Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

WM 2018 - So denkt Europa Deutschland: "Es war wie England zuzuschauen"

Katharina Wiedenmann

Update 19/06/2018 um 08:56 GMT+2 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft leckt nach der enttäuschenden 0:1-Niederlage gegen Mexiko abgeschottet im DFB-Quartier Watutinki ihre Wunden. Wir haben die Eurosport-Redaktionen in Europa nach ihren Meinungen gefragt. Wie sehen die internationalen Journalisten die Leistung von Thomas Müller & Co.? Welche Chancen geben sie den Deutschen im Turnierverlauf und wer hat am meisten enttäuscht?

Toni Kroos und Sami Khedira

Fotocredit: Imago

Bei den Eurosport-Kollegen hat die Leistung der deutschen Mannschaft viele Fragezeichen aufgeworfen.
Alex Chick, Eurosport-Redakteur in England, bemängelt vor allem die fehlende taktische Intelligenz gegen Mexiko:
Die deutschen Spieler haben gesehen, was passierte, konnten aber nicht reagieren. Es war wie England zuzuschauen.
Luca Stacul (Eurosport Italien) pflichtet ihm bei:
Es ist ein taktischer Albtraum für Löw. Khedira und Kroos können im 4-2-3-1 nicht allein das Zentrum kontrollieren, wenn Draxler, Özil, Müller und Werner nicht mithelfen. Es scheint sowohl taktisch als auch emotional ein Spieler wie Schweinsteiger zu fehlen.
Konstanz sei immer das Merkmal deutscher Mannschaften gewesen, so Stacul weiter:
Deutschland könnte seine DNA verloren haben, weil sie denken, dass sie Spanien sind.
In Frankreich sah die Eurosport-Redaktion gar "eines der schlechtesten deutschen Spiele der letzten zehn Jahre".

Khedira und Özil scharf kritisiert

Einige Spieler werden besonders kritisch bewertet. Vor allem Sami Khedira enttäuschte gegen Mexiko, findet Vincent Bregevin (Eurosport Frankreich):
Khedira spielt eine Schlüsselrolle im Mittelfeld und hatte keinerlei Einfluss auf das Spiel. Das deutsche Team braucht ihn in Topform und gegen Mexiko war er weit davon entfernt.
Mesut Özil sollte nach Meinung der Italiener erst einmal nicht mehr in der Startelf stehen.
Stacul findet:
Seine brillianten Einfälle sind vielleicht in den letzten 20 Minuten hilfreich, aber Deutschland braucht mehr Stabilität und Geschwindigkeit.
In Spanien herrscht dagegen Unverständnis, weshalb Marc-André ter Stegen hinter Kapitän Manuel Neuer zur die zweite Geige spielt.
Ivan Castello (Eurosport Spanien):
Er hat eine überragende Saison gespielt und ist unserer Meinung nach der zweitbeste Torhüter der Welt - nach Jan Oblak.

Kein WM-Titel? "Es ist immer noch Deutschland"

Trotz der großen Kritik sehen alle Eurosport-Redaktionen den deutschen WM-Traum weiter im Bereich des Möglichen. Castello macht den deutschen Fans mit Blick auf die WM 2010 in Südafrika Hoffnung:
Das Ziel ist weiterhin der Weltmeistertitel. Wir hatten die gleiche Situation mit Spanien, dass das erste Spiel 2010 gegen die Schweiz verloren hat. Wenn es eine Mannschaft gibt, die das überstehen kann, ist es Deutschland.
Bregevin pflichtet aus französischer Sicht bei:
Die Niederlage kann positive Effekte auf die Mannschaft haben, eine geschlossene Reaktion. Es ist immer noch Deutschland: Wenn sie mittelmäßig spielen, kommen sie ins Halbfinale. Sind sie gut, gewinnen sie den Titel.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung