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Real Madrid: Ist Zinédine Zidane der beste Real-Coach aller Zeiten?

Tobias Bach

Update 30/11/2016 um 21:37 GMT+1 Uhr

Zinédine Zidane ist der erfolgreichste Trainer von Real Madrid - zumindest statistisch. Durch den 2:1-Triumph gegen Sporting Gijón kommt "Zizou" auf eine Siegquote von 81,8 Prozent in der Liga. Aber ist der Franzose im Vergleich zu seinen Vorgängern auch wirklich der beste Trainer der "Königlichen"? Wir haben bei La-Liga-Experte Ivan Castello von Eurosport in Madrid nachgefragt.

Cristiano Ronaldo im Gespräch mit Trainer Zidane

Fotocredit: SID

Vor dem Clásico gegen den FC Barcelona am Samstag (16:15 Uhr im Liveticker) haben die "Königlichen" als Tabellenführer sechs Punkte Vorsprung auf die Katalanen. Am vergangenen Samstag machte Cristiano Ronaldo seinen Trainer Zinédine Zidane mit einem Doppelpack beim 2:1-Sieg gegen Sporting Gijón zum erfolgreichsten Real-Trainer in der Liga.
Zidane hat nun mit einer Siegquote von 81,8 Prozent die erfolgreichste Bilanz aller Trainer in der Geschichte von Real Madrid.

Von null auf hundert

Die Trainerkarriere des Franzosen steckt noch in den Kinderschuhen, da ist er schon einer der erfolgreichsten Trainer der Königlichen. Nach seiner Spielerkarriere war der heute 44-Jährige zunächst als Berater, dann als Sportdirektor und Jugendtrainer bei Real aktiv. Ein Jahr lang arbeitete er als Co-Trainer von Carlo Ancelotti und wurde daraufhin Trainer der Reservemannschaft.
Als Rafael Benítez Anfang 2016 nach nur 25 Spielen als Trainer entlassen wurde, folgte ihm Zidane als neuer Cheftrainer. Plötzlich war der Weltmeister von 1998 der Coach des "Weißen Ballets" ohne zuvor eine andere Profimannschaft trainiert zu haben. Mittlerweile hat Zidane 47 Spiele an der Seitenlinie absolviert und weist dabei einen beachtlichen Punkteschnitt auf (2,53 pro Spiel). Überhaupt kassierte Zidane in seiner Amtszeit erst zwei Niederlagen.
Im Heimspiel in der Liga gegen Atlético Madrid im Februar 2016 unterlag Real mit 0:1 durch ein Tor von Antoine Griezmann - Schlappe Nummer 1. Seine letzte Niederlage datiert tatsächlich aus dem Champions-League-Viertelfinale gegen den VfL Wolfsburg. Dort verlor man durch Tore von Ricardo Rodríguez und Maximilian Arnold mit 0:2. Seitdem sind die "Königlichen" ungeschlagen und gewannen unter anderem im Finale gegen Atlético Madrid die Champions League.

"Zidane in den Top Ten"

Von der Bilanz in seinem ersten Jahr gibt es an Zidane nichts zu kritisieren. Um auch tatsächlich als der beste Trainer in der Geschichte von Real Madrid zu gelten, muss er aber noch einiges leisten. Das sieht auch Ivan Castello von Eurosport Spanien so:
Es ist unmöglich Zidane jetzt als besten Trainer von Real zu bezeichnen. Wir müssen noch ein paar Saisons abwarten. Real hatte in der Vergangenheit viele erfolgreiche Trainer, wie Miguel Muñoz, der neun Ligatitel und zweimal den Europapokal der Landesmeister gewann, oder auch besondere Persönlichkeiten wie José Mourinho, Vicente del Bosque, Jupp Heynckes, Fabio Capello, Alfredo di Stéfano, Vujadin Boskov oder Jorge Valdano. Für den Moment ist Zidane aber sicherlich in den Top Ten.
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Cristiano Ronaldo und Zinedine Zidane beim Auswärtsspiel in Dortmund

Fotocredit: AFP

Aufgrund seiner noch jungen Trainerkarriere besitzt Zidane noch lange nicht die Erfahrung seiner Vorgänger. Seine große Stärke ist das vorhandene Vertrauen zwischen ihm und seinen Spielern. Real-Experte Castello beschreibt den Trainer Zidane wie folgt:
Die Spieler sehen ihn nicht wie einen typischen Boss. Er ist selbst Spieler gewesen und dadurch mehr der Freund der Spieler, als ihr Chef. Sie sprechen gemeinsam die gleiche Sprache. Auf der anderen Seite ist Zidane kein großer Stratege. Seine Auswechslungen wurden das ein oder andere Mal heftig kritisiert.
Das Spiel am Samstag gegen Barca ist für "Zizou" nach 334 Tagen im Amt erst der zweite Clásico als Trainer. Mit der Champions League und dem UEFA Super Cup hat Zidane schon zwei Titel als Cheftrainer geholt. Die Meisterschaft soll in dieser Saison hinzukommen.
Mit einem Sieg im Clásico könnte er einen großen Schritt machen und sich mit Real auf neun Punkte gegenüber Barca absetzen. Es wäre die nächste Annäherung an seine großen Vorgänger auf der Trainerbank von Real Madrid.
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