragen.
Hoeneß findet's "schade, dass er sich manchmal selbst im Weg steht". Im Saison-Schlussspurt wirkte Lewandowski matt und genervt, laut "Sport Bild" missfiel ihm, dass Bayern in der Winterpause mit Sandro Wagner einen Angreifer holte, der Minuten klaute. Wagner erhielt acht Startelf-Einsätze, so ging Lewandowski der Rhythmus flöten - das ist seine Version der Geschichte.

"Wagner muss Löw im Pokalfinale nichts beweisen"

Als Wagner nun aus dem WM-Aufgebot flog, sollen Tränen geflossen sein, Trainingsbilder zeigen einen tröstenden Lewandowski. Eigentlich könnten sie sich gegenseitig bemitleiden. Wagner darf nicht nach Russland und Lewandowski nicht raus aus München, wenigstens nicht beruflich.
Giovane Elber kennt die wagner'schen Gefühle, vor der WM 2002 wurde er selbst ausgebootet. "Am Samstag braucht er Jogi nichts mehr beweisen und kann befreit aufspielen", sagt die Bayern-Legende zu "Bild".
Nachdem die Tränen getrocknet waren, hat Wagner gebockt. "So böse hätte er nicht unbedingt reagieren müssen", sagt Klub-Präsident Uli Hoeneß, während Heynckes tadelt: "Er hat voreilig emotional reagiert, ich persönlich hätte das lieber anders gesehen."
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Sandro Wagner (FC Bayern München) in Madrid

Fotocredit: Getty Images

Allerdings hat Wagner auch etwas Devotes und Glaubhaftes angeführt:
Das Wichtigste in meiner Karriere ist ganz klar, dass ich wieder bei Bayern München spiele, dem Verein, den ich liebe.
Neun Treffer gelangen ihm ab Januar in 17 Spielen, meistens küsste er das Emblem auf seinem Trikot. "Ich wünsche ihm, dass er im Pokalfinale das entscheidende Tor macht", sagt Elber. Dafür müsste Lewandowski ausgewechselt sein oder Bayern zurückliegen. Normalerweise wird beides nicht passieren, aber was ist schon normal, wenn einer ständig Torschützenkönig wird und trotzdem ins Kreuzfeuer gerät?

Lewandowski: PSG und Chelsea als Anlaufstelle

Heynckes relativiert die Aufregung:
Wenn eine Lawine losgetreten wird, springen alle auf. Das ist eine Endlos-Kritik. Er muss an sich glauben, er muss aggressiv vorgehen. Gerd Müller und ich wurden damals nicht so kritisiert, wenn wir eine Durststrecke hatten.
Dieter Hoeneß pflichtet bei. "Er hat alles, was einen Weltklassestürmer ausmacht", sagt er, was drei Experten der Szene genauso sehen: Lewandowski, Lewandowskis erster Berater und Lewandowskis zweiter Berater.
Pini Zahavi half mit, Neymar von Barcelona nach Paris zu transferieren, seit Jahresbeginn arbeitet er mit dem bayerischen Polen zusammen. Madrids Interesse soll abgekühlt sein, plötzlich gelten Chelsea und Paris Saint-Germain als Anlaufstellen. Die "Sun" veröffentlichte Bilder, die Lewandowski zeigen, wie er sich mit Zahavi zum Essen verabredet - in München, natürlich.
Ihr Abkommen ist übrigens bis 31. August befristet. Am selben Tag schließt das Transferfenster. Zufälle gibt's.
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