Deutschland - Schweden: Zäher EM-Start für DFB-Fraue
Update 17/07/2017 um 23:06 GMT+2 Uhr
Deutschland ist mit einem 0:0 gegen Schweden in die Frauen-EM 2017 in den Niederlanden gestartet, hat damit aber noch alle Chancen auf den Gruppensieg. Nach einer schwachen ersten Hälfte steigerte sich das Team von Bundestrainerin Steffi Jones im zweiten Durchgang, brachte seine wenigen guten Möglichkeiten aber nicht im Tor unter. Am Freitag geht's gegen Italien (1:2 gegen Russland) weiter.
So lief das Spiel:
Im Vergleich zur Generalprobe gegen Brasilien knapp zwei Wochen zuvor (3:1) veränderte Jones ihre Anfangsformation im 4-4-2 mit Mittelfeldraute auf zwei Positionen. Anja Mittag und Josephine Henning rückten für Hasret Kayikci und Linda Dallmann in die Startelf.
Kristin Demann zog Jones für Henning aus der Innenverteidigung vor ins defensiven Mittelfeld, Sara Däbritz rückte auf die rechte Seite der Raute. Schweden-Expertin Mittag stürmte an der Seite von Svenja Huth.
Das erste Unentschieden zwischen Deutschland und Schweden (zuvor fünf EM-Siege für Deutschland) war ein Spiel auf mäßigem Niveau. Vor allem in der ersten Halbzeit kam überhaupt kein Spielfluss zustande, beide Teams agierten sehr nervös, was aber gerade den Deutschen mit mehreren EM-Debütantinnen nachzusehen ist.
Viele Standards prägten besonders in den ersten Minuten das Spiel, gefährlich wurde es jedoch nicht. Noch vor der Pause dann der erste Rückschlag: In der 39. Minute kam Bundesliga-Torschützenkönigin Mandy Islacker für die am hinteren linken Oberschenkel verletzte Huth in die Partie - erneut verlor die DFB-Auswahl den Faden.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam dann etwas mehr Tempo ins Spiel. Mehr Vorwärtsdrang sorgte vor beiden Toren für etwas gefährlichere Szenen aus dem Spiel heraus. Um die 60. Spielminute hatte die Partie ihr bestes Niveau.
Islacker (65.) verfehlte das Tor nach Flanke von Newcomerin Carolin Simon nur um Haaresbreite. Auf der Gegenseite parierte DFB-Torhüterin Almuth Schult stark im Eins-gegen-Eins mit Stina Blackstenius (71.), die nach ihrer Einwechslung die Offensive des Europameisters von 1984 belebte.
In der 83. Minute scheiterte erneut Islacker nach starkem Pass von Kapitänin Dszenifer Marozsan an Schwedens Torhüterin Hedvig Lindahl.
In den weiteren Partien der Gruppe B treffen die Deutschen, die im Fall des Titelgewinns eine EM-Rekordprämie in Höhe von 37.500 Euro kassieren, am Freitag in Tilburg auf Italien (20.45 Uhr live bei Eurosport und im Liveticker) sowie am 25. Juli (20.45 Uhr live bei Eurosport und im Liveticker) in Utrecht auf Russland.
In beiden Duellen ist die DFB-Auswahl haushoher Favorit, die Russinnen bezwangen Italien zum Auftakt mit 2:1 (2:0).
Die Stimmen:
Steffi Jones (Trainerin Deutschland): "Es war ein superintensives Spiel, Schweden hat gut dagegen gehalten. Sie standen tief, haben viel mit langen Bällen gearbeitet. Aber in der zweiten Hakbzeit haben wir gute Lösungen gehabt, uns nur nicht belohnt."
Mandy Islacker (Deutschland): "Es war ein hart umkämpftes Spiel, sehr ausgleichen, mit ein paar Chancen mehr für uns, die wir aber leider nicht genutzt haben. Schweden stand sehr kompakt, deswegen war es schwierig, Möglichkeiten herauszuspielen."
Josephine Henning (Deutschland): "Das war ein Anfang, mit der zweiten Halbbzeit kann man leben. Wichtig ist, dass wir ins Turnier rein kommen. Man braucht das Spiel aber weder schlecht noch gut zu reden, aber wir können uns steigern."
Das fiel auf: Schwache Standards
Trotz Ecken im zweistelligen Bereich auf beiden Seiten sorgte kaum eine mal für richtig Gefahr. Vor allem die Schwedinnen versuchten es sehr variantenreich, scheiterten aber doch immer an der Ausführung. Die Deutschen machten es allerdings auch nicht besser.
Der Tweet des Spiels: Nebenbeschäftigung
Zumindest in der ersten Halbzeit stand dem nichts im Wege, denn fußballerisch passierte nicht viel.
Die Statistik: 528:1111
Solche Zahlen sind im Männerfußball aktuell unvorstellbar. Vor Spielbeginn brachten die Schwedinnen sage und schreibe 1111 Länderspiele Erfahrung mit in die Partie. Die deutschen Mädels brachten es nur knapp auf die Hälfte (528), aber auch das sind im Vergleich zum Herrenbereich wahnsinnige Werte.
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