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Drei Dinge, die auffielen: De Bruyne und Sterling entzaubern Liverpool

Robert Bauer

Update 03/07/2020 um 11:58 GMT+2 Uhr

Katerstimmung beim FC Liverpool: Der frisch gebackene Premier-League-Champion musste beim Dauerrivalen Manchester City eine deftige Klatsche hinnehmen (0:4). Die Reds ließen dabei die letzte Konsequenz vermissen, die das Team von Jürgen Klopp in der bisherigen Spielzeit auszeichnete. Auf der anderen Seite des Platzes entzauberten Kevin De Bruyne und Raheem Sterling den Meister. Was uns auffiel.

Manchester City feiert den Sieg gegen den FC Liverpool

Fotocredit: Imago

1. Liverpool fehlt die letzte Konsequenz

"Beide Mannschaften wollen Fußball spielen und attackieren. Ich denke, es wird ein schönes Spiel."
Pep Guardiola ahnte bereits vor dem Gigantenduell am 32. Spieltag, was ihn in den kommenden 90 Minuten erwarten wird - und er sollte damit Recht behalten. Sowohl der entthronte Meister Manchester City als auch der Nachfolger, der FC Liverpool, klappten unmittelbar nach dem Anpfiff das Visier herunter und lieferten sich zunächst einen offenen Schlagabtausch.
Jener Offensivdrang wäre den Skyblues in den ersten Minuten jedoch um ein Haar zum Verhängnis geworden. Bereits nach 180 Minuten scheiterte Mohamed Salah nach einem perfekt getimten Chippass von Virgil van Dijk an City-Keeper Ederson. Wenig später verhinderte der Pfosten den Führungstreffer des Ägypters, der zuvor in bester Arjen-Robben-Manier zum Abschluss gekommen war.
City machte in der Anfangsphase insgesamt zu viele Fehler im Aufbauspiel und lud die Reds so immer wieder zu Chancen ein - einzig die Gäste konnten daraus kein Kapital schlagen. Ein ums andere Mal ließ das Team von Jürgen Klopp leichtfertig die Führung liegen.
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Mohamed Salah (rechts) verpasste die Führung für den FC Liverpool

Fotocredit: Getty Images

"Liverpool hatte gerade am Anfang durch Salah gute Gelegenheiten. Wir haben versucht, Fußball zu spielen und Risiko einzugehen. Liverpool ist das beste Team, gegen das ich jemals gespielt haben, gerade wenn sie so hoch pressen. Wir haben das aber richtig gut gemacht und konnten ihnen wehtun", konstatierte Guardiola nach der Partie.
In der Tat war der Pfostenschuss von Salah eine Art Weckruf für die Citizens, die in der Folge zunehmend das Heft des Handelns in die Hand nahmen und nach einem fulminanten Sturmlauf und Treffern im Zehn-Minuten-Takt von Kevin De Bruyne per Foulelfmeter (24.), Raheem Sterling (34.) und Phil Foden (44.) für eine Vorentscheidung sorgten.
Am Ende stand ein verdienter 4:0-Erfolg für City, der nicht zuletzt durch die fehlende Konsequenz des neuen Meisters begünstigt wurde. "City hat unsere Fehler ausgenutzt und wir ihre nicht", brachte es Klopp auf den Punkt.

2. Sterling und De Bruyne entzaubern den Meister

Im bisherigen Saisonverlauf waren Sterling und De Bruyne an sage und schreibe 40 der insgesamt 77 Saisontreffer der Skyblues beteiligt. Im Kracher gegen Liverpool stellten die beiden Stars erneut eindrucksvoll unter Beweis, dass sie zur absoluten Beletage der Premier League gehören.
De Bruyne glänzte einmal mehr als Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Gastgeber und hatte nahezu bei jeder gefährlichen Situation seine Füße im Spiel. Der Belgier verzeichnete sowohl die meisten Torschüsse aufseiten der Gastgeber (vier) als auch die meisten Torschussvorlagen (fünf). Angesprochen auf seinen Schützling geriet Guardiola förmlich ins Schwärmen:
"Es gibt solche Spieler, die mit ihrem Spiel und ihren Leistungen jeden Tag für sich selbst sprechen. Er ist ein wichtiger Spieler für uns, die Premier League und diesen Verein. Alleine wie er das 4:0 vorbereitet hat, ist einfach fantastisch." Folgerichtig wurde De Bruyne nach seinem Gala-Auftritt (ein Tor, ein Assist) zum "Man of the Match" gekürt.
Nicht minder beeindruckend war jedoch die Leistung des ehemaligen LFC-Profis Sterling. Der 25-Jährige holte nicht nur mit einem geschickten Zweikampfverhalten gegen Joe Gomez den Elfmeter zur Führung heraus (23.), sondern trug sich zehn Minuten später selbst mit dem Treffer zum 2:0 in die Torschützenliste ein.
Ein Doppelpack blieb im letztlich aber verwehrt, da der eingewechselte Alexander Oxlade-Chamberlain seinen Schuss noch unglücklich zum Endstand über die Linie drückte (66.).
Lobend hervorzuheben ist zudem Youngster Foden, der mit seinem Treffer zum 3:0 und der Vorlage zum zweiten Tor abermals eine formidable Leistung ablieferte.

3. Katerstimmung bei den Reds

Wie es in der Premier League üblich ist, stand ManCity vor dem Anpfiff Spalier für den FC Liverpool, den designierten Meister, der den Titel nach drei Jahrzehnten wieder an die Merseyside holte. Auf dem Rasen erwies sich die Klopp-Elf an diesem Abend speziell in der Defensive jedoch in etlichen Situationen nicht eines Meisters würdig.
Die Hintermannschaft der Reds wurde gegen Ende der ersten Halbzeit von der Offensiv-Power der Gastgeber nahezu überrollt und geriet folgerichtig mit 0:3 in Rückstand. Zu Beginn des zweiten Durchgangs steuerten die Gäste gar auf eine Blamage zu. Sowohl Gabriel Jesus als auch Sterling und Foden ließen nacheinander beste Gelegenheiten liegen. "Wir hätten sogar noch mehr Tore schießen können", sagte ein sichtlich zufriedener Guardiola nach der Partie.
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Roberto Firmino (links) und Jordan Henderson (rechts) | FC Liverpool

Fotocredit: Getty Images

Dagegen hingen die Köpfe bei den LFC-Stars nur wenige Tage nach der berauschenden Meisterfeier tief. "Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wir wollten hierherkommen und eine gute Leistung zeigen. Wir hatten gute Chancen, aber der Abschluss hat gefehlt. Das ist auch eine Situation, aus der wir lernen können. Man muss Manchester City aber auch ein Kompliment machen, wie gut sie gespielt haben", analysierte Kapitän Jordan Henderson.
Obwohl sich Klopp im Anschluss an die Partie durchaus zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft zeigte ("Ich habe viel Gutes gesehen"), fingen die TV-Kameras den ehemaligen Trainer von Borussia Dortmund mehrere Male wild gestikulierend an der Seitenlinie ein.
Aus Sicht des FC Liverpool bleibt letztlich zu hoffen, dass die Pleite im Etihad Stadium lediglich ein Ausrutscher war und kein Vorbote für die kommende Spielzeit ist.
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Guardiola plant angeblich mit ihm: Bayern-Star vor Abflug zu ManCity?

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