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Real Madrid in der Krise: Daran krankt das Team von Zinédine Zidane mit Superstar Cristiano Ronaldo

Carsten Arndt

Update 04/10/2016 um 13:03 GMT+2 Uhr

Vier sieglose Spiele in Folge sind nicht der Anspruch von Real Madrid. "Wir sind nicht in einer Krise", versuchte Reals Trainer Zinédine Zidane die nach dem 1:1 gegen SD Eibar aufkommende Kritik im Keim zu ersticken. Die letzten Spiele zeigen jedoch, dass der Real-Motor mehr stottert, als Zidane zugeben will. Woran es bei den Königlichen derzeit hakt.

Cristiano Ronaldo frustriert nach dem Spiel gegen Eibar

Fotocredit: Imago

1.) Ronaldo in der Liga-Krise

Was Cristiano Ronaldo gegen Borussia Dortmund gelang, fällt dem portugiesischen Superstar in der heimischen Liga derzeit mächtig schwer: ein Tor erzielen.
Ronaldo erwischte den schlechtesten Start seit seiner Ankunft in Spanien im Jahr 2009. Bislang hat der Portugiese in den vier Spielen, die er absolviert hat, erst einen Treffer erzielt - am 3. Spieltag gegen Osasuna.
Von einer bei der EM erlittenen Verletzung gehandicapt, kommt der dreimalige Weltfußballer noch nicht ins Rollen.
Zum Vergleich: 2014/15 hatte Reals Rekordtorschütze in den ersten vier Spielen satte neun Tore erzielt.

2.) Kroos außer Form

Toni Kroos ist seit seinem Wechsel vom FC Bayern nach Madrid ein fester Bestandteil der ersten Elf der Königlichen. Unter jedem Trainer setzte sich die Passmaschine am Ende durch. Auch Zidane setzt konsequent auf die Dienste des deutschen Regisseurs.
Aktuell befindet sich Kross allerdings im Leistungsloch. Seine Leistung beim 1:1 gegen Eibar wurde von der "Marca" als seine schlechteste überhaupt im Real-Trikot tituliert:
Der Deutsche ging auf dem Zahnfleisch.
Mit 87,8 Prozent fiel seine Passquote diese Saison erstmals unter die 90er-Marke. Zudem leistete sich der Ex-Münchner 19 Ballverluste.
Kroos ist als Organisator und Taktgeber ein entscheidender Teil im Erfolgs-Puzzle Zidanes. Fällt er aus der Reihe, hakt auch das Spiel der Madrilenen.
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Jonathan dos Santos (l.) im Zweikampf mit Toni Kroos

Fotocredit: AFP

3.) Verletzungspech

Kroos' derzeitige Leistungen hängen auch damit zusammen, dass ihm mit Luka Modrić und Casemiro seine gewohnten Partner im Mittelfeld aus Verletzungsgründen abgehen.
Seit sich der Brasilianer Casemiro einen Haarriss des Wadenbein-Knochens zugezogen hat, ist Real sieglos.
Modrić, die Seele des Teams, wurde am linken Knie operiert und droht ebenfalls lange auszufallen. Mateo Kovačić, Isco oder auch James Rodríguez haben ebenfalls große Qualität, können die eigentlichen Stammkräfte aber nicht eins zu eins ersetzen. Das geht zu Lasten Kroos', der sich viel mehr in Zweikämpfen aufreiben muss, als gewohnt.
"Casemiro und Modric sind sehr wichtig für uns", sagte der Ex-Leverkusener Dani Carvajal nach der Partie:
Sie sind Schlüsselspieler.
Aber nicht nur im Mittelfeld ist Zidanes Kader ausgedünnt. Linksverteidiger Marcelo ist ebenfalls zum Zuschauen verdammt.
Positiv: Der Brasilianer mit dem Wuschelkopf dürfte nach der Länderspielpause in den Kader zurückkehren.

4.) Sturm-Dilemma

Karim Benzema war in den letzten Jahren als Sturmspitze eine verlässliche Größe in Reals Spiel. Allerdings stand für den Franzosen kein gleichwertiger Ersatz im Kader. Deshalb wurde Álvaro Morata nach zwei Jahren bei Juventus Turin zurück in die spanische Hauptstadt geholt.
Das Problem: Unter der Eingliederung von Morata - Zidane versucht ihm so viel Spielzeit wie möglich zu geben - leidet die Produktivität Benzemas.
Der 28-Jährige hat in acht Pflichtspielen lediglich zwei Treffer erzielt. Noch in keinem Spiel stand er 90 Minuten auf dem Platz. Fünf Mal wurde er aus- und drei Mal nur eingewechselt.
Ähnlich stellt es sich bei Morata dar, der ebenso noch keinen Rhythmus gefunden hat und nach zehn Spielen dieselbe Torausbeute wie sein Kontrahent vorweist.
Nach den bisherigen Eindrücken muss sich Zidane wohl oder übel für einen der Beiden entscheiden.

5.) Mangelhafte Einstellung

Spielt man für Real Madrid, ist man es nicht unbedingt gewohnt, für seine Punkte hart kämpfen und das weiße Trikot beschmutzen zu müssen.
Doch auch den Ballkünstler im Bernabéu sollte klar sein: Mal eben im Vorbeigehen den Titel einsammeln ist in Spanien nicht. Das sieht auch Zidane so:
Es liegt etwas im Argen, ja. Jeder Einzelne bringt nicht das, was erforderlich ist. Uns fehlte es an Intensität und Aggressivität in den Zweikämpfen.
Derzeit mangelt es der Mannschaft an Leidenschaft und Siegeswille.
"Ich bin der Verantwortliche dieser Mannschaft und muss Lösungen suchen. Wir müssen diese Situation ändern", ist sich Zidane bewusst:
Wir müssen im Training mehr Intensität an den Tag legen - ich zuallererst. Wenn die Spieler von den Nationalmannschaften zurückkehren, müssen wir das ändern, denn so können wir nicht weitermachen.
Niemand wird ihm widersprechen.
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