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Axel Witsel und Marco Reus schießen BVB weiter - Last-Minute-Schocker in Fürth

Sebastian Lindner

Update 21/08/2018 um 09:03 GMT+2 Uhr

Fehlstart unter Lucien Favre abgewendet: Borussia Dortmund ist in der 1. Runde des DFB-Pokals nur mit viel Glück weitergekommen. Bei Zweitligist SpVgg Greuther Fürth siegte der BVB unter seinem neuen Trainer mit 2:1 n.V. (1:1, 0:0). Sebastian Ernst (77.) traf für die Kleeblätter, der eingewechselte Axel Witsel glich für den BVB (90.+5) aus. Marco Reus besorgte das Siegtor (120.).

Axel Witsel (SpVgg Greuther Fürth vs. Borussia Dortmund)

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Obwohl Greuther Fürth nach zwei ganz erfolgreichen Ligaspielen bereits besser im Saft stand, kam Borussia Dortmund besser ins Spiel. Schon in der 8. Minute wurde es gefährlich, als flipperartig Marcel Schmelzer, Marco Reus und Mo Dahoud jeweils geblockt wurden. Das war dann der Weckruf für Greuther Fürth. Die "Kleeblätter" spielten sich frei und taten nun ebenfalls etwas fürs Spiel. So konnte immer wieder für Entlastung gesorgt werden, während der BVB seinerseits auch nur noch durch einen Reus-Freistoß gefährlich wurde.
Durch die Einwechslung von Tobias Mohr zur Pause war Fürth dann nach dem Seitenwechsel zunächst sogar das aktivere und bessere Team. Erst in der 60. Minute hatte Dortmund durch Christian Pulisic die erste dicke Chance, doch sein Schuss knallte nur an den Pfosten. 15 Minuten später stand Reus frei vor Greuthers Torhüter Sascha Burchert, doch mit Glück verhinderte er den Einschlag.
Dafür klingelte es auf der anderen Seite zwei Minuten später. Nach Mohr-Flanke legte Daniel Keita-Ruel am langen Pfosten zurück und Sebastian Ernst musste nur noch einschieben. Bis in die Nachspielzeit hielt die Führung, dann kam der eingewechselte Axel Witsel auf Reus-Vorlage am langen Pfosten frei zum Abschluss - es war die 95. Minute.
Die erste Hälfte der Verlängerung nutzte beide Teams dann weitestgehend, um Kraft für den Endspurt zu sammeln. Besonders Dortmund hatte sich etwas zurückgelehnt, blies dann aber in den letzten 15 Minuten zum letzten Gefecht. Dabei rannte die Elf von Trainer Lucien Favre zunächst aber in einen Konter. Der 20-jährige Fabian Reese stand in der 113. Minute frei vor Roman Bürki, doch versagten ihm die Nerven.
Besser machte es dann auf der anderen Seite Marco Reus, der in der letzten Spielminute nach Vorlage des durchgebrochenen Jadon Sancho von Höhe des Elfmeterpunktes trocken zum 2:1-Siegtreffer einnetzte.

Die Stimmen:

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Wir hätten ein paar Chancen mehr machen müssen, wir hatten acht - das genügt normalerweise. Wir können noch viele Sachen verbessern, sind erst seit fünf, sechs Wochen zusammen. Witsel war vielleicht nicht bereit, von Anfang an zu spielen - es war besser so. Alle Joker haben uns etwas gebracht. Es war sehr, sehr schwer für uns, aber absolut keine Überraschung für mich. Jetzt zählt nur, dass wir durch sind."
Marco Reus (Borussia Dortmund): "Wir treffen zweimal in der letzten Sekunde. Wir sind mit Glück in die Saison gestartet, das kann man auch gebrauchen. Die Mannschaft wusste noch nicht so genau, wo sie steht. Die Fürther haben es wie erwartet unheimlich gut gemacht - sie standen sehr kompakt, sehr eng. Wir haben uns phasenweise nicht so richtig getraut, richtig nach vorne zu spielen. Wenn das 1:0 fällt, ist es leichter für uns. So ist es ein hartes Pokalspiel, das seine eigenen Gesetze schreibt. Deswegen sind wir glücklich, dass wir in der letzten Sekunde noch das Tor gemacht haben. Man muss so einen dreckigen Sieg einfach mal mit nach Hause nehmen. Wir wissen aber, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben."
Roman Bürki (Borussia Dortmund): "Es ist keine Überraschung, dass wir hier so zu beißen hatten. Wir hatten genügend Chancen, haben sie aber nicht gut genutzt. Deshalb war es so ein Zittersieg. Wir müssen einfach wieder eiskalt vor dem Tor werden, nicht so viel überlegen. Gute Chancen alleine reichen nicht - man muss sie auch reinmachen. Wir haben bis zum Ende dran geglaubt, das war das Entscheidende. Wir fühlen uns bereit für die Bundesliga."
Oliver Barth (Co-Trainer Greuther Fürth): "Das dauert über die Nacht hinweg, um alles, was in den letzten 24 Stunden passiert ist, zu realisieren. Man hat gemerkt, dass wir als Team alle für ihn (Trainer Damir Buric fehlte wegen eines Trauerfalls, Anm. d. Red.) gearbeitet haben. Ich kann dem Team nur ein großes Kompliment machen, dass sie Dortmund am Rande einer Niederlage hatten. Es ist schade, dass das nicht belohnt wurde. So brutal ist Fußball manchmal."

Das fiel auf: Lange Nachspielzeit

Auch Marco Reus lenkte ein, dass die fünf Minuten Nachspielzeit so vielleicht nicht ganz zu erwarten waren und die Fürther mitunter durchaus gerechtfertigt sauer waren. Wo Schiedsrichter Gräfe, der zwar bekanntermaßen immer länger nachspielen lässt, die Zeit hergeholt hat, ist aber auch dem objektiven Betrachter kaum ersichtlich.

Der Tweet des Spiels:

Eurosport-Experte und BVB-Berater Matthias Sammer und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in Ekstase nach dem Reus-Tor.

Die Statistik: 958

Fast 1000 Pässe hat der BVB über die 120 Minuten gespielt, knapp drei Mal so viel wie der Gegner. 70 Prozent Ballbesitz dazu spreche ebenfalls eine klare Sprache, doch das Resultat war dann eben doch alles andere eindeutig.Am ehesten belegt das noch die Anzahl der Schüsse aufs Tor – 10:6 für Dortmund.
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