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FC Liverpool: Drei Gründe für Liverpools Titelgewinn unter Jürgen Klopp

Robert Bauer

Update 29/10/2019 um 11:50 GMT+1 Uhr

Der FC Liverpool schwebt aktuell auf einer Welle des Erfolgs. Die Reds verteidigten durch einen 2:1-Sieg gegen Tottenham Hotspur die Tabellenführung und egalisierten den Startrekord in der Premier League. Trotzdem: Der Schein trügt. Auch in der vergangenen Spielzeit startete die Mannschaft von Jürgen Klopp stark, um den Meistertitel letztlich doch noch an Manchester City weiterzureichen.

FC Liverpool | Jordan Henderson - Mohamed Salah

Fotocredit: Getty Images

Der FC Liverpool wartet seit fast drei Jahrzehnten auf den Gewinn des Premier-League-Titels. Nach dem fast perfekten Saisonstart in die neue Spielzeit muss es dieses Jahr doch endlich mit der 19. Meisterschaft klappen. Stellt sich die Frage: Haben die Reds ihre Lehren aus dem engen Meisterrennen der vergangenen Saison gezogen? Eurosport.de sagt: Das spricht für Liverpools Meister-Coup - und das dagegen.

Pro: Startrekord eingestellt

28 Punkte nach zehn Spielen! Der FC Liverpool ist erst das vierte Team in der Geschichte der Premier League, das diese magische Marke erreichen konnte.
Für den FC Chelsea (2005/06) als auch für Manchester City (2011/12, 2017/18) reichte es am Ende der jeweiligen Spielzeit für den Titel - ein gutes Omen also für den amtierenden Vizemeister. Schon Ende September bremste Jürgen Klopp die Euphorie:
"Es ist erst der sechste Spieltag, wir sprechen über die Meisterschaft und es sind noch 32 Spiele zu absolvieren. Das ist ein bisschen früh, würde ich sagen."
Auch aktuell will man bei den Reds von Spiel zu Spiel denken:
Wir wissen genau, was wir machen müssen. Wir müssen uns auf jedes einzelne Spiel konzentrieren. Aber so weit, so gut.
Der Grund für Klopps Zurückhaltung ist auf der Insel allseits bekannt. Liverpool hatte zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison gerade einmal zwei Punkte weniger auf dem Konto - und genau die fehlten am Ende für den Titel.
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Pro: Klopp kann Titel

Nach zwischenzeitlich sechs verlorenen Finals in Folge haftete Klopp lange Zeit der Makel an, dass er keine großen Titel gewinnen könne.
Im vergangenen Sommer beendete der 52-Jährige schließlich den seit 2012 anhaltenden "Finalfluch" im Champions-League-Endspiel gegen Tottenham Hotspur (2:0) und strafte seine Kritiker Lügen:
Wir haben es lange genug versucht. Das ist natürlich unendlich wichtig, für den Klub, für die Fans. Für mich persönlich gar nicht so. Ich freue mich für die anderen, für meine Familie.
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Jürgen Klopp feiert mit dem FC Liverpool den Gewinn der Champions League

Fotocredit: SID

Lediglich der Premier-League-Titel fehlt noch in der Vita des Welttrainers des Jahres 2019. Diesen Schönheitsfehler gilt es für Klopp zu korrigieren. Dass er auch nationale Titel kann, bewies er in der Vergangenheit beim BVB, wo er zweimal deutscher Meister wurde (2011, 2012) und den DFB-Pokal gewann (2012).
Warum also nicht auch in England?

Pro: Kontinuität auf dem Platz

Ganze zehn Spieler standen im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen die Tottenham Hotspur im Champions-League-Finale auch am vergangenen Wochenende in der Startformation der Reds.
Einzig Joel Matip verpasste die Neuauflage des Endspiels aufgrund von Knieproblemen. Der Premier-League-Spieler des Monats September ist ansonsten fester Bestandteil der Liverpooler Abwehrzentrale.
"Wenn ich früher eine erfolgreiche Mannschaft hatte, wurden immer die besten Spieler weggekauft. Das wird dieses Mal nicht passieren", prognostizierte Klopp bereits im vergangenen Sommer. Eine Einschätzung, mit der "Kloppo" richtig lag. Echte Leistungsträger hat der LFC im Sommer nicht verloren.
Die Mannschaft von der Merseyside wirkt sowohl in der Offensive als auch im Defensivverbund bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison eingespielt.

Contra: Vorsprung der vergangenen Saison

Zwischenzeitlich sieben Punkte betrug der Vorsprung des FC Liverpool in der vergangenen Saison auf den späteren Meister Manchester City.
Dass es letztlich nicht mit dem Titel klappte, lag vor allem an der Ergebniskrise der Klopp-Elf zu Jahresbeginn. Die Skyblues nutzten die kleine Schwächephase (zwischenzeitlich vier Remis in sechs Spielen) des ärgsten Konkurrenten damals mit vierzehn Siegen am Stück gnadenlos aus.
Auch in der laufenden Saison ist der Vorsprung mittlerweile wieder auf sechs Punkte angewachsen - eine Garantie auf die Meisterschaft ist dies noch lange nicht, wie auch Klopp weiß:
Ich sehe es immer noch nicht so, dass es am Ende nur zwei Teams (im Meisterschaftskampf, Anm. d. Red.) sind. In diesem Moment müssen wir darüber auch noch nicht nachdenken.
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"Total schön": Klopp schwärmt bei seiner Rückkehr nach Dortmund

Contra: Der wachsende Druck

Seit fast drei Jahrzehnten (1990) warten die Fans des FC Liverpool sehnsüchtig auf den Gewinn der Premier League. Selbst der Triumph in der Königsklasse im vergangenen Jahr tröstete nur bedingt über den bitteren Ausgang im so engen Meisterschaftsrennen hinweg.
In dieser Spielzeit hat der Titel in der heimischen Liga augenscheinlich oberste Priorität. Fakt ist, dass mit jedem Sieg auch die Erwartungshaltung im Umfeld steigt.
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Der Druck steigt für Naby Keita und den FC Liverpool

Fotocredit: Getty Images

"Der Titel in der Premier League wäre eine großartige Bestätigung für viele Jahre harter Arbeit", erklärte Klopp. Letztlich muss sich der 52-Jährige wohl auch daran messen lassen, ob er den prestigeträchtigen Pokal während seiner Amtszeit an die Anfield Road holt.

Contra: Top-Gegner noch auswärts

Die Heimstärke des FC Liverpool ist hinlänglich bekannt. Die letzte Niederlage in der Festung Anfield datiert aus dem April 2017, dazwischen liegen mittlerweile 45 Partien.
So beeindruckend diese Serie auch ist, fällt beim ersten Blick auf den Spielplan auf, dass die Reds in der Rückrunde noch zahlreiche schwere Auswärtspartien vor der Brust haben. Abgesehen vom FC Chelsea und Manchester United, den in der gegenwärtigen Verfassung die Bezeichnung "Spitzenteam" nicht gerecht wird, muss der FC Liverpool in der zweiten Halbserie bei allen Top-Teams der Liga (Manchester City, FC Arsenal, Tottenham Hotspur) auswärts antreten.
Hinzukommen die beiden schweren Gastauftritte bei den Wolverhampton Wanderers und dem Überraschungsteam Leicester City.
Der FC Liverpool sollte gewarnt sein: Schließlich kassierte der Champions-League-Sieger sieben der letzten acht Pflichtspielniederlagen in der Fremde.
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