Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Jérôme Boateng spricht TV-Experten ihre Eignung ab

VonSID

Update 15/11/2018 um 14:27 GMT+1 Uhr

Jérôme Boateng ist genervt. Den Innenverteidiger des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München stört weniger seine Nicht-Nominierung für den Jahresabschluss der Nationalmannschaft. Boateng ärgern eher die Spekulationen über sein endgültiges Aus im DFB-Team. Dennoch ist eine Rückkehr von Boateng, Sami Khedira oder Mario Götze in den Kreis der Nationalmannschaft eher fraglich.

Jerome Boateng beklagt Rassismus in Deutschland

Fotocredit: SID

"Seit wann haben wir Experten in Deutschland? Ich kenne keinen", sagte der 30-Jährige der "Hamburger Morgenpost".
Boateng konterte damit die Kritik des deutschen Rekordnationalspielers Lothar Matthäus. In seiner Rolle als "Sky"-Experte hatte Matthäus geäußert, dass es durchaus sein könne, "dass dies eine sehr lange Pause für Jérôme Boateng in der deutschen Nationalmannschaft wird".

"Wir wollen den jungen Spielern mehr Platz geben"

Ein Abschied für immer scheint in der Tat nicht ausgeschlossen. Joachim Löw zeigt gegenüber verdienten Spielern zwar eine große Dankbarkeit, doch mit dem Rücken zur Wand kam der Bundestrainer nicht mehr an einem Umbruch vorbei.
Für das Länderspiel gegen Russland am Donnerstagabend in Leipzig standen ohne Toni Kroos (Schonung) und Julian Draxler (Trauerfall in der Familie) nur noch vier Weltmeister von 2014 im deutschen Kader. "Wir wollen den jungen Spielern mehr Platz geben", sagte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff.
Daher ist eine Rückkehr von Boateng, Sami Khedira oder Mario Götze in den Kreis der Nationalmannschaft eher fraglich. Bei Boateng sei es zwar "keine Entscheidung von Dauer", so Löw, aber "ich habe ihm gesagt, dass wir auch auf seiner Position viele Alternativen haben, gerade mit jüngeren Spielern".

Die Jungen wollen ihre Chance nutzen

Und die jungen Spieler sind fest entschlossen, ihre Chance zu nutzen und den Druck auf die Etablierten weiter zu erhöhen. Besonders der beherzte Auftritt Mitte Oktober in der Nations League bei Weltmeister Frankreich (1:2) diente als Mutmacher für die Zukunft. "Frankreich", betonte Joachim Löw, "war ein Fingerzeig für die nächsten Monate."
Die Confed-Cup-Sieger von 2017 haben Blut geleckt, sie sind hoch erfreut über Löws eingeleiteten Prozess. Leon Goretzka sagte dem "kicker":
Ich denke auch, dass es der richtige Weg ist, dass jetzt die jungen, hoch veranlagten Spieler mehr in die Verantwortung genommen werden sollen, um für die Zukunft gewappnet zu sein.
Löw betont allerdings regelmäßig, dass ein abrupter Umbruch gar nicht möglich sei. Gerade die jüngeren Spieler bräuchten Mitspieler, "die ihnen Orientierung geben".
Dennoch ist es wahrscheinlicher, dass Löw in der EM-Qualifikation ab März Spieler wie Maximilian Eggestein oder Jonas Hofmann erstmals einlädt, als dass Götze oder Khedira zurückkehren. "Ich glaube, es käme im Moment zu früh", sagte Löw zuletzt bei Sky über Götze. Der WM-Held von 2014 bräuchte mal längere Phasen, "wo er regelmäßig spielt". Davon ist er derzeit aber noch weit entfernt.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung