Ronaldo auch im Derby gegen Atlético torlos: Real Madrid verliert weiter Boden auf Barça

Zu allem Überfluss brach sich Kapitän Sergio Ramos wohl die Nase. "Ich denke, es ist ein Bruch", sagte Zidane. Ramos war bei einem Luftduell von Atleticos Außenverteidiger Lucas Hernandez im Gesicht getroffen worden. Der mögliche Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. Ramos blutete im Gesicht und musste mit Wiederbeginn von Nacho Hernandez ersetzt werden.

"Mir tun die Spieler leid, sie hätten mehr verdient gehabt", sagte Zidane.

Das erste Stadtderby im neuen Atlético-Stadion Wanda Metropolitano bot den Zuschauern in Hälfte eins nur selten Feinkost mit je einer großen Chance auf beiden Seiten. Bereits nach drei Minuten versagten Ángel Correa frei vor Real-Torwart Kiko Casilla die Nerven und der Argentinier legte den Ball Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Innenverteidiger Raphaël Varane hatte Correas Gelegenheit mit einem schlimmen Fehlpass vorbereitet (3.).

Real kam mit zunehmender Spielzeit immer besser ins Rollen und drängte Atlético tief in deren Hälfte. Toni Kroos spielte sich nach etwas mehr als einer halben Stunde mit Cristiano Ronaldo per doppeltem Doppelpass dynamisch in den Strafraum, traf aus neun Metern aber nur das Außennetz (32.).

Aufregung herrschte dann nochmal kurz vor der Pause, als Sergio Ramos beim einem Kopfball mit voller Wucht von Lucas Hérnandez im Gesicht getroffen wurde. Mit Verdacht auf Nasenbeinbruch musste der Real-Kapitän zur Pause in der Kabine bleiben.

In einem über weite Strecken ereignislosen zweiten Durchgang wurde es erst gegen Ende rasant. Den Lupfer des eingewechselten Kévin Gameiro kratzte Varane in höchster Not per Kopf vor der Torlinie weg (78.).

Der über weite Strecken unauffällige Cristiano Ronaldo vergab in der 89. Minute die Real-Führung aus acht Metern gegen den aufmerksamen Jan Oblak im Atlético-Tor.

Antoine Griezmann wartet nunmehr seit acht Partien auf ein Tor. Gegen Real bot der ansonsten so präsente Franzose mit gerade einmal 16 Ballaktionen eine enorm dünne Leistung. Was zum Teil auch daran lag, dass Trainer Diego Simeone von seinem bevorzugten 4-4-2 abrückte und Griezmann als alleinige Spitze aufstellte, wo der Angreifer oft komplett auf sich allein gestellt und wenig ins Spiel eingebunden war.

Zum allerersten Mal unter Trainer Zinédine Zidane hat Real in einem Auswärtspiel in La Liga kein Tor erzielt.