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DFB-Pokal: VfB Stuttgart scheidet gegen Hansa Rostock aus

Jan Niestegge

Update 19/08/2018 um 00:09 GMT+2 Uhr

Der VfB Stuttgart ist schon in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Der Bundesliga-Aufsteiger musste sich überraschend Drittligist Hansa Rostock 0:2 (0:1) geschlagen geben. Den Anfang machte Cebio Soukou in der zehnten Minute. Mirnes Pepić traf kurz vor dem Ende zum entscheidenden 2:0 (84.). Schon Titelverteidiger Eintracht Frankfurt war zuvor als Erstligist ausgeschieden.

Hansa Rostock - VfB Stuttgart

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Gegen Angstgegner Hansa Rostock wollten die Stuttgarter nicht übers Stolpern nachdenken und mit einem souveränen Sieg gegen den Drittligisten in die nächste Runde einziehen. Simples Favoritendenken. Doch die Norddeutschen um Trainer Pavel Dotchev hatten andere Pläne, gaben sich optimistisch und hofften auf die Pokalsensation gegen den Bundesligisten: "Wir haben einen Vorteil: Den Spielrhythmus. Wir sind schon in der Meisterschaft und haben vier Spiele hinter uns", ließ der Chefcoach vor der Partie verlauten.
Die Rostocker witterten ihre Chance, zauberten einen Blitzstart auf den Rasen des heimischen Ostseestadions und machten einen leichten Stuttgarter Pokalgang zunichte. In der achten Minute leistete sich Holger Badstuber einen Patzer in der Defensive, unterschätzte einen Pass auf Cebio Soukou. Der Offensivmann ergriff die Chance, zog in die rechte Strafraumhälfte ein und versenkte den Ball stark per Außenrist im linken Toreck - die umjubelte Führung für den Underdog.
In der Folge setzten die Stuttgarter alles daran, schnell den Ausgleich zu erzielen, kamen gegen defensiv gut geordnete Rostocker allerdings nicht ins gefährliche Kombinationsspiel. Zumeist waren Flanken aus dem Halbfeld Lösungsansätze, auch Standards ein Mittel. Heikel wurde es jedoch nur selten im Rostocker Strafraum.
Im zweiten Durchgang änderte sich nichts an der optischen Überlegenheit der Stuttgarter, hinzu kam zudem aber mutiger Offensivdrang. Die Süddeutschen drängten auf den überfälligen Ausgleich, nutzten ihre Chancen jedoch nicht. Sowohl Nicolas Gonzalez (52.) als auch Pablo Maffeo (54.) vergaben beste Kopfballmöglichkeiten - Dauerdruck stand auf der Agenda, allerdings ohne Erfolg.
Die Rostocker hatten kaum noch Luft zum Atmen, schmissen sich mit den letzten Kräften in jeden Ball, hofften auf den Schlusspfiff und kamen in der 84. Minute zum unfassbaren Lucky Punch. Der eingewechselte Willi Evseev brachte den Ball von der rechten Seite in die Mitte, Soukou verlängerte auf den zweiten Pfosten. Dort stand Mirnes Pepic blank und knallte den Ball volley ins rechte Toreck. Das 2:0 und die Entscheidung!

Die Stimmen:

Pawel Dotschew (Trainer Hansa Rostock): "Wir waren sehr effizient. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, sie hat gut verteidigt und gut gekämpft. Ich hätte mir aber etwas mehr Entlastung gewünscht. Aber trotzdem: tolle Moral, tolle Stimmung - ich bin super glücklich."
Tayfun Korkut (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben in der Anfangsphase Probleme gehabt. Das erste Gegentor haben wir uns ein bisschen selbst vorbereitet. Ab der 20. Minute haben wir das Spiel absolut dominiert, aber unsere Chancen nicht genutzt. Wir sind enttäuscht und unzufrieden, weil wir natürlich das Ziel hatten, hier weiterzukommen."
Michael Reschke (Sportdirektor VfB Stuttgart): "Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Es ist total bitter, dass wir so früh raus sind. Aber wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass wir eine gute Saison spielen werden."
Mario Gomez (VfB Stuttgart): "Wir waren in den ersten Minuten zu hastig, haben in dieser Phase zu viel hintenrum gespielt. Dann sind wir höher gestanden, haben es besser gemacht und uns auch einige gute Möglichkeiten herausgespielt. Aber Rostock hat seine zwei Momente eiskalt genutzt und durch Effektivität in der Chancenverwertung gewonnen."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Kein Champions-League-Niveau

In diesem Sommer standen die Zeichen zwischen Badstuber und dem VfB Stuttgart zunächst auf Abschied. Der Innenverteidiger suchte eine sportlich größere Herausforderung, wollte zurück in die "Königsklasse". Nach eigenen Aussagen gab es auch einige Angebote für Badstuber - ein Wechsel kam aber letztlich nicht zustande. Stattdessen unterschrieb der Abwehrspieler ein neues Arbeitspapier bei den Süddeutschen.
In Stuttgart herrscht für Badstuber nun wieder Liga-Alltag, ohne Champions League und auch ohne Europa League. Vielleicht aber auch gar nicht so schlecht für den Ex-Münchner. Gegen Drittligist Hansa Rostock zeigte sich der 29-Jährige alles andere als in Form, sorgte mit zwei individuellen Fehlern für Gefahr und sogar für den Rostocker Führungstreffer. Ein paar konstante Spielzeiten auf Bundesliga-Niveau scheinen die richtige Wahl.

Die Statistik: 4

Viermal trafen die Rostocker und Stuttgarter bisher im DFB-Pokal aufeinander, viermal mussten die Stuttgarter danach die Segel streichen. Immer gingen die Rostocker als Sieger vom Feld. Vor der Partie in dieser Spielzeit kam es zuletzt 2005 zum Duell beider Mannschaften. Damals drehte Hansa einen 0:1-Rückstand und setzte sich letztlich nach Toren von Marcel Schied, Rade Prica und Magnus Arvidsson mit 3:2 gegen den VfB Stuttgart durch.
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