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UEFA vor Krisengipfel unter Druck: Verlegung der EM wird erwartet

Eurosport
VonEurosport

Update 18/03/2020 um 08:14 GMT+1 Uhr

Winter-EM? Verschiebung in den Sommer 2021? Die Optionen liegen auf dem Tisch. Es ist der Tag der Entscheidung für die UEFA: Am Dienstag berät die Europäische Fußball-Union über die EURO 2020. Wie "The Athletic" berichtet fordert die UEFA jedoch rund 300 Millionen Euro, um die EM zu verschieben. Zudem muss beschlossen werden, wie es mit der Champions League und der Europa League weitergeht.

Aleksander Čeferin

Fotocredit: Getty Images

Winter-EM? Verschiebung in den Sommer 2021? Die Optionen liegen auf dem Tisch, jetzt ist die UEFA gefordert! Am Dienstag (ab 10:00 Uhr) wird die Europäische Fußball-Union nach einer Krisensitzung per Videokonferenz mit großer Wahrscheinlichkeit die EURO 2020 absagen.
Die ursprünglichen Planungen der von Präsident Aleksander Ceferin geführten UEFA wirken angesichts der Größenordnung der Corona-Pandemie allerdings unrealistisch. DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius sagte bereits, er "rechne fest mit einer Verlegung des Turniers". Gleiches gilt für DFL-Chef Christian Seifert:
Ich gehe davon aus, dass die nationalen Ligen nach Dienstag mehr Spielraum haben werden.
Präsident Gabriele Gravina vom italienischen Fußballverband FIGC kündigte am Montag an, er werde um eine Verschiebung bitten. Die Köpfe werden rauchen beim Krisengipfel - Vertreter der 55 Mitgliedsverbände, die Vorstände der Klubvereinigung ECA und der Vereinigung der europäischen Ligen sowie der Spielergewerkschaft FIFPro werden zugeschaltet. Nach "SID"-Informationen besteht dabei auch die Möglichkeit, dass die UEFA am Dienstag zunächst nur die geplante Ausführung in zwölf Ländern im angedachten Zeitraum absagt, die Entwicklung der Pandemie abwartet und dann über Alternativen entscheidet.

EM-Verschiebung: UEFA fordert angeblich über 300 Millionen Euro

Eine Verschiebung der bevorstehenden EM dürfte den europäischen Ligen und Klubs jedoch teuer zu stehen kommen. Wie "The Athletic" berichtet, soll die UEFA rund 300 Millionen Euro (301,61 Mio. Euro) für die Verschiebung der paneuropäischen EM-Endrunde verlangen. Schließlich sei es deren ausdrücklicher Wunsch, ihre jeweiligen Meisterschaften verspätet zu beenden.
Auf der heute stattfindenden Videokonferenz der UEFA soll es zu einer Lösung der derzeit unklaren Situation rund um die EM-Endrunde kommen. Von der Entscheidung der UEFA hängt auch das Schicksal der Bundesliga ab. Nach dem DFL-Krisengipfel sind jedenfalls noch einige Fragen offen:

Wie geht es weiter mit der Bundesliga?

Das ist die große Frage, über die bei einem weiteren Treffen in der Woche ab dem 30. März diskutiert werden soll. Seifert bezeichnete das Coronavirus als "größten Feind" und die "Unsicherheit als zweitgrößten Feind". Er geht aber davon aus, dass - wann auch immer - die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nur mit Geisterspielen möglich ist.

Warum ist es so wichtig, dass die Bundesliga weitergeht?

Weil Unsummen dranhängen und nicht nur die Profis mit ihren Millionengehältern bezahlt werden müssen. Seifert sprach von "Zehntausenden Arbeitsplätzen", die auf dem Spiel stehen würden - wenn Medieneinnahmen, Sponsoreneinnahmen und Zuschauereinnahmen wegbrechen sollten:
Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es nicht mehr gutgeht.

Welche Rolle spielt dabei die UEFA?

Eine ganz entscheidende. Nur wenn der Kontinentalverband nach seinem Krisengipfel am Dienstag die für Sommer geplante EM-Endrunde (12. Juni bis 12. Juli) verschiebt, können die Ligen (wenn überhaupt) ihre Saison zu Ende spielen. Seifert steht eigenen Angaben zufolge "in engem Kontakt" mit dem UEFA-Präsidenten, und er ist sich sicher:
Aleksander Ceferin und sein Team haben ganz sicher alle Varianten bestmöglich durchgespielt. Die Entscheidung wird dann so aussehen, als dass sie die richtige ist.

Sind die Vereine wegen der ausbleibenden Einnahmen eigentlich versichert?

Nein. Der Versicherungsschutz deckt laut Seifert keine Pandemie ab - und er kennt auch "keine Profiliga, in der das der Fall wäre". 2018 hätten die Klubs zwar eine Spielausfallversicherung abgeschlossen. Damit seien aber nur bei Spielausfällen "Kosten der Heimmannschaft" und "Aufwände der Gastmannschaft" versichert. Ausbleibende Zuschauereinnahmen fallen nicht unter den Versicherungsschutz.

Was wurde beschlossen?

Die DFL hat einen sogenannten Notfallparagraphen eingeführt. Der klingt ziemlich spektakulär, ist es aber eigentlich gar nicht. Im Prinzip soll dieser nur gewährleisten, dass künftig Entscheidungen schneller und unkomplizierter getroffen werden können. Wenn beispielsweise die Reisemöglichkeiten eingeschränkt werden und die Vertreter der Klubs nicht zusammenkommen können.
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Mögliche Absage der Premier League: Spurs und Hammers als Profiteure?

Was passiert mit den Verhandlungen über die neuen Medienrechte?

Die DFL will die Ausschreibung der Medienrechte trotz der Coronakrise weiter wie geplant durchziehen. "Wir haben am heutigen Tage die Unterlagen der Medienrechtevergabe verschickt. Viele Interessenten haben uns signalisiert, dass sie gerne an dem Prozess festhalten möchten", sagte Seifert. Gemäß der bisherigen Planung findet die Auktion der Medienrechte für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 vom 27. April bis zum 8. Mai statt. Am 11. Mai soll die Öffentlichkeit nach dem Treffen des Liga-Präsidiums und der 36 Klubs über das Ergebnis informiert werden.

Was sagen die Fans?

Die Vereinigung "Unsere Kurve" hatte bereits vor dem Treffen gefordert, dass die Saison "so lange unterbrochen werden muss, wie es gesamtgesellschaftlich notwendig ist". Bezüglich möglicher finanzieller Hilfen vertritt das Bündnis ebenfalls eine klare Meinung:
Der Profifußball muss sich aus eigener Kraft helfen und auf die Inanspruchnahme staatlicher Hilfen verzichten.
(mit SID)
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