Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Mbappé rettet Frankreich vor Blamage gegen Island

Jan Niestegge

Update 11/10/2018 um 23:48 GMT+2 Uhr

Weltmeister Frankreich hat die erste Niederlage seit dem Titelgewinn in Russland knapp abgewendet. In Guingamp kam die "Équipe tricolore" gegen Außenseiter Island nur zu einem 2:2 (0:1). Birkir Bjarnason (30.) und Kári Árnason (58.) erzielten die Tore für Island. Ein Eigentor von Hólmar Eyjólfsson (86.) und ein Handelfmeter von Kylian Mbappé (90.) bewahrten Frankreich vor der Blamage.

France's forward Kylian Mbappe shoots to score from the penalty spot during the friendly football match between France and Iceland at the Roudourou Stadium in Guingamp, western France on October 11, 2018. (Photo by FRANCK FIFE / AFP) (Photo credit should

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Frankreich und Island nutzten ihre Pausen in der Nations League, vereinbarten ein Testspiel und trafen im Stade du Roudourou aufeinander. Der Weltmeister aus Frankreich testete gegen die Isländer das eigene Personal - viele Stammspieler wurden im Hinblick auf das anstehende Rückspiel gegen Deutschland in der Nations League geschont. Unter anderem blieb Kylian Mbappé vorerst nur der Platz auf der Bank.
Die Gäste wollten im Spiel gegen Frankreich den Weg zu alter Form finden - bei den Isländern lief es seit Monaten schlecht. Den letzten Sieg feierte der aktuelle 36. der Weltrangliste im Januar gegen Indonesien (4:1). Danach hagelte es sieben Niederlagen und zwei Unentschieden - unter anderem eine 0:6-Pleite gegen die Schweiz. In der Nations League rangieren die Isländer ohne Punkt und eigenes Tor auf dem letzten Platz.
Gegen die Franzosen blieb den Isländern auf dem Blatt nur die Außenseiterrolle - sie wehrten sich allerdings nach Kräften, trauten sich vor allem nach Ballgewinn im vertikalen Spiel viel zu. So gehörte den Gästen auch die erste Chance der Partie. Nach einem Konter scheiterte Arnor Ingvi Traustason mit einem Flachschuss aus 16 Metern an Hugo Lloris (6.).
Die Franzosen hielten sich lange zurück, zeigten nur selten ihre individuelle Klasse - es herrschte viel Leerlauf beim Weltmeister. In der 30. Minute bestraften die Gäste das passive Auftreten der Franzosen. Der Augsburger Alfred Finnbogason gewann den Ball auf der rechten Seite, spielte den Pass an die Strafraumgrenze. Dort schloss Birkir Bjarnason flach ins rechte Eck zur Führung ein.
Im zweiten Durchgang erhöhten die Franzosen schließlich die Schlagzahl, drückten auf den Ausgleichstreffer. In der 52. Minute verpasste Florian Thauvin den Ausgleich nur knapp mit einem Schuss aus 22 Metern, zwei Minuten später scheiterte Antoine Griezmann mit einem Kopfball aus elf Metern am eingewechselten Keeper Hannes Halldórsson.
Mitten in die Druckphase der Franzosen legten die Isländer plötzlich nach. Nach einer Ecke von der linken Seite schraubte sich der Innenverteidiger Kári Árnason am ersten Pfosten in die Luft und köpfte den Ball sehenswert ins lange Eck - das 2:0.
Die Franzosen warfen in der Schlussphase alles nach vorne und schafften eine irre Aufholjagd. In der 86. Minute drehte der eingewechselte Mbappé auf, flankte den Ball scharf von der rechten Seite in die Mitte. Halldórsson kam mit dem Fuß an die Kugel und lenkte diese an die Brust von Holmar Eyjólfsson. Von dort rollte der Ball über die Linie.
Der Weltmeister blieb dran und erzwang in der 90. Minute den Last-Minute-Ausgleich. Der eingewechselte Kolbeinn Sigthórsson spielte den Ball im Strafraum mit der Hand - Strafstoß für Frankreich. Mbappé übernahm die Verantwortung und vollendete eiskalt zum 2:2.

Die Stimmen:

Didier Deschamps (Trainer Frankreich): "Es war kein schlechtes Spiel - das Ergebnis ja. Aber wir haben eine Reaktion gezeigt. Wir hatten einen schlechten Start gegen ein gut organisiertes Team, das teilweise sehr gut gespielt hat. Wir haben auch nicht gewonnen. Aber ich denke, wir haben das Spiel mit unserer Einstellung zu einem guten Ende gebracht."

Das fiel auf: Kein glänzender Weltmeister

Die Franzosen verloren vor dem Spiel gegen Island ganz offenbar ihren Weltmeisterglanz. Vom starken Kombinations- und Umschaltspiel, das wir noch bei der WM bewunderten, war bei der "Équipe Tricolore" nicht viel zu sehen. Zwar wurden einige Stars geschont - dennoch bot Trainer Didier Deschamps in Summe eine vermeintlich mehr als wettbewerbsfähige Truppe auf.
Vor allem im ersten Durchgang ließen die Isländer, deren Formkurve vor der Partie gegen Frankreich enorm weit nach unten zeigte, die Franzosen allerdings ganz alt aussehen - hätten ihre Führung bei besserer Chancenverwetung ausbauen müssen, holten dies aber in der zweiten Halbzeit nach.
Zwar gelangen den Franzosen in der Schlussphase noch zwei Tore zum Remis - vor dem Rückspiel in der Nations League gegen Deutschland wartet auf den amtierenden Weltmeister eine Menge Arbeit.

Der Tweet zum Spiel:

Die Statistik: 13

In zwölf Spielen konnten die Isländer gegen Frankreich nicht einen Sieg feiern. Die Bilanz gegen den Weltmeister war ernüchternd: Neun Niederlagen und drei Remis standen zu Buche, dazu ein Torverhältnis von 10:35. Im Stade du Roudourou waren sie nah dran, ihren ersten Sieg gegen Frankreich zu feiern. Daraus wurde letztlich nichts - auch im 13. Spiel konnten die Isländer die "Équipe Tricolore" nicht schlagen.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung