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FC Bayern - RB Leipzig: Niko Kovac und sein ganz persönliches Finale

Johannes Mittermeier

Update 30/05/2019 um 10:47 GMT+2 Uhr

Beim DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig (Samstag, 20:00 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) scheint Niko Kovac ein persönliches Job-Endspiel zu bestreiten - trotz der Meisterschaft. Zwar gibt's vom FC Bayern "volle Rückendeckung" (Hasan Salihamidzic), aber eben kein unmissverständliches "Ja" zum Coach. Dabei ist die Fraktion der Kovac-Befürworter merklich gestiegen.

Niko Kovac mit dem DFB-Pokal 2018

Fotocredit: Getty Images

16 seiner 17 DFB-Pokalspiele als Trainer hat Niko Kovac gewonnen, das ist unwidersprochen und basiert auf einer Theorie des Kroaten.
"Angst gibt es bei mir nicht, nur Freude auf das, was zu erreichen ist. Anscheinend kann ich das meinen Jungs in diesen K.o.-Spielen gut vermitteln", sagt Kovac vor der Endspiel-Ausgabe 2019, wenn sein FC Bayern München in Berlin auf RB Leipzig trifft (Samstag, 20:00 Uhr im Liveticker).
16 aus 17 also, eine kühne Bilanz. Die nahezu perfide Pointe lautet nun: 16 aus 18 ist keine Option. Ansonsten könnte es sein, dass Kovac nicht mehr viel an "meine Jungs" zu vermitteln hat. Jedenfalls nicht an Jungs bei Bayern.

Kimmich kritisiert die Kritik an Kovac

"Es wird im Fußball vieles von Titeln abhängig gemacht. Ich finde, dass man auch andere Faktoren sehen muss", sagt Bayern-Profi Joshua Kimmich im "Sportbuzzer"-Interview.
In dieser Saison wird vieles schlechtgeredet - aber wir können das Double holen. Viel mehr geht nicht!
Kimmich spielt seit 2015 in München, er erlebte Pep Guardiola, Carlo Ancelotti, Jupp Heynckes und Kovac, außerdem erlebte er Folgendes: ständiges Grummeln. "Es war nie so, dass man die Trainer oder die Mannschaft in den Himmel lobt. Es wird oft nach Sachen gesucht, die man kritisieren kann", sagt Kimmich in einer Kritik auf die Kritik.
Was sicher stimmt, aber wenig daran ändert, dass Kovac mal besser diesen Pokal gewinnt. So rau scheinen die Sitten.

FC Bayern: Hoeneß fürchtet Final-Déjà-vu

Es wirkt ja so, als ob Kovac gegen Leipzig ein persönliches Job-Finale bestreitet, trotz Herbstkrise, Dauerstress, Nebenkriegsschauplätzen, Aufholjagd, Meisterschaft. Dabei ist der FC Bayern genug mit den Geistern der Vergangenheit beschäftigt. Im Vorjahr war Heynckes' Elf hoher Favorit gegen Frankfurt, schaltete nie in den Hochleistungsmodus - und verlor 1:3.
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So war's im Vorjahr: Niko Kovac und Jupp Heynckes beim DFB-Pokalfinale 2018

Fotocredit: Getty Images

"Wir müssen aufpassen, dass wir nicht wie letztes Jahr so ein bisschen die Luft rauslassen", warnt Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Natürlich stand Kovac vor Jahresfrist auf Eintracht-Seite, durch den Erfolg zog er in einen erlauchten Zirkel ein: als Fünfter, der im DFB-Pokal als Spieler wie Trainer triumphierte (nach Ludwig Janda, "Aki" Schmidt, Thomas Schaaf sowie Heynckes).
Und wie gesagt: 16 aus 17.
Inzwischen ist die Front der Kovac-Befürworter bei Bayern merklich gestiegen; günstig wäre halt, wenn Hoeneß, Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Sportdirektor Hasan Salihamidzic ebenfalls eintreten in diesen Fanklub. Zwar gibt's "volle Rückendeckung" (Salihamidzic), aber eben kein unmissverständliches "Ja" zu Kovac 2019/20.

Effenberg: "Dann zweifle ich am Verstand..."

Das ärgert sogar den Widersacher von Samstag. Leipzigs Ralf Rangnick mosert:
Ich halte es für absolut respektlos, wenn man bei einem Trainer, der dort sein erstes Jahr absolviert und jetzt die Chance auf zwei Titel hat, darüber spekuliert, ob er überhaupt bleibt oder ersetzt wird.
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So emotional bedankt sich Kovac bei den Bayern-Fans

Kovac erträgt's mit Fassung. "Der Trainer hatte außerhalb des Trainingsplatzes einen sehr harten Kampf, den ich so noch nicht erlebt habe", sagt Müller zu "Sky". Zuletzt setzten die Bayern-Anhänger ein Statement, indem sie Kovac als "besten Mann" feierten und zu Tränen rührten.
Für Stefan Effenberg ein Signal mit Strahlkraft, wie die Bayern-Legende bei "t-online" schreibt:
Ich bin mir sicher, dass das ganz entscheidend war für Kovacs Zukunft. Die Verantwortlichen haben das natürlich mitbekommen. Wenn sie das ignorieren, zweifle ich am Verstand der Vereinsführung.
16 aus 17. Das einzige DFB-Pokalspiel, das Niko Kovac als Trainer je verlor, war kein ganz unwichtiges: das Finale 2017 mit Frankfurt gegen Dortmund.
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