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Analyse: Was erwartet den neuen Trainer Rafael Benitez bei Madrid?

Adrian Salvisberg

Publiziert 04/06/2015 um 10:48 GMT+2 Uhr

Der Job als Trainer bei Real Madrid ist eine der prestigeträchtigsten Positionen im Weltfussball. Die Historie des Vereins, die enorm hohen Ansprüche und die Pflicht, sofort erfolgreich sein zu müssen, machen diesen Posten aber auch äusserst fordernd. Kann Rafael Benitez ihm gerecht werden?

Was erwartet Benitez in Madrid?

Fotocredit: Eurosport

Die Mannschaft ist voll von Stars, der Kader hat einen Marktwert von mehr als einer halben Milliarde Euro, die Fans sind erfolgsverwöhnt und immer hungrig nach neuen Titeln. Die Presse ist erbarmungslos und anspruchsvoll, und der Präsident ist als verkappter Alleinherrscher des Vereins kaum zufrieden zu stellen.
Das Gesamtpaket Ancelotti
Carlo Ancelotti hat diese Herausforderungen gemeistert wie kaum ein Trainer vor ihm. Die Mannschaft stand geschlossen hinter ihm.
"Carletto" hatte den Rückhalt von Superstars wie Cristiano Ronaldo genauso wie von Führungsspielern wie Sergio Ramos. Der Routinier wurde von der Presse geschätzt und mit Respekt behandelt. Kein leichtes Unterfangen wie diverse Vorgänger des Italieners bestätigen würden.
Zudem wurde Ancelotti von den Fans verehrt und der "Madridismo" als Souverän des Bernabéu hat in Madrid einen sehr hohen Stellenwert. Da Ancelotti zudem Erfahrung und Titel vorweisen konnte, war er ein geradezu ideales Komplettpaket für den Posten als Cheftrainer der "Königlichen".

Wo kann Benítez ansetzen?Ancelotti holte in der vergangenen Saison keine Titel mit Real Madrid. Dafür gab es Gründe . Das könnte die Chance für Benítez sein, diese aufzuarbeiten.
Der offensichtlichste der wenigen Fehler Ancelottis war die mangelnde Rotation. Die Akteure des "weißen Balletts" wirkten zum Ende der Saison hin nicht mehr richtig frisch.
Mehrere Spieler waren angeschlagen und zumindest bei einem Teil davon waren die Verletzungen auf zu wenige Erholungsphasen zurückzuführen. Dies ist der erste Punkt, den Benítez besser machen kann.
In der Rotation liegt auch noch eine weitere Chance für den ehemaligen Trainer von Real Madrids Talentakademie "Castilla". Ein Grossteil der Fans hat in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert, dass zu wenig auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs gesetzt wird.
Benítez könnte den Anhängern genau diesen Wunsch erfüllen und talentierte Akteure der zweiten Mannschaft als Rotationsspieler einsetzen. Damit könnte er Sympathien bei den Fans gewinnen und in einer für gewöhnlich turbulenten ersten Saison ist das ein wichtiger Punkt, um in Ruhe arbeiten zu können.

Ist Benitez der richtige?
Selbstverständlich ist Rafael Benítez ein fähiger Trainer und verfügt sowohl über das nötige Fachwissen, als auch über die Erfahrung, einen absoluten Spitzenverein trainieren zu können. Aber bei Real Madrid zählt viel mehr als das.
Sportlicher Erfolg alleine reicht nicht, fehlt dieser, hilft alles andere nichts.
Ancelotti war und ist in den Augen vieler "Madridistas" die Ideallösung. Die Anhängerschaft von Real Madrid hadert mit der Entlassung des beliebten Italieners.
Benítez kann nichts dafür, dass Ancelotti gehen musste, trotzdem sollte er damit rechnen, dass die Anhänger seines neuen Arbeitsgebers ihn besonders genau beobachten werden.
Der 55-Jährige wird sich immer dem Vergleich mit Ancelotti stellen müssen. Und dieser war in den Augen der Fans - nicht wie für Pérez der Übungsleiter, der keinen Titel gewonnen hat - sondern der sympathische Coach, der die Mannschaft geeint und die lang ersehnte "Décima" gebracht hat.
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