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Manchester City mit Pep Guardiola: Wo ist die Leichtigkeit des Siegens hin?

Henning Kampen

Update 09/02/2018 um 16:44 GMT+1 Uhr

Manchester City legte einen Traumstart in der Premier League hin. In den ersten 22 Premier-League-Spielen blieb das Team von Pep Guardiola ungeschlagen und griff den Ultra-Rekord des FC Arsenal aus der Saison 2003/04 an. Seit der Niederlage gegen den FC Liverpool haben die "Citizens" den Status der Unbesiegbaren verloren - und sind momentan auf der Suche nach ihrer alten Form.

Manchester City

Fotocredit: Getty Images

22 Ligaspiele in Folge ungeschlagen, davon 18 Siege hintereinander mit einer beeindruckenden Torbilanz von 64:13 - Manchester City war auf dem besten Weg, die "Unbesiegbaren“ abzulösen.
In der Saison 2003/04 gelang es dem FC Arsenal, eine komplette Premier-League-Saison ohne Niederlage abzuschließen und am Ende den Meistertitel zu feiern. City-Trainer Pep Guardiola nervte es, ständig auf diesen Rekord angesprochen zu werden, im Herbst sagte er noch:
Oh, wir werden verlieren, es wird passieren.
Von der Ligaspitze wird Guardiolas Team angesichts des Vorsprungs von 13 Punkten vor Rivale Manchester United wohl nicht mehr verdrängt werden, doch seit der 3:4-Niederlage gegen Liverpool von Mitte Januar ist die Magie verflogen und bei den "Citizens" mächtig Sand im Getriebe.
Dass City an der Anfield Road nicht gewinnen konnte, ist nichts Neues. Seit 15 Auswärtsspielen warten die "Skyblues" an der Merseyside auf einen Dreier. Der letzte Ligaerfolg in Liverpool gelang im Jahr 2003.

ManCity: Erste Niederlage war Bagatellschaden

Zugegeben, auch vor der Niederlage gegen Liverpool hatte City bereits ein Spiel verloren, doch das 1:2 gegen Shakhtar Donetsk kann man nach der bereits sicheren Qualifikation für das Achtelfinale in der Champions League getrost als Bagatellschaden durchgehen lassen.
Manchester begeisterte die Premier League mit dem Fußball, den Guardiola spielen ließ. Auf der Insel war man angesichts der favorisierten Tiki-Taka-Spielweise des Katalanen anfangs skeptisch. "Alle haben gesagt, dass wir in England nicht so spielen können, wie wir es in Barcelona getan haben, aber wir haben gezeigt, dass es hier genauso geht“, sagte Guardiola.
Mit Kevin de Bruyne und David Silva hat Guardiola bei City zwei kreative Spieler zur Verfügung, die ähnlich wie Xavi und Andrés Iniesta damals bei Barcelona die Bälle im Mittelfeld verteilen.

ManCity: Jetzt fehlt auch noch Sané

Auf den Außenbahnen spielen die schnellen Leroy Sané und Raheem Sterling die Gegenspieler schwindelig, und im Sturmzentrum lauern die treffsicheren Sergio Agüero und Gabriel Jesus. Diese Offensivpower ist auch aktuell, zumindest auf dem Papier, noch das Beste, was der europäische Fußball zu bieten hat.
Jesus verletzte sich im Ligaspiel gegen Crystal Palace (0:0) und fehlt seitdem mit einer Knieverletzung. Kurz darauf folgte die Niederlage gegen Liverpool, zuletzt gab es ein mageres 1:1 gegen den FC Burnley.
Mit Sané fällt ein weiterer wichtiger Spieler der City-Offensive weg. Der deutsche Nationalspieler wurde im FA Cup gegen Zweitligist Cardiff City böse umgetreten, erlitt einen Bänderriss im Sprunggelenk und steht mehrere Wochen nicht zur Verfügung. Der 22-Jährige äußerte sich optimistischer: "Ich denke, dass es nicht so schlimm ist, wie es aussah."
Guardiola stellt sich schützend vor seine Spieler, doch oft klingt er nach Spielen wie ein bockiges Kind. Nach dem Remis gegen Burnley lobte er zwar deren Effizienz, dennoch sagte er auf der anschließenden Pressekonferenz, er habe vom Gegner "mehr erwartet als ein oder zwei Torschüsse". Auch seine Elf bekam etwas ab:
Manchmal spielen wir scheiße und gewinnen dann 1:0.
Aktuell eben nicht immer. Noch ist City in vier Wettbewerben vertreten, der Traum vom Quadruple lebt. Mit Barcelona gelang es Guardiola 2008/09 bereits, alle nationalen Titel sowie die Champions League zu gewinnen.
Den Status der Unbesiegbaren musste City bereits abgeben - und selbst der FC Basel dürfte sich im Champions-League-Achtelfinale nicht mehr chancenlos sehen.
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