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Bastian Schweinsteiger darf auch im Manchester-Derby nicht durchspielen

Sven Busch

Publiziert 25/10/2015 um 21:10 GMT+1 Uhr

Durchspielen durfte Bastian Schweinsteiger auch bei der Nullnummer im 170. Manchester-Derby nicht. Nach 74 Minuten war Schluss für den Hoffnungsträger von ManUnited, der weiter eine Rolle als Teilzeitarbeiter spielen muss. Gegen City passte sich der Weltmeister mit einem soliden Auftritt dem Langweiler an. Wann wird er endlich der große Impulsgeber der "Red Devils" oder wird er es überhaupt?

Bastian Schweinsteiger und Fernandinho

Fotocredit: Imago

Müde schleppte sich Bastian Schweinsteiger vom Platz, bedankte sich für den warmen Applaus der ManUnited-Fans und hoffte auf ein Happy End in der Schlussviertelstunde.
Vergeblich.
Nach der Auswechslung des DFB-Kapitäns traf Jesse Lingard für Englands Rekordmeister die Latte (84.), Chris Smalling zwang City-Keeper Joe Hart zu einer Weltklasseparade (88.) – das war’s. City bleibt Tabellenführer, United liegt zwei Punkte dahinter auf Rang vier. Soweit die Auswirkungen dieses intensiven, aber wenig spektakulären Hassgipfels.
Und was blieb für Schweinsteiger von seinem ersten Derby?
90 Ballaktionen, eine Passquote von 83 Prozent – und die Gewissheit, weiter nicht der Chef-Dynamiker im United-Mittelfeld zu sein.

Wenig Impulse

Vor der Pause spielte der 31-Jährige fast ausschließlich Sicherheitspässe zur Seite oder nach hinten. Wenigstens brachte er Ruhe in das hektische Mittelfeldgeschehen. Nach dem Wechsel orientierte er sich mehr nach vorne, versuchte Überzahlsituationen zu schaffen, blieb aber ohne entscheidende Wirkung. Oder wie es in der Schule heißen würde: Stets bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden.
Auf der Tribüne war sein Bruder Tobias Zeuge.
"Wir wollten diesen Sieg unbedingt. Leider haben wir uns für eine großartige zweite Hälfte nicht belohnt“, twitterte der Weltmeister knapp eine halbe Stunde nach dem Abpfiff.
In seinem 16. Pflichtspiel für die "Red Devils“ wurde der Neun-Millionen-Euro-Import aus Germany zum fünften Mal ausgewechselt. Sechsmal wurde er eingewechselt, nur fünfmal durfte er durchspielen.
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Schweinsteiger ist für ManUnited noch nicht die erhoffte Verstärkung

Fotocredit: Imago

Matthäus kritisiert Schweinsteiger hart

Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus steht jetzt schon fest: Schweinsteiger ist sogar für die Nationalmannschaft nicht mehr erste Wahl. Zumindest sieht er ihn bei der EM nicht in der Startformation.
ManUnited-Coach Louis van Gaal hält sich mit massiver öffentlicher Kritik an Schweinsteiger (noch) zurück. Der Niederländer holte seinen Wunschakteur in erster Linie für mehr Stabilität in der United-Schaltzentrale und versprach sich zudem Impulse für das Angriffsspiel.
Die Balance zwischen Defensive und Offensive hat die Bayern-Legende bei United zweifellos verbessert, der erhoffte Kracher ist er bisher trotzdem nicht.
Dementsprechend unterschiedlich fielen auch die Bewertungen der englischen Presse nach dem enttäuschenden Derby aus. Die "Daily Mail“ attestierte ihm "einen selbstbewussten Auftritt“, der "Mirror“ fand, "Schweinsteiger hatte oft den Ball, aber machte wenig damit“.
Die zielgerichtete Gier kann dem Mittelfeldstrategen niemand absprechen. Jetzt muss er nur noch den hohen Ansprüchen gerecht werden. Und das wird bei dem Tempo und der Härte in der Premier League nach 14 kräftezehrenden Spielzeiten bei Bayern schwer genug.
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