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U21-EM | Kuntz-Stück in Bologna: Darum glückte der Final-Coup

Eurosport
VonEurosport

Update 27/06/2019 um 23:05 GMT+2 Uhr

Die Doppelpacker Luca Waldschmidt und Nadiem Amiri fielen einander ausgepumpt um den Hals, der schweißgebadete Stefan Kuntz herzte seine Überflieger: Die kampf- und nervenstarke deutsche U21 hat in einem dramatischen EM-Halbfinale Rumänien in Bologna 4:2 (1:2) niedergerungen und greift am Sonntag gegen Spanien nach dem dritten EM-Titel - auch, weil Kuntz in der Halbzeit die richtigen Worte fand.

Deutschland bei der U21-EM

Fotocredit: Imago

"In der Halbzeit haben wir uns in Ruhe darüber unterhalten, ob das die Art und Weise ist, wie wir uns aus dem Turnier verabschieden oder ob wir den Kampf nochmal annehmen wollen", sagte Kuntz nach dem "Saunagang" im Stadio Renato Dall'Ara im "ZDF".
Die durchaus mutige Idee, der Mannschaft in der Pause das mögliche EM-Aus vor Augen zu führen, funktionierte. Das Team legte den berühmten Schalter um, sodass Kuntz nach der Partie schwärmte:
Ich kann keinen herausheben, es war eine tolle Mannschaftsleistung. Ich habe einfach ein Klasse-Team.
Herauszuheben waren dennoch die beiden Torschützen: Der Freiburger Waldschmidt per Foulelfmeter (51.) und per Freistoß in der 90. Minute sorgte nach der Pause für die Wende. Der Hoffenheimer Amiri (21./90.+4) traf bei seinem Startelf-Debüt ebenfalls doppelt und stellte letztlich den 4:2-Endstand her.

Rekord für Waldschmidt, Lob von Löw

"Ich glaube, in der ersten Halbzeit waren wir nicht so gut da. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gespielt. Am Ende hat es gereicht", sagte Waldschmidt, der mit nun sieben Treffern den Turnierrekord des Schweden Marcus Berg einstellte. Amiri meinte:
Ich bin einfach nur überglücklich. Wir hatten einen Plan, mich fit zu bekommen. Ich danke dem Trainer, dass er mir das Vertrauen geschenkt hat.
Nach Amiris 1:0 hatte das DFB-Team zeitweise die Kontrolle verloren und war durch zwei Treffer von George Puscas per Foulelfmeter (26.) und Kopfball (44.) sogar in Rückstand geraten. Danach bewiesen die Kuntz-Kicker, wie reif sie spielerisch und taktisch schon sind.
"Es ist beeindruckend, wie diese jungen Spieler die Vorgaben umsetzen, wie diszipliniert sie sind, wie sie - wie auch gegen Rumänien - kämpfen und wie viel Spielfreude sie zeigen", sagte Bundestrainer Joachim Löw: "An so manchem Spieler werden wir bestimmt auch über die U21 hinaus noch unsere Freude haben."

Deutsche U21: Nur noch ein Schritt bis zum Titel

Von einem "Auswärtsspiel" hatte Kuntz vor Anstoß gesprochen, gut 10.000 der 16.211 Zuschauer drückten den Rumänen die Daumen. In der hitzigen Atmosphäre behielt das deutsche Team aber kühlen Kopf, ließ sich auf keine Scharmützel ein und hatte zunächst mehr vom Spiel. Allerdings fehlte es angesichts der 37 Grad Celsius auf beiden Seiten an Tempo. "Es waren unglaubliche Temperaturen", befand Kuntz. "Brutal. Ich bin schon auf der Tribüne eingegangen", sagte der gesperrt fehlende Benjamin Henrichs über die Hitze.
Hohe Temperaturen, Heimspiel-Atmosphäre für einen bärenstarken Gegner, Rückstand und nach einem furiosen Finish das Final-Ticket - Deutschlands U21 hat sich für Großes empfohlen, den EM-Titel zum Beispiel...
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