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Manchester United ist dank Bruno Fernandes das heißeste Team der Premier League

Tom Müller

Update 13/07/2020 um 16:41 GMT+2 Uhr

Vom Krisen-Klub zum heißesten Team der Insel: Manchester United hat in der Rückrunde einen beeindruckenden Turnaround hingelegt und begeistert seit dem Restart mit sehenswertem Offensiv-Fußball. Neben Bruno Fernandes, dessen Transfer sich als Glücksgriff entpuppte, findet auch Paul Pogba langsam zu alter Stärke. Diese Entwicklung dürfte auch Wunschspieler Jadon Sancho nicht entgangen sein.

Von links: Bruno Fernandes, Paul Pogba und Victor Lindelöf von Manchester United

Fotocredit: Getty Images

Paul Pogba wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte.
Der 27-Jährige stürmte in Richtung Bruno Fernandes und herzte ihn ausgiebig, ja fast schon euphorisch. Der Portugiese hatte Pogba mit einer raffiniert ausgeführten Ecke am Strafraumrand gefunden, der die punktgenaue Vorlage ebenso platziert im rechten unteren Eck zu verwerten wusste.
Entscheidend war Pogbas Treffer zum 3:0 am vergangenen Donnerstag bei Aston Villa zwar nicht, doch für den Franzosen kam er einer Erlösung gleich. Seit April 2019 hatte der einst teuerste Spieler der Welt nicht mehr getroffen, wurde lange von einer Sprunggelenksverletzung außer Gefecht gesetzt.
Nun ist er zurück und präsentiert sich seit dem Restart in Topform - genau wie Manchester United generell.

ManUnited schafft den Turnaroud

Die Red Devils sind derzeit das heißeste Team der Premier League, holten seit Wiederaufnahme Mitte Juni 13 von 15 möglichen Punkten - mehr als jedes andere Team auf der Insel. Wettbewerbsübergreifend ist das Team von Ole Gunnar Solskjaer seit mittlerweile 17 Spielen ungeschlagen und hat mit nur einem Punkt Rückstand auf das viertplatzierte Leicester City die Champions-League-Qualifikation vor Augen.
Ein beeindruckender Turnaround des Teams, das im Oktober des vergangenen Jahres bis auf Rang 14 abgerutscht war und von englischen Gazetten als das "schlechteste ManUnited aller Zeiten" verschrien wurde. Nicht nur aufgrund der schwachen Ergebnisse, sondern auch wegen der teilweise uninspirierten und unattraktiven Spielweise, mit der die Solskjaer-Elf auftrat.
Doch acht Monate später ist die Welt im roten Teil von Manchester eine andere. "Man kann auf jeden Fall sagen, dass sich das Team deutlich gesteigert hat", sagte Pogba jüngst in einem Interview mit "United Review": "Wir spielen wieder wie ein richtiges Team und haben Spaß."
Auch die englische Presse zeigte sich versöhnlich. Die "Manchester Evening News" fühlten sich zuletzt gar an das "alte United" erinnert und spielte damit auf die goldene Ära unter Trainer-Legende Sir Alex Ferguson an, der in seiner fast 27-jährigen Ägide zwischen 1986 und 2013 unzählige Titel mit den Red Devils gewinnen konnte. Erfolge, denen das Team seither hinterherläuft.

Fernandes: Das fehlende Puzzlestück

Dass United plötzlich wieder erfolgreichen und schön anzusehenden Offensiv-Fußball spielt, liegt auch an Winterneuzugang Bruno Fernandes. Die Verpflichtung des Portugiesen kann ohne Übertreibung als Volltreffer bezeichnet werden. Neben seinen acht Toren und sieben Vorlagen, die er seit seiner Ankunft im Januar beisteuerte, gibt Fernandes als Zehner und Gestalter dem Spiel der Red Devils endlich wieder eine erkennbare Struktur.
"Es ist lange her, dass ich einen Spieler gesehen habe, der so einen Einfluss auf eine Mannschaft hat", lobte United-Legende Gary Neville den 25-Jährigen bei "Sky Sports": "Seine Aktionen sind wundervoll, alles läuft über ihn."
Fernandes, der im Juni bereits zum zweiten Mal als Spieler des Monats ausgezeichnet wurde, hat es geschafft, die Offensive der Red Devils merklich zu beleben und jeden seiner Mitspieler besser zu machen. Auch das Zusammenspiel mit Pogba funktioniert und trägt Früchte. Kritiker, die vor dem Restart eine erfolgreiche Koexistenz des Duos auf dem Platz bezweifelt hatten, wurden schnell eines Besseren belehrt.
Mittlerweile soll sich Pogba sogar einen Verbleib in Manchester über 2021 hinaus vorstellen können. Laut "Daily Mail" werde man nach der Saison das Gespräch suchen. Pogba sei nicht abgeneigt, worauf noch vor einigen Monaten nichts hingedeutet hatte.

Offensiv-Trio um Youngster Greenwood blüht auf

Neben den beiden Mittelfeldspielern blüht auch die Angriffsreihe der Red Devils auf. 56 Tore hat das Trio Marcus Rashford, Anthony Martial und Youngster Mason Greenwood mittlerweile erzielt. Zwei mehr als Meister Liverpools Top-Stars Mohamed Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino.
Besonders der 18-jährige Greenwood, der seit Anfang März nicht mehr aus Solskjaers erster Elf wegzudenken ist, verzückt die Fans der Red Devils. Gegen Aston Villa erzielte das Nachwuchs-Juwel bereits sein neuntes Saison-Tor und löste damit Marcus Rashford als erfolgreichsten U19-Torjäger der Vereinsgeschichte ab.
"Er ist ein toller Spieler, ein klasse Vollstrecker. Man kann nicht sagen, ob er mit links oder rechts stärker ist und es freut mich, wenn der Junge solche Tore wie heute erzielt“, schwärmte Keeper David De Gea nach der Partie bei "BBC Radio 5 Live". Coach Solskjaer betitelte ihn eine Woche zuvor gar als den "vielleicht besten Finisher", den er je in Manchester gesehen habe.

Manchester liefert Sancho Argumente

Nun geht es für United darum, zu beweisen, dass der Aufschwung nicht nur ein temporäres Phänomen ist. Dass sich in Manchester aktuell etwas bewegt, dürfte auch Jadon Sancho in Dortmund nicht entgangen sein.
Der 20-Jährige gilt als Wunschspieler der Red Devils und wird schon seit Monaten immer wieder mit einem Wechsel auf die Insel in Verbindung gebracht. Die aktuelle Entwicklung und Solskjaers Vorliebe für junge Spieler kann dem Engländer nur gefallen.
Laut Informationen des gewöhnlich gut informierten Portals "The Athletic" hat United aufgrund der hohen Verluste durch die Coronakrise noch nicht final entschieden, wie groß das Budget für Neuzugänge im Sommer sein wird. Der BVB verlangt dem Vernehmen nach um die 120 Millionen Euro für Sancho.
Die Summe hat es in sich, keine Frage, doch die Chancen auf eine Verpflichtung des begehrten BVB-Stars dürften besser nicht mehr werden.
Sancho würde Solskjaers aufstrebendes Team definitiv weiter verstärken. Und das ist trotz der jüngsten Erfolgsserie auch notwendig, wollen die Red Devils in den kommenden Jahren nicht nur um die CL-Plätze, sondern endlich wieder um die Meisterschaft mitspielen.
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