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WM 2018: Fernando Hierro neuer Trainer von Spanien - Nachfolger von Julen Lopetegui

VonSID

Update 13/06/2018 um 20:56 GMT+2 Uhr

Das ging fix. Nur zwei Stunden, nachdem der spanische Verband den bisherigen Trainer Julen Lopetegui wegen des Wechsel zu Real Madrid in der kommenden Saison entlassen hatte, wurde nun ein Nachfolger präsentiert. Real-Legende Fernando Hierro folgt auf den 51-Jährigen. Hierro war aktuell als Sportdirektor des Verbandes tätig und wird die Mannschaft bis zum Ende der WM übernehmen.

Julen Lopetegui und Fernando Hierro (r.)

Fotocredit: Getty Images

Es war ungefähr so, als habe der FC Bayern gerade mal drei Tage vor dem ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland beschlossen, Joachim Löw als seinen neuen Trainer vorzustellen. Und Reinhard Grindel habe daraufhin entschieden, den Bundestrainer sofort zu feuern.
Undenkbar? Nicht in Spanien. Einer der großen Favoriten auf den Titel steht ohne seinen Trainer da: Julen Lopetegui wurde am Mittwoch von Verbandspräsident Luis Rubiales gefeuert.

Real Madrid sorgt für Erdbeben

Es ist "ein Erdbeben", kommentierten die Sportzeitungen in Spanien praktisch gleichlautend den in der WM-Geschichte wohl einmaligen Vorgang. Und nur zur Erinnerung: Am Freitag spielt Spanien in Sotschi (20.00 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de) gegen Europameister Portugal.
Auslöser des Erdbebens: Real Madrid. Die Königlichen hatten am Dienstag bar jeglichen Feingefühls und ohne Rücksicht auf Verluste die Verpflichtung von Lopetegui als Nachfolger von Zinedine Zidane hinausposaunt.
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Unmittelbar vor dem WM-Auftakt muss Lopetegui gehen

Fotocredit: SID

Real-Legende Hierro übernimmt

"Nach allem, was passiert ist, konnten wir nicht anders handeln", sagte Rubiales am Mittwoch bei der Verkündung seiner Entscheidung. Der Verband RFEF sei nicht in die Verhandlungen involviert gewesen sei, diese Art des Vorgehens könne er nicht dulden.
"Ich bin sehr traurig, aber ich wünsche mir, dass wir eine großartige WM spielen und diese auch gewinnen", sagte Lopetegui spanischen Journalisten vor seinem Abflug aus Krasnodar. Laut spanischen Medienberichten wollen die Königlichen ihren neuen Trainer bereits am Donnerstag um 18.45 Uhr, also mit Ende des WM-Eröffnungsspiels zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien, offiziell vorstellen.
Anstelle von Lopetegui wird Real-Legende Fernando Hierro die Mannschaft bei der WM betreuen. Der 50 Jahre alte Andalusier war seit 2007 Sportdirektor der Nationalmannschaft, für die er 89 Länderspiele bestritt. Er nahm an vier WM-Endrunden teil. In der Saison 2016/17 trainierte er den Zweitligisten Real Oviedo. Dass er nun Spanien übernimmt, bezeichnete er als "wunderbare Herausforderung", die Umstände, die dazu geführt hätten, "sind eben wie sie sind".

Ramos wollte Lopetegui behalten

Im Gegensatz zu Rubiales wusste Sergio Ramos wohl Bescheid: Der Kapitän von Real und der Nationalmannschaft soll seinen Segen zu der Verpflichtung von Lopetegui gegeben haben, allerdings konnte er seinen neuen Klubtrainer nicht vor dem Rauswurf bei der "Furja Roja" retten.
Schon bei seiner Ankunft im spanischen WM-Quartier am Montag in Krasnodar im Südwesten Russlands hatte der wütende Verbandschef Lopetegui feuern wollen, auch eine Mini-Meuterei der Spieler um Ramos am Dienstag stimmte ihn nicht um.
"Wir danken Julen für alles, was er getan hat", sagte Rubiales, der 51 Jahre alte Baske sei einer jener "großartigen Menschen, die uns nach Russland gebracht haben" - unter Lopetegui blieben die Spanier in den vergangenen 20 Spielen unbesiegt.
Und nein, fügte der Verbandschef hinzu, er fühle sich "nicht betrogen". Nur könne er "nicht ignorieren", dass die Gespräche über den Wechsel und am Ende auch dessen Bekanntgabe am Verband vorbei geführt wurden. Nein, so gehe es einfach nicht.
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