EURO 2020: Kevin Volland und Christian Günter sind Löws Überraschungen im DFB-Team
VonEurosport
Update 19/05/2021 um 17:41 GMT+2 Uhr
Kevin Volland und Christian Günter sind die Überraschungen im EM-Kader. Am Mittwoch gab der Bundestrainer die 26 Mann bekannt, die im Juni mit dem Adler auf der Brust für größtmöglichen Erfolg sorgen sollen. Mit Volland, wiedererstarkt unter Niko Kovac bei der AS Monaco und Christian Günter vom SC Freiburg konnte man nicht unbedingt rechnen. Beide eint eine gemeinsame Geschichte.
Kevin Volland stellte stolz ein Mannschaftsfoto der EM-Fahrer mit seinem Porträt ins Netz, Christian Günter bedankte sich ungläubig bei "Herrn Löw".
Die beiden Überraschungsmänner im deutschen EURO-Kader platzten nach ihrer unerwarteten Rückkehr in die DFB-Auswahl fast vor Freude. "Ich bin extrem glücklich und dankbar, wieder Teil der Nationalmannschaft zu sein", schrieb Volland. Günter sagte: "Jedes Kind träumt davon, so war es auch bei mir."
Dass Bundestrainer Joachim Löw bei seinem letzten Turnier (11. Juni bis 11. Juli) auf den Stoßstürmer von der AS Monaco und den Linksverteidiger vom SC Freiburg setzt, hat sogar das Duo selbst überrascht.
"Ich konnte es nicht fassen und kann es bis heute nicht", sagte Günter über Löws Anruf, das Telefonat werde er "nie vergessen".
Volland und Günter eint gemeinsame Geschichte
Mit Volland verband den SC-Kapitän eine gemeinsame DFB-Geschichte. Vor genau sieben Jahren debütierten die heute 28-Jährigen wie zehn andere Nationalspieler beim 0:0 in Hamburg gegen Polen, einem Test vor der WM 2014. Die Fans pfiffen die jüngste Startelf der Länderspielgeschichte (21,87 Jahre/Schnitt) für ihren "Gähn-Kick" (Focus) gnadenlos aus, der kicker schrieb von einem "bedenklichen Etikettenschwindel" und die Welt vom "absurdesten Länderspiel des Jahres".
Volland und Günter aber nahmen die Erinnerungsmedaille aus den Händen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach mit Stolz entgegen. Und Löw meinte: "Einige können bei den kommenden großen Turnieren prägende Figuren werden."
Doch für Günter blieben die damals acht Minuten die letzten im deutschen Trikot - wie für Andre Hahn, Sebastian Jung, Maximilian Arnold oder Oliver Sorg. Volland durfte weitere neun Mal ran (ein Tor), war aber seit November 2016 ebenfalls raus.
Warum sie jetzt wieder dabei sind? Volland, der in der Ligue 1 16-mal getroffen hat, habe ihn mit seinen Leistungen in Frankreich beeindruckt, sagte Löw. "Daher waren wir sicher, dass er uns mit seiner starken Physis, seinem Durchsetzungsvermögen und seiner Torgefahr bereichert."
Günter, der Philipp Max ausstach, habe "eine tolle Entwicklung gemacht und ist in vielen Bereichen immer besser geworden", meinte der Bundestrainer. Als Stärken nannte er Günters "sehr gute Dynamik" und, "dass er sehr viel Energie ins Spiel bringt, eine gewisse Schnelligkeit und Torgefahr".
Flick schwärmt von Günter
Löws designierter Erbe Hansi Flick schwärmte kürzlich regelrecht von Günter, "der die linke Außenbahn rauf- und runtermarschiert, defensiv Zweikämpfe gewinnt und sich immer wieder vorne einschaltet, die Flanke oder den letzten Pass spielt". SC-Coach Christian Streich würdigte dessen persönliche Reife und betonte: "Ich traue ihm alles zu."
Ähnlich klingt Monacos Trainer Niko Kovac, wenn er von Volland spricht. Der frühere Leverkusener und Hoffenheimer sei ein "Sechser im Lotto", sagte er und versprach Löw: Bei Volland "weiß man, was man bekommt: Qualität. Ich habe ihn immer geschätzt, er ist ein toller Mensch und Spieler."
Dass Löw das auch so sieht, daran zweifelte Volland. "Nach vier Jahren macht man sich keine allzu großen Hoffnungen mehr", sagte er im November. Günter meinte jetzt: "Natürlich war der Traum immer noch da." Nun wird er wahr.
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(SID)
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