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EM 2016 in Frankreich - Portugal: Ronaldo und das Mittelmaß

VonSID

Publiziert 11/12/2015 um 17:06 GMT+1 Uhr

Verlieren? Das hat Cristiano Ronaldo nie gelernt. "Ich ärgere mich dann, ich schreie, ich sage Dummheiten und bereue diese anschließend", sagte der Superstar von Real Madrid anlässlich der Premiere des Dokumentarfilms über sein (Privat-)Leben. Er wirkt in "Ronaldo" sympathisch, aber unnahbar, ein Mann mit Hunderten Millionen Freunden in sozialen Netzwerken, der trotzdem häufig einsam ist.

Cristiano Ronaldo Portugal

Fotocredit: AFP

Er vertraue nicht vielen Menschen, sagt er, und wahrscheinlich gilt das auch für einen Teil seiner Mitspieler. Bei der portugiesischen Nationalmannschaft jedenfalls hat er auch vor der EM 2016 in Frankreich das altbekannte Problem: Ronaldo (30) ist ein Weltstar inmitten des Mittelmaßes. Er kann seine Mannschaft so durchaus mal ins Viertelfinale führen, aber häufig war es das dann auch schon. Und verlieren - das kann er ja nicht.

Ronaldo: "Der Hass treibt mich an"

"Der Hass treibt mich an", auch das ist ein Ronaldo-Zitat. Worauf, das verrät er nicht, dafür allerdings, wen er für den Besten hält: "Für viele ist es Lionel Messi, aber in meinem Kopf bin ich es. Ich spiele seit vielen Jahren auf meinem Top-Niveau." Das ist wenig überraschend.
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portugal russia

Fotocredit: AFP

Doch was kommt nach dem Mann, Rekordtorschütze der Portugiesen mit 55 Treffern, der sich für den weltbesten Fußballer hält? Traditionell nicht allzu viel. Bei der WM 2014 gab es ein deftiges 0:4 gegen Deutschland und dann das Vorrunden-Aus - im Angriff spielte Hugo Almeida, einst Werder Bremen, 2014 bei Besiktas Istanbul. Da ist noch ein Nani, auch ein Joao Moutinho, die können ganz ordentlich kicken. Aber das reicht nicht. Viele Spieler wie Pepe (32, Real Madrid) haben ihre besten Jahre hinter sich. Trainer Fernando Santos hat es wahrlich nicht leicht.

Hoffnung auf goldene Zukunft

Die Hoffnung auf eine goldene Zukunft, sie liegt in der Jugend. Bei der U21-EM 2015 schoss Portugal die deutschen Junioren im Halbfinale mit 5:0 ab, spielte begeisternden Offensivfußball - und verlor das Finale im Elfmeterschießen gegen Schweden. Egal: Es öffnete sich der Blick darauf, was in einigen Jahren möglich sein könnte. William Silva de Carvalho, ein Talent vom Feinsten, zum besten Spieler des Turniers gewählt, ist längst in die A-Mannschaft aufgerückt.
Für Cristiano Ronaldo könnte sich allerdings ein Dilemma entwickeln. Wenn eine Mannschaft mit mehr Qualität in der Breite herangereift ist, könnte er zu alt dafür sein, noch den Anführer zu geben. Er bliebe somit ohne Nationalmannschaftstitel. Dafür war er dreimal Weltfußballer. Das ist für sein Ego auch nicht so übel.
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