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Kommentar | Nach Süle-Verletzung: Hummels muss wieder für Deutschland spielen

Tobias Hlusiak

Update 21/10/2019 um 19:10 GMT+2 Uhr

Im März 2019 beendete Joachim Löw die DFB-Karriere von Mats Hummels. Eine Entscheidung, die er nun - nach der schweren Verletzung von Abwehrchef Niklas Süle - revidieren muss. Am Wieder-Dortmunder führt aus mindestens zwei Gründen kein Weg mehr vorbei: Zum einen spielt er gut. Zum anderen gehen dem Bundestrainer langsam aber sicher die Alternativen aus.

Mats Hummels - Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Ein Kommentar von Tobias Hlusiak
Joachim Löw ist ein Mann mit Prinzipien.
Trifft der Bundestrainer eine Entscheidung, so lässt er sich nur schwer davon abbringen. Das ist ein starker Charakterzug, klar. Hier und da führt er aber auch zu Diskussionen.
Im Laufe seiner mittlerweile 13 Jahre im Amt des höchsten deutschen Fußball-Lehrers hat Löw mit weit über einhundert Spielern zu tun gehabt. Einige trugen den Adler nur kurz, einige über lange Zeit. Die Entscheidung darüber traf immer der Trainer.
So wie im Frühling dieses Jahres. Da senkte Löw den Daumen und beendete - gegen alle Widerstände - die Nationalmannschaftskarriere von Mats Hummels. Die Schlüssel für die DFB-Defensive übergab er Niklas Süle.
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Joachim Löw sortierte Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller aus der DFB-Elf

Fotocredit: Getty Images

Rund ein halbes Jahr später hat sich der neue Boss das Kreuzband gerissen und Löws Personalpuzzle weist viele Löcher auf, weil auch sonst kaum jemand fit ist. Zuletzt wurde sogar der Freiburger Robin Koch berufen und gegen Argentinien in die Startformation gespült.
Und Hummels? Der ist mittlerweile wieder Dortmunder und spielt eine grundsolide bis starke Saison. Die Rufe nach dem 30-Jährigen werden von Woche zu Woche, von Verletzungsnachricht zu Verletzungsnachricht lauter. Marco Reus, Lothar Matthäus, Dietmar Hamann, Julian Weigl, Stefan Effenberg, Michael Zorc, Thomas Helmer - die Liste der Hummels-Fürsprecher ist lang.
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Löw: Nachnominierung? "Nicht an Hummels gedacht"

Hummels von enormem Wert für junge Kollegen

Löw allerdings - siehe oben - hat seine Prinzipien. Zurückgeholt hat er noch niemanden. "Wir gehen unseren Weg mit den jungen Spielern, es gibt keine Veranlassung, den Mats zu nominieren", sagte er kürzlich. Da allerdings war Süles Kreuzband noch heil.
Nun sollte er seine Meinung ändern.
Sollte Mats Hummels zurück ins DFB-Team?
Hummels' Wert für die junge Mannschaft wäre - trotz Umbruch - hoch, weil defensiv die Anführer fehlen. Neben Süle sind auch Matthias Ginter und Antonio Rüdiger verletzt.
Die Neulinge Koch und Niklas Stark dürften ebenso von der Anwesenheit des Ex-Weltmeisters profitieren, wie Jonathan Tah oder Emre Can, der bis zu seinem Platzverweis beim letzten Länderspiel in Nordirland in der Innenverteidigung spielte.
Löw würde auch seine eigene Autorität nicht beschädigen. Er hat bewiesen, dass er den nach der verkorksten WM 2018 vehement geforderten Umbruch mit aller Macht umsetzen will. Wenn ihn nun höhere Gewalt zurück in die Arme eines Aussortierten treibt, gesteht er damit keine Schwäche ein. Ganz im Gegenteil!
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