Europa League | Thuram köpft Mönchengladbach gegen Rom zum Sieg

Mit Anpfiff war Borussia Mönchengladbach um Spielkontrolle bemüht, die erste nennenswerte Torchance verbuchte jedoch die AS Rom – Nicola Zaniolo köpfte nach einer Ecke den Ball aufs Tornetz (12.). Eine Minute später setzte Lars Stindl mit einem Distanzschuss knapp neben das Tor das erste Offensivzeichen der Gastgeber. Einen weiteren guten Abschluss aus der zweiten Reihe verbuchte Denis Zakaria (16.). Insgesamt erspielte sich Gladbach gegen kompakt agierende Römer allerdings zu selten gefährliche Torraumszenen.

Dabei gefiel das Team von Trainer Marco Rose immer wieder mit gutem Pressingverhalten und Ballgewinnen, ließ nur zu oft eine erfolgreiche Anschlussaktion vermissen – es mangelte an Genauigkeit im Angriffsdrittel. Nach einer halben Stunde agierte Gladbach mit mehr Tiefe im Spiel jedoch zwingender. Zunächst blockte die Roma in der 32. Minute in höchster Not im Sechzehner einen Schuss von Florian Neuhaus, drei Minuten später fiel die Führung der Gladbacher nach Eigentor von Federico Fazio: Nach einem Flankenlauf von Marcus Thuram bugsierte der Verteidiger dessen scharfe Hereingabe ins eigene Netz (35.).

Nach dem Seitenwechsel setzte Gladbach sein dynamisches Spiel zunächst fort und vergab durch Stindl die große Chance auf das 2:0 (48.). Ab der 55. Minuten kamen die Gäste jedoch immer besser in die Partie, Javier Pastore zwang mit einem Abschluss aus 20 Metern Yann Sommer zu einer Parade (57.). Den 1:1-Ausgleich erzielte ausgerechnet Fazio, der nach einem scharf vors Tor gezogenen Freistoß von Aleksandar Kolarov den Ball mit dem Fuß in die Maschen spitzelte (64.). Eine weitere Großchance ergab sich in der Folge für Justin Kluivert (70.).

Gladbach stellte auf Viererkette und Mittelfeldraute um und verlor gleichzeitig den Zugriff aus dem ersten Abschnitt, die Roma bekam hingegen mehr Räume zugestanden. Es blieb jedoch eine vorübergehende Drangphase der Gäste, die ganz große Schlussoffensive blieb zunächst auf beiden Seiten aus. Gladbach kämpfte sich zwar in den letzten zehn Minuten ins Spiel zurück – doch alles schien auf eine Punkteteilung hinauszulaufen.

In der Nachspielzeit brachte Zakaria über links den Ball jedoch noch einmal hoch in den Sechzehner, der eingewechselte Alassane Pléa legte per Kopf ab und Thuram nickte mustergültig aus kurzer Distanz zum späten 2:1-Siegtreffer ein.

Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach): "Wir haben immer daran geglaubt und das hat man auch gemerkt. Glücklicherweise haben wir vorne einen, der momentan fast immer trifft. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir hinten raus unsere Tore machen. Die ganze Mannschaft zieht mit."

Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach): "Das sind extreme Emotionen und pure Freude. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und uns am Ende belohnt. Wir glauben bis zum Schluss daran und wussten, dass wir den Sieg brauchen. Wir haben einen speziellen Abend gebraucht und es ist einer geworden."

Dreimal Nachspielzeit, dreimal trifft Borussia Mönchengladbach entscheidend: In der Europa League sorgt das Team von Marco Rose aktuell für Nervenkitzel bis zum Schlusspfiff. Bereits in den Spielen zuvor bei Istanbul Basaksehir (1:1) und im ersten Aufeinandertreffen gegen die AS Rom (1:1) trafen Patrick Herrmann und Lars Stindl nach der regulären Spielzeit zum Punktgewinn – nun gab es im Rückspiel gegen die Roma sogar den Dreier in letzter Minute. Die kommenden Gegner dürften gewarnt sein.

Das Spiel in der Kurz-Zusammenfassung.

Flaute beendet: Für Borussia Mönchengladbach war es der erste Heimerfolg auf internationaler Bühne nach sechs sieglosen Partien in Serie. Der letzte Sieg datierte zuvor aus dem Play-off-Rückspiel zur UEFA Champions League 2016/17 gegen die Young Boys Bern (6:1).