Paris Saint-Germain nimmt Olympique Marseille auseinander

Paris Saint-Germain wollte im Topspiel von Beginn an keine Zweifel daran aufkommen lassen, wer der große Favorit auf die Meisterschaft ist. Die Elf von Trainer Thomas Tuchel setzte Olympique Marseille sofort unter Druck und spielte zielstrebig nach vorne. Bereits nach 25 Sekunden kam Ángel Di María zum ersten gefährlichen Abschluss. Der Argentinier verzog jedoch aus 18 Metern klar. Dann war Marseille an der Reihe. Valère Germain verpasst nach einer Hereingabe von links knapp die Führung (10.). Paris antwortete direkt im Gegenzug durch Icardi. Der Argentinier zwang, nach einer Di-Maria-Flanke von der rechten Seite, Steve Mandanda per Kopf zu einer starken Parade und überwand ihn im Nachschuss.

Das Duell dieser beiden sollte im Fokus bleiben. Zuerst scheitert Icardi im Eins-gegen-eins an Mandanda (23.), nur um ihn drei Minuten später per Kopf zu überwinden. Dem zweiten Treffer des Mittelstürmers war ein Traumzuspiel von Marco Verratti vorangegangen. Paris macht in diesem Rhythmus weiter und erspielte Chance um Chance. Die erste Möglichkeit von Mbappé vereitelte Mandanda noch hervorragend (30.), aber kurz darauf war auch er machtlos. Verratti hob den Ball perfekt in den Lauf von Di Maria - und der legte quer auf Mbappé. Der französische Nationalstürmer musste den Ball nur noch über die Linie drücken (32.). Di Maria bereitete auch das nächste Tor der Pariser vor. Wie bereits unter der Woche gegen den FC Brügge fand er Mbappé mit einem Außenristpass. Der Jungstar marschierte alleine auf Mandanda zu, der zwar noch an den Ball kam, das 4:0 aber nicht verhindern konnte (44.).

Damit war das Schlimmste für Marseille überstanden. In der zweiten Hälfte verwaltete Paris nur noch die Führung und spielte nicht mehr so schwungvoll nach vorne. So kam Olympique spät in der Partie noch zu zwei Tormöglichkeiten. Nach einem schönen Spielzug über Hiroki Sakai und Dimitri Payet, kam Valentin Rongier in aussichtsreicher Position zum Abschluss. Doch Thiago Silva warf sich im letzten Moment in den Schuss (78.). Den Schlusspunkt setzte dann der junge Marley Aké, der mit einem Schuss aus der Drehung denkbar knapp sein erstes Profitor verpasste (86.).

Das Spiel war schon lange entschieden, als Stürmer-Star Edinson Cavani aufs Feld kam (71.). Dem Uruguayer war der Unmut darüber deutlich anzusehen, aber auch Kylian Mbappé schien nicht gerade glücklich über seine Auswechslung. Der junge Franzose hat sich bereits unter Woche über sein Reservisten-Dasein in der Champions League beklagt. All seine Offensivkünstler bei Laune zu halten, wird keine einfache Aufgabe für Thomas Tuchel werden. Vor allem wenn demnächst auch noch Superstar Neymar in den Kader zurückkehrt.

Kylian Mbappé ist im Kalenderjahr 2019 an 30 Liga-Toren direkt beteiligt gewesen. Das ist nicht nur in Frankreich der Bestwert, auch in Europas Top-5-Ligen hat niemand mehr als die 24 Tore und sechs Vorlagen des 20-Jährigen zu bieten.