Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

FIFA in der Kritik: Ligen gehen auf Konfrontationskurs wegen Länderspiel-Abstellungen

Eurosport
VonEurosport

Update 25/08/2021 um 15:38 GMT+2 Uhr

Der Streit um die kommende Länderspiel-Abstellungsperiode eskaliert. Am Dienstagabend gingen die Ligen aus England und Spanien auf Konfrontationskurs und gaben bekannt, einer Vielzahl von Spielern die Abstellung für die anstehenden Länderspiele Anfang September zu verweigern. Die Premier League lässt fast 60 Profis nicht in Risikogebiete der sogenannten "Roten Liste" reisen.

Gehen auf Konfrontationskurs zur FIFA: La Liga und die Premier League

Fotocredit: Getty Images

La Liga verweigert mindestens 25 Spieler die Reise nach Südamerika. Doch hinter der Sorge vor drohende Quarantänen steckt auch viel Ärger über einen Alleingang der FIFA.
Das machte der spanische Ligazusammenschluss überaus deutlich und attackierte den Weltverband direkt. Es sei eine "schwerwiegende einseitige Entscheidung der FIFA" gewesen, die beiden Abstellungsfenster im September und Oktober für die WM-Qualifikationsspiele in Südamerika von jeweils neun auf elf Tage zu verlängern, "ohne andere Lösungen zu berücksichtigen, die auf dem Forum der Weltligen vorgeschlagen wurden".
In ihrem Ärger sind die Spanier nicht alleine.
Zwar begründete die Premier League ihren Schritt hauptsächlich mit der verpflichtenden zehntägigen Quarantäne für Reiserückkehrer aus Ländern der "Roten Liste". Doch auch die englischen Klubs äußerten ihre "Unzufriedenheit" über die eigenmächtige Verlängerung der Südamerika-Abstellungen, "was sich nachteilig auf ihre Verfügbarkeit für ihre Vereine auswirkt".

Länderspiel-Abstellungen: PSG und ECA kritisieren FIFA

Der französische Spitzenklub Paris St. Germain beschwerte sich ebenfalls bereits schriftlich bei der FIFA. Schließlich sind im argentinischen Neuzugang Lionel Messi und Brasiliens Neymar seine beiden Superstars betroffen und könnten das Heimspiel am 12. September gegen Clermont Foot verpassen.
Und auch die mächtige europäische Klubvereinigung ECA stellte sich gegen den Weltverband. Nach Informationen der englischen Zeitung The Times erklärte die ECA, in der auch zehn deutsche Topklubs vertreten sind, sie werde nicht akzeptieren, dass die FIFA "ihre Funktion missbraucht".
Für die Argumentation bei möglichen FIFA-Strafen für Abstellungsverweigerer riet die ECA den Vereinen, auf ihre "Sorgfaltspflicht" gegenüber ihren Spielern zu pochen. Zudem werde durch eine zehntägige Quarantäne die verpflichtende Abstellungszeit überschritten. Bislang galt während der Corona-Pandemie eine Ausnahmeregel, wonach Klubs ihre Spieler bei drohenden Quarantänen nicht abstellen mussten. Diese Ausnahme entfällt nun jedoch.
Für die Bundesliga ist die Lage weniger dramatisch, da ohnehin nur eine Handvoll Südamerika-Legionäre infrage kommt. Dazu entfällt die Quarantäne-Pflicht in Deutschland bei Einreise aus Hochrisikogebieten für Geimpfte und Genesene. Dennoch befindet sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) im engen Austausch mit den betroffenen Klubs - und übte ebenfalls Kritik am Vorgehen der FIFA.
"Entscheidungen in Bezug auf Abstellungsperioden müssen den Interessen der Klubs als Arbeitgeber der Spieler und den Interessen der nationalen Ligen Rechnung tragen", teilte die DFL auf Anfrage mit: "Eine Verlängerung der Abstellungsperiode um zwei Tage sowie eine Abstellungsverpflichtung trotz Quarantäne-Pflichten tun dies nicht."
Das könnte Dich auch interessieren: Bericht: BVB mit Sevilla über Delaney-Wechsel einig
(SID)
picture

Nagelsmann lobt Kimmichs Verhandlungsgeschick: "Unglaublich intelligent"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung