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DFB-Pokal: 1. FC Saarbrücken mit Kampfansage nach Elfmeter-Drama

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 04/03/2020 um 13:16 GMT+1 Uhr

Der 1. FC Saarbrücken hat Fußball-Geschichte geschrieben und ist als erster Viertligist ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen. Torschütze Tobias Jänicke schickte im Anschluss eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Jetzt wollen wir nach Berlin und den Pott holen - egal, wer kommt. Wir haben Bock auf mehr." In der Runde der besten Vier könnte es zum Duell mit Titelverteidiger FC Bayern kommen.

Daniel Batz - 1. FC Saarbrücken

Fotocredit: Getty Images

Aus Tobias Jänicke sprach (noch) nicht der Alkohol, als er seine Pläne für das Endspiel vorlegte. "Im Finale hätte ich gerne die Bayern", sagte der mit Adrenalin vollgepumpte Torschütze des 1. FC Saarbrücken inmitten der ausufernden Feierlichkeiten nach der Pokal-Sensation. Dass der FCS zuvor noch die "kleine Hürde" Halbfinale überspringen muss, erkannte der Angreifer nur als verschwindend geringes Problem:
Jetzt wollen wir nach Berlin und den Pott holen - egal, wer kommt. Wir haben Bock auf mehr.

DFB-Pokal: Außenminister Maas gratuliert zum Halbfinal-Einzug

Zunächst einmal hatten die saarländischen Sensations-Kicker aber Bock auf Party. Die Nacht wurde zum Tag gemacht, das Training am Mittwoch vorsorglich gestrichen. Die Sause hatten sich die Spieler auch redlich verdient. Schließlich hat der Spitzenreiter der Regionalliga Südwest durch den Viertelfinal-Sieg im Elfmeterschießen (7:6) gegen Bundesligist Fortuna Düsseldorf deutsche Fußball-Geschichte geschrieben. "Der Wahnsinn! Glückwunsch nach Saarbrücken! Ich erwarte euch in Berlin!", twitterte Bundesaußenminister Heiko Maas, ein überzeugter Saarländer. Noch nie zuvor hatte ein Viertligist das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht.
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1. FC Saarbrücken gegen Fortuna Düsseldorf

Fotocredit: Getty Images

"Das ist surreal. Das werden wir wohl erst begreifen, wenn am Sonntag die Auslosung stattfindet. Irgendjemand da oben hat es extrem gut mit uns gemeint", äußerte FCS-Trainer Lukas Kwasniok - und kündigte eine Feier an, "nach der wir wahrscheinlich nicht mehr wissen, wie der Tag heißt, an dem wir aufwachen".

Jänicke: "Berlin nur noch ein Schritt entfernt"

Ans Aufwachen dachte auch Daniel Batz. "Meine Finger tun weh. Das bedeutet, dass ich nicht träume", sagte der überragende Torwart der Saarbrücker nach dem bisher besten Spiel seiner Karriere. "Ich kann mich jedenfalls an kein besseres erinnern", gab der 29-Jährige zu Protokoll. Das verwunderte nicht. Denn der Keeper zeigte mehrere starke Paraden, hielt einen Strafstoß von Rouwen Hennings (83.) und wehrte im Elfmeterschießen gleich vier Bälle ab.
"Das ist ein ganz großer Moment für das Saarland. Wir haben Historisches geleistet. Jeder hat sein Herz auf dem Platz gelassen. Dass sich die ganzen Leute hier so freuen, macht mich unglaublich stolz", sagte Batz, der wie Jänicke an die Finalchance glaubt:
Berlin ist nur noch einen Schritt entfernt. Wir haben doch gesehen, was in einem Spiel möglich ist.
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Die Spieler des 1. FC Saarbrücken jubeln

Fotocredit: Getty Images

Damit lag Batz ("Bier vertrage ich nicht so gut, ich halte mich eher an die Longdrinks") allerdings falsch. Es war nicht nur ein Spiel. Bei ihrem Siegeszug haben die Saarländer mittlerweile zwei Bundesligisten (Düsseldorf und den 1. FC Köln) sowie zwei Zweitligisten (Jahn Regensburg und den Karlsruher SC) aus dem Wettbewerb geworfen. Dabei mussten die Saarbrücker stets "auswärts" im kleinen Herrmann-Neuberger-Stadion im benachbarten Völklingen ran, weil der heimische Ludwigspark umgebaut wird.

Batz: "Unser Ziel bleibt der Aufstieg"

Durch die Qualifikation für das Halbfinale haben die Saarländer, die zum vierten Mal nach 1957, 1958 und 1985 den Sprung in die Vorschlussrunde geschafft haben, ihre sicheren Pokaleinnahmen auf 5,4 Millionen Euro gesteigert. Sollte der anvisierte Aufstieg gelingen, kann der Klub das Geld in der 3. Liga sicher gut gebrauchen.
"Unser großes Ziel bleibt der Aufstieg", sagte Batz, der mit seine Teamkollegen am Samstag bei Astoria Walldorf halbwegs nüchtern auflaufen will - und zwinkerte dabei noch einmal: "Deshalb war es auch ärgerlich, dass wir es nicht in 90 Minuten geschafft haben..."
(SID)
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