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Deutschland - Joachim Löw: "Ziel ist es, alle Positionen doppelt zu besetzen"

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VonEurosport

Update 09/11/2017 um 14:46 GMT+1 Uhr

Vor dem Länderspiel-Klassiker gegen England hat Bundestrainer Joachim Löw auf der abschließenden Pressekonferenz in Berlin einen Ausblick darüber gegeben, wie er fürs kommende WM-Jahr plant. Nach Aussagen des DFB-Coaches sollen im Optimalfall alle Positionen im Team doppelt besetzt werden. Außerdem äußerten sich Sami Khedira und Sandro Wagner zum Spiel am Freitag gegen die "Three Lions".

Joachim Löw (Deutschland)

Fotocredit: Getty Images

Joachim Löw über...

Die Erwartungen an das England-Spiel: "Wir fliegen dort mit großer Vorfreude hin. Wembley hat eine ungeheure Anziehungskraft. Und, dass das Spiel mit 90.000 Zuschauern ausverkauft sein wird, ist natürlich ein Highlight. England wird ein starker Gegner sein, ganz sicher. Gewisse Dinge muss ich als Trainer jetzt hinten anstellen. Wir befinden uns in einer Testphase und deswegen möchte ich die Spieler spielen lassen, die bei uns in diesem Jahr noch nicht so viel gespielt haben."
Die Situation bei Manuel Neuer: "Ich weiß, dass Manuel noch ein paar Wochen braucht. Aber das, was ich von den Ärzten weiß, lässt mich nicht unruhig schlafen."
Sandro Wagner: "Sandro ist ein Spieler, der die gegnerischen Verteidiger gut beschäftigt. Und er bringt andere Elemente in unser Spiel, andere als Spieler wie Leroy Sané oder Timo Werner."
Den Gegner England: "Sie bestrafen gegnerische Ballverluste gnadenlos, auf die warten sie gerade zu. England spielt hohes Pressing und stört früh - und das auf allerhöchstem Niveau. Wir müssen uns da auf einiges gefasst machen."
Seine Kaderplanung für die WM 2018 in Russland: "Das Länderspieljahr 2017 hat schon einen großen Anteil an der Nominierungsentscheidung. Da wir nur noch zwei Länderspiele vor der WM haben, schauen wir besonders auf die Leistungen, die die Spieler in ihren Vereinen bringen. Klar, haben wir im Trainerstab schon ein Mindest für den Kader und welche Spieler unsere Anforderungen erfüllen. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es keine Spieler gibt, die bei uns nicht automatisch gesetzt. Mats Hummels oder Toni Kroos gehören selbstverständlich zu unserer festen Achse. Ziel ist es, alle Positionen doppelt zu besetzen. Für den Fall, dass es verletzungsbedingte Ausfälle gibt. Wir sehen natürlich auch, dass es Positionen gibt, wo das Angebot überpropotional ist und auf anderen wiederum eher zu dünn."
Die Sturm-Besetzung: "Wir können jegliche Spielertypen gebrauchen. Timo Werner zum Beispiel kann sowohl alleine vorne spielen, als auch als hängende Spitze. Und es wäre von Vorteil, mehrere Varianten im Petto zu haben. Spieler wie Mario Gomez und Sandro Wagner können wir natürlich auch immer gebrauchen. Letztendlich ist die Frage, ob für alle Platz im Kader sein wird."
Marcel Halstenberg: "Ich habe ihn dazu genommen, weil er über einen längeren Zeitraum bei RB Leipzig gebracht hat. Er ist physisch und im Kopfball stark. Deswegen würde ich ihn jetzt gerne mal über längere Zeit aus der Nähe sehen. Ihn plane ich morgen für einen Startelfeinsatz ein."
Die Personalsituation: "Boateng wird nicht spielen können, ansonsten sind alle einsatzfähig. Bei Toni Kroos müssen wir schauen, wie fit er nach seinem Magen-Darm-Infekt ist."
Freundschaftsspiele: "In der Qualifikation haben wir einige Spiele, wo wir nicht akut gefordert werden, wie San Marino und Aserbaidschan. Deswegen wollten wir unbedingt gegen Hochkaräter wie England, Frankreich, Spanien und Brasilien spielen."
Deutschlands Rolle: "Man kann sicher sagen, dass wir als Favorit zur WM fahren. Aber man sieht ja, wie viele Mannschaften das Potenzial haben, uns vom Thron zu stoßen. Die Brasilianer haben sich komplett gewandelt, die sind eine andere Mannschaft als die, die wir im WM-Halbfinale geschlagen haben. Der Druck wird vielleicht größer sein als in Brasilien, aber wir müssen und werden uns dem stellen."
Mario Götze: "Ich stand permanent mit ihm in Kontakt. Und ich freue mich, ihn wieder hier begrüßen zu können. Ich war immer davon überzeugt, dass Mario uns weiterhilft. Es ist gut, dass er bei Borussia Dortmund viel und gut gespielt hat. Vielleicht braucht er noch ein paar Spiele, um wieder ganz der Alte zu werden. Aber ansonsten erlebe ich ihn so, wie ich ihn das letzte Mal erlebt habe."
Die Formation: "Ich mache mir schon viele Gedanken, wie wir genau spielen. Gegen England sollten wir uns nicht viele Ballverluste erlauben. Wir brauchen Spieler, die ohne Probleme von hinten herauspassen können. Gedanklich muss ich mir noch klar werden, wen ich gegen Frankreich und wen gegen England spielen lassen werde. Die Spieler haben viele Englische Wochen hinter und vor sich und da muss man die Belastung steuern."
Die Kapitänsfrage: "Mats Hummels oder Sami Khedira werden die Binde tragen."

Sami Khedira über...

Das Wembley-Stadion: "Klar ist das Ergebnis nicht ganz so wichtig, aber die Spiele gegen Engländer sind ein Klassiker. Das Stadion ist super - ich durfte dort schon mit Juventus Turin spielen. Und dort spürt man, wie fußballverrückt die Engländer sind."
Den Konkurrenzkampf: "Ich bin sehr gerne mit meinen Kollegen zusammen. Wir können uns gegenseitig pushen und voneinander zu lernen. Mich freut sehr, dass Ilkay Gündogan wieder da ist. Wir wollen den WM-Titel verteidigen und dafür brauchen wir die besten Spieler."
Der Wandel bei den Freundschaftsspielen: "Speziell gegen England oder Frankreich bringen uns als Mannschaft diese Spiele weiter. Auch gegen die können wir etwas ausprobieren und Spieler auf andere Positionen stellen oder ein anderes System spielen. Es ist auch einfacher gegen starke Gegner etwas zu optimieren."
Den Videobeweis: "Es gehen extrem viele Emotionen verloren - viel von dem, wofür der Fußball steht. Wenn man drei Minuten auf dem Spielfeld steht und nicht weiß, was jetzt entschieden wird, dann kommt einem das ewig vor. Und dein Flow als Team und auch als Akteur auf dem Platz geht dadurch auch verloren."
Mario Götze: "Es ist schön zu sehen, dass Mario wieder bei 100 Prozent ist. Mich freut es gerade aus menschlicher Sicht, dass er wieder da ist - und das auch glücklich und topfit."
Den englischen Fußball: "Da hat sich sehr viel getan. Allein an den Erfolgen der Jugendmannschaften sieht man das. Und auch ihr Spielstil ist sehr beeindruckend, ich bin ein großer Fan des englischen Fußballs. Man muss sie bei der WM und gerade auch danach auf dem Zettel haben."
Die gemeinsame England-Erinnerung mit Wagner: "Klar haben wir darüber gesprochen und wir denken da gerne zurück. Ich möchte aber lieber über Sandros Weg sprechen. Ich habe ihn seit 2009 nicht mehr gesprochen. Er ist ein Vorbild für Andere und zeigt, dass man nie aufgeben sollte. Allein, dass er es mit 29 noch in die Nationalmannschaft geschafft hat, ist außergewöhnlich und etwas, wovor ich meinen Hut ziehe."

Sandro Wagner über...

Sein erstes Spiel in Wembley: "Ich freue mich darauf, dieses Stadion auch mal von innen gesehen zu haben. Und nicht zuletzt freue ich mich auch dort mit einer so starken Mannschaft gegen England zu spielen."
Möglichen England-Wechsel: "Für die nahe Zukunft habe ich nichts dergleichen geplant. Aber ausschließen möchte ich nichts."
Die Weltmeisterschaft: "Das ist für mich noch sehr weit weg. Ich konzentriere mich darauf, meine Hausaufgaben zu machen. Mir bringt es nichts, zu viel darüber nachzudenken. Und es geht auch nicht darum, sich in Position zu bringen. Es ist nicht so, dass ich Timo Werner auf dem Zimmer sein Shampoo klaue oder dergleichen."
Den Videobeweis: "Es ist schwierig, das nach nur ein paar Monaten zu bewerten. Grundsätzlich ist es schon gut, dass Fehler korrigiert werden. Aber die Umsetzung ist katastrophal. Trotz Videobeweis gibt es weiterhin noch zu viele Fehlentscheidungen."
Mario Götze: "Ich habe Mario hier erst persönlich kennengelernt und bin sehr positiv überrascht. Sonst habe ich ihn bislang nur in den Spielen, die wir gegeneinander gespielt haben gesehen. Und das auch meist nur von hinten, weil ich ihn nicht einfangen konnte."
Seine eigene Karriere: "Ich würde alles so unterschreiben, wie es bislang gelaufen ist. Jetzt bin ich Nationalspieler - auch wenn alles nicht so glanzvoll lief wie bei Sami. Aber zum Glück geht es im Fußball manchmal auch sehr schnell."
Die gemeinsame England-Erinnerung mit Khedira: "Wir hatten eine tolle Mannschaft seinerzeit. Obwohl man auch dazu sagen muss, dass wir viele Einzelgänger waren. Horst Hrubesch hat es einfach geschafft, das gut zu moderieren und aus uns eine Einheit zu formen."
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