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SSC Neapel und AC Mailand mit Zlatan Ibrahimovic trennen sich Remis

Tino Harth-Brinkmann

Update 13/07/2020 um 00:19 GMT+2 Uhr

Der AC Mailand hat im Kampf um Europa einen Dämpfer hinnehmen müssen. Die Rossoneri kam beim SSC Neapel nicht über ein 2:2 (1:1)-Remis hinaus. Giovanni Di Lorenzo (34.) und Dries Mertens (60.) trafen für die Gastgeber. Theo Hernández (20.) und Franck Kessié per Foulelfmeter (73.) sicherten Milan zumindest einen Zähler. Gäste-Joker Alexis Saelemaekers (87.) flog mit Gelb-Rot vom Platz.

Zlatan Ibrahimovic vom AC Mailand

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Immernoch 28 Grad zeigte das Thermometer am späten Sonntagabend in Neapel an. Keine einfachen Voraussetzungen für ein Spiel, bei dem es vor allem für den AC Mailand um wichtige Punkte im Rennen um die Europa-League-Qualifikation ging. Entsprechend des Wetters schienen sich die Spieler beider Mannschaften zunächst die Kräfte etwas einteilen zu wollen.
Dann übernahm der SSC Neapel zunehmend die Spielkontrolle und versuchte, über Steilpässe auf die einlaufenden Flügelstürmer zu Chancen zu kommen.
Die erste gute Gelegenheit bot sich Dries Mertens nach einer Viertelstunde. Der Belgier, der seinen Vertrag kürzlich bis 2022 verlängert hatte, dribbelte durch zwei Gegenspieler und tunnelte Simon Kjaer bei seinem Abschluss aus spitzem Winkel. Doch Gianluca Donnarumma im Mailänder Tor reagierte schnell und wehrte den Ball noch zur Ecke ab (15.).
Kurz danach dribbelte Lorenzo Insigne parallel zum Strafraum und zog ab. Sein Schuss klatschte an den Pfosten, wurde allerdings noch leicht von Mertens abgefälscht, der sich im Abseits befand (17.).
Und erneut nur zwei Minuten später hatte José Callejón die große Gelegenheit zur Führung. Einen langen Ball verarbeitete Mertens im Strafraum und spielte im Fallen noch auf den Spanier weiter. Callejón kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, doch Donnarumma spekulierte richtig und wehrte den Schuss noch ab.
Im direkten Gegenzug kam Mailand mit dem einzigen guten Angriff der ersten Halbzeit zum Torerfolg. Ante Rebic machte einen langen Ball fest, drehte sich um die eigene Achse und hob den Ball über Neapels Abwehr hinweg, in deren Rücken Theo Hernández eingelaufen kam. Der Linksverteidiger nahm den Ball volley und beförderte ihn kraftvoll aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung ins Tor (20.).
Doch Neapel fing sich recht schnell. Piotr Zielinski nahm sich ein Herz und versuchte es aus der Distanz. Sein Schuss ging knapp am rechten Pfosten vorbei (23.).
Dann aber belohnte sich der Coppa-Italia-Sieger für seinen Aufwand: Eine scharfe Freistoßflanke von Insigne rutschte bis zu Donnarumma durch, der nur wenig Zeit hatte, um zu reagieren. Den Abpraller staubte Giovanni di Lorenzo aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich ab (34.).
Auch danach hatte Neapel mehr vom Spiel, größere Chancen ergaben sich allerdings nicht mehr. Am Ende von Halbzeit eins stand zwar ein klares Chancenplus für die Gastgeber, trotzdem ging es mit einem Remis in die Kabinen.
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Serie A | SSC Neapel gegen AC Mailand

Fotocredit: Getty Images

In der Halbzeit schien Milan-Coach Stefano Pioli offenbar die richtigen Worte an seine Mannschaft gefunden zu haben. Die Mailänder präsentierten sich deutlich verbessert, gingen energischer in die Zweikämpfe und spielten zielstrebiger nach vorne.
So hatten die Gäste bereits nach 30 Sekunden in der zweiten Hälfte genauso viele Schüsse auf das gegnerische Tor wie in Halbzeit eins - nämlich einen. Zlatan Ibrahimovic versuchte es aus der Drehung, sein Schuss stellte David Ospina aber vor keine Probleme (46.).
Ibrahimovic ließ sich im Spielaufbau immer wieder eine Position zurückfallen. Bei einer solchen Aktion spielte er den Ball auf Rebic, der im entscheidenden Moment noch von Mertens gestört werden konnte (57.).
Doch wie schon im ersten Durchgang traf auch dieses Mal die Mannschaft mit weniger Spielanteilen zuerst. Callejón startete bis zur Grundlinie durch und spielte den Ball flach in den Rückraum auf Mertens. Dessen Abschluss wurde noch leicht von Alessio Romagnoli abgefälscht und ging so durch die Beine von Donnarumma ins Tor zum 2:1 für Neapel (60.).
Milan drückte in der Folge auf den Ausgleich, ohne dabei allzu große Chancen zu kreieren. Dann kam Giacomo Bonaventura im Strafraum zu Fall (71.) Nikola Maksimovic hatte den Italiener am Fuß getroffen. Trotz vieler Proteste seitens der Napoli-Spieler blieb es bei der Entscheidung.
Franck Kessié trat an und verwandelte sicher zum 2:2-Ausgleich (73.). Statt vieler Torchancen hagelte es nun vermehrt Fouls, was vier gelbe Karten innerhalb von zwölf Minuten verdeutlichten. Allerdings entfielen gleich zwei davon auf Alexis Saelemaekers, der sich damit innerhalb kurzer Zeit die Gelb-Rote Karte abholte (87.).
Milan wollte nun den Punkt mitnehmen, während Neapel nochmal mehr nach vorne probierte. Es blieb aber bei eher ungefährlichen Versuchen und so trennten sich beide Mannschaften am Ende unentschieden, wobei das Ergebnis aufgrund der schwachen ersten Hälfte den Mailändern besser schmecken dürfte.
Im Hinblick auf die direkte Europa-League-Qualifikation war der eine Punkt für die Gäste allerdings tendenziell zu wenig. Bei noch sechs verbleibenden Spielen beträgt der Rückstand auf die AS Rom auf Platz fünf nun vier Punkte.

Das fiel auf: Verkehrtes Bild

Klar überlegen präsentierte sich der SSC Neapel in Halbzeit eins und erspielte sich zu Beginn gute Chancen, nur um dann wie aus dem Nichts mit dem ersten guten Angriff der Mailänder den Gegentreffer hinnehmen zu müssen. In der zweiten Hälfte zeigte sich dann das genaue Gegenteil. Die Anfangsphase der zweiten 45 Minuten gehörte den Gästen, doch das Tor machte Neapel. Beide Male schlug das jeweils andere Team aber nach ein paar Minuten durch einen Standard zurück, sodass am Ende ein Unentschieden auf dem Spielberichtsbogen stand.

Der Tweet zum Spiel:

Sechs Tore hat Theo Hernández als Verteidiger bereits in dieser Saison erzielt. Damit ist der Bruder von Bayern Münchens Lucas Hernández der zweitjüngste Verteidiger in Europas Top-Fünf-Ligen mit einer entsprechenden Trefferzahl. Die Nummer eins: Sebastiaan Bornauw vom 1. FC Köln.

Die Statistik: 2

Nur zwei Minuten vergingen zwischen der ersten gelben Karte und dem Moment, in dem Alexis Saelemaekers durch die zweite Verwarnung zum Duschen geschickt wurde. Ein kurzer Arbeitstag für den Belgier, der erst zur Halbzeit eingewechselt worden war. Beide Fouls beging er übrigens im Mittelfeld, ohne dass große Gefahr gedroht hätte. Da dürften ein paar Entschuldigungen fällig sein.
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