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FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt: Niko Kovac folgt dem FC Bayern München ins DFB-Pokal-Final

Patrick Blank

Update 18/04/2018 um 23:43 GMT+2 Uhr

Eintracht Frankfurt steht wie 2016/17 wieder im Finale des DFB-Pokals. Das Team von Niko Kovac siegte im Halbfinale 1:0 (0:0) beim FC Schalke 04 und trifft im Endspiel am 19. Mai in Berlin gegen Kovacs künftigen Klub FC Bayern München. Luka Jovic gelang das Tor des Tages sehenswert mit der Hacke (75.). Gelson Fernandes sah nach Videobeweis nur eine Minute nach seiner Einwechslung Rot (81.).

Luka Jovic (FC Schalke 04 vs. Eintracht Frankfurt)

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Die Schalker Fans zeigten kurz vor Spielbeginn eine beeindruckende Choreografie. Auf dem Platz wurde in der ersten Halbzeit weniger Spektakel geboten.
Die besten Gelegenheiten in einer zerfahrenen Partie hatten die Gastgeber. Nach einer halben Stunde kullerte ein abgefälschter Schuss von Daniel Caligiuri knapp am Kasten vorbei. Nach der anschließenden Ecke behauptete sich Guido Burgstaller – seinen Kopfball parierte Lukás Hrádecký jedoch glänzend (32.).
Nach der Pause zeigte sich zunächst ein ähnliches Bild: Schalke vergab wieder eine Doppelchance zur Führung. Hrádecký parierte zweimal, zunächst gegen Burgstaller (67.) und nur eine Minute später gegen Yevhen Konoplyanka, glänzend.
Eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit gingen die Gäste dann in Führung. Nach einer Ecke bugsierte Luka Jovic den Ball mit der Hacke über die Linie.
Kurz nach der Führung wurde es kurios: Eintracht-Trainer Niko Kovac nahm den Gelb-Rot-Gefährdeten Omar Mascarell vom Feld und brachte stattdessen Gelson Fernandes (78.). Eine Minute später sah Fernandes nach hartem Einsatz gegen Leon Goretzka zunächst die Gelbe Karte, ehe der Video-Schiedsrichter eingriff und den Schweizer direkt wieder vom Platz stellte (81.).
War Rot für Gelson Fernandes nach Video-Beweis korrekt?
In der sechsminütigen Nachspielzeit sorgte eine weitere Situation des Video-Assistenten für Aufsehen. Franco di Santo erzielte den vermeintlichen Ausgleich. Robert Hartmann zeigte sofort Handspiel an und gab den Treffer nicht. Der Argentinier stoppte den Ball jedoch wohl ausschließlich mit der Brust - diesmal griff der Video-Schiedsrichter aber nicht ein und verweigerte Schalke so den Ausgleich (90.+3).
Somit trifft Eintracht Frankfurt am 19. Mai in Berlin auf den FC Bayern München. Die Frankfurter stehen zum zweiten Mal in Folge im Endspiel. Kovac wird in seinem letzten Spiel als Frankfurt-Trainer auf seinen künftigen Arbeitgeber treffen.

Die Stimmen zum Spiel:

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Das Spiel war sehr intensiv, das hört man an meiner Stimme. Die Mannschaft hat es taktisch überragend gemacht. Meine Mannschaft wollte den Sieg mehr. Wir haben uns einen Traum erfüllt, nochmal nach Berlin zu fahren. Alle, die heute auf dem Platz waren, haben ihr letztes Atom Energie gegeben. Die letzten sechs Minuten in Unterzahl waren schwierig, aber die Jungs haben alles gegeben und sind jetzt im Finale."
Domenico Tedesco (Trainer FC Schalke 04): "Der Schiedsrichter hatte vorher schon gepfiffen. Vielleicht war das ein wenig voreilig. Dass er die Situation nicht abwarten kann, ist für mich eigentlich unverständlich. Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wir haben es taktisch richtig gut gemacht. Wir haben Frankfurt einen Torschuss gewährt."
Marco Russ (Eintracht Frankfurt): "Wir haben uns, ähnlich wie in der letzten Saison, mit etwas Losglück wieder so durchgeschlängelt und im Halbfinale dann eine große Mannschaft auswärts geschlagen. Für Spieler wie Prince, Alex Meier oder mich, die nicht mehr so lange haben, ist das natürlich unglaublich. Mein Comeback ist schon über ein Jahr her. Es ist total surreal. Für Frankfurt ist es ja nicht selbstverständlich, jedes Jahr in einem Finale zu stehen. Wahnsinn, was die Fans heute wieder veranstaltet haben."
Kevin-Prince Boateng (Eintracht Frankfurt): "Von der Verletzung (Oberschenkel, Auswechslung in 43. Minute, Anm. d. Red.) merke ich gar nichts gerade. Wir fahren nach Berlin. Alles andere ist egal. Was für eine Mannschaft. Ich bin so stolz auf die Truppe. Die Woche war ein bisschen komisch. Aber wir haben uns eingeschworen und jeder hat gefightet. Es war sehr emotional für mich. Jeder kennt ja meine Vergangenheit hier. Wir müssen den Moment genießen. Genau davon habe ich geträumt, in meiner Heimatstadt gegen meinen Bruder um den Pokal zu spielen. Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt: 'Bitte lasst uns nach Berlin fahren.' Sie haben es mir geschenkt. Wer heute vor vier Uhr nach Hause kommt, kriegt eine Strafe."
Leon Goretzka (FC Schalke 04): "Wie soll es mir gehen? Schlecht geht es mir. Von wem soll das Hand gewesen sein? Franco ist fünf Mal am Tag im Kraftraum - ich denke, er kann den Ball mit der Brust annehmen. Mittlerweile hat man doch die technischen Hilfsmittel. Für genau solche Momente wurde der Videobeweis erfunden. Eigentlich sollte er doch dazu da sein, um Spiele fairer zu gestalten. Das ist sehr bitter für uns. Wir haben ein wichtiges Spiel verloren. Trotzdem können wir mit erhobenem Haupt vom Platz gehen, weil die Niederlage nicht verdient war."
Lukas Hradecky (Eintracht Frankfurt): "Ich konnte mich in diesem Spiel ein bisschen auszeichnen. Das war schön nach ein paar schwierigen Spielen vorher. Wenn es zählt, bin ich halt da. Es freut mich, dass ich der Mannschaft so helfen konnte. Wenn das Pokalfinale das letzte Spiel für mich wird, und ich mich so verabschieden kann, dann wäre es so das Beste."
Bruno Hübner (Sportdirektor Eintracht Frankfurt): "Schalke spielte zuhause auch deskrutiv. Dass es heute kein schönes Spiel war, kann uns am Ende egal sein. Jovic ist fantastisch. Er hat viel Qualität und braucht wenig Chancen."
Christian Heidel (Manager Schalke 04): "Ich bin nicht der Typ, der alles auf die Schiedsrichter schiebt. Wir hatten genug Chancen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Frankfurt hat das defensiv gut gemacht, hatten eine Torchance. Die war drin. Deshalb haben wir verloren. In einem Pokal-Halbfinale gegen eine solche Mannschaft muss das erste Ziel sein, nicht in Rückstand zu geraten. Das man dann etwas vorsichtig ist, ist eben so. Ganz Gelsenkirchen hat von Berlin geträumt. Ich habe immer gesagt, dass wir Rückschläge einstecken werden. Aber wir werden das verarbeiten."

Der Tweet zum Spiel:

Anhänger der Eintracht bereits vor dem Spiel mit einem humorvollen Statement in Richtung Niko Kovac:

Das fiel auf: VAR bleibt im Fokus

Wieso der Video-Schiedsrichter bei der Fehleinschätzung von Robert Hartmann nicht eingriff, dürfte in den kommenden Tagen diskutiert werden. Der Unparteiische ging beim vermeintlichen Ausgleich auch nicht an die Seite, um sich von der Aktion selbst ein Bild zu machen.

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