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Nationalmannschaft: Absage von Jérôme Boateng für WM-Qualifikation wirft Fragen auf

Sebastian Dirschl

Update 07/11/2016 um 15:42 GMT+1 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft trifft am Freitagabend in der WM-Qualifikation auf San Marino, am Dienstag steht dann in Mailand der Länderspiel-Klassiker gegen Italien an. Nicht mit dabei ist Innenverteidiger Jérôme Boateng. Offiziell sind Knie- und Muskelbeschwerden der Grund für die Absage des Abwehrchefs. Eine Einladung zu einer Gala in Berlin am Donnerstag wirft jedoch Fragen auf.

Jerome Boateng hat sich im Halbfinale verletzt

Fotocredit: SID

Sportlich ist das Fernbleiben von Boateng, der nach eigener Aussage bereits am Samstag beim 1:1 "gegen Hoffenheim auch nur mit Schmerztabletten spielen" konnte, gegen San Marino (20:45 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) sicherlich zu verschmerzen. Auch ohne den 28-Jährigen geht die DFB-Auswahl, die gegen den 201. der Weltrangliste erstmals im am Sonntag vorgestellten neuen Trikot auflaufen wird, als klarer Favorit ins Spiel. Ein Sieg für die Löw-Elf ist Pflicht!
Ungewöhnlich ist jedoch die Tatsache, dass bereits kurz nach dem Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim klar war, dass Boateng auf seine Teilnahme im anstehenden Länderspiel verzichtet. Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge war es, der die Pressevertreter darüber informierte. In der Regel wird bei aufkommenden Personalfragen zunächst einmal abgewartet, Bundestrainer Joachim Löw unterrichtet und sich anschließend mit ihm abgestimmt.

Gala in Berlin wirft Fragen auf

Doch das geschah nicht. Löw wurde dagegen beim Sportpresseball in der Frankfurter Alten Oper, bei dem er als "Legende des Sports" ausgezeichnet wurde, überraschend mit der Boateng-Absage konfrontiert.
Besondere Brisanz bekommt das Thema, da der 67-fache Nationalspieler offenbar am Donnerstagabend - also am Tag vor dem Quali-Spiel - zu einer Gala des Männermagazins "GQ" nach Berlin eingeladen ist. Dort soll Boateng als "Mann des Jahres" ausgezeichnet werden.
Ist das der wahre Grund für die Absage?
Boateng verneint das vehement. "Ob ich zur GQ-Gala gehe, steht noch gar nicht fest. Es gibt keine Zusage von mir. Das Einzige, was wir vereinbart haben, ist, dass ich eine Videobotschaft schicke, falls ich nicht kommen kann. Die ist sogar bereits aufgenommen worden, weil es wahrscheinlich war, dass es zeitlich nicht klappt", sagte er gegenüber der "Bild" und ergänzte:
Es ist nie leicht, Jogi Löw abzusagen, weil jedes Länderspiel eine Ehre ist. Aber ich kann nicht riskieren, länger auszufallen.

Genaue Untersuchung am Montag

Kein Grund zur Aufregung also. Plagen Boateng wirklich Beschwerden, ist seine Absage legitim - zumal für den FC Bayern bis zur Winterpause ja noch einige wichtige Spiele anstehen. Taucht er am Donnerstag aber persönlich in Berlin auf, schwingt zumindest ein leicht komisches Gefühl mit.
Eine Untersuchung bei Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt ergab am Montagvormittag, dass Boateng auch nicht für den Länderspiel-Klassiker in Italien zur Verfügung steht. Für das Bundesliga-Spitzenspiel bei Borussia Dortmund sei er aber einsatzbereit, erklärte der 28-Jährige. "Das sollte klappen", sagte er gegenüber "Sky Sport News HD". Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gab am Montag bekannt, dass der Innenverteidiger "aufgrund eines Reizknies (rechts) mit Flüssigkeitsansammlung mehrere Tage nicht am Training teilnehmen kann".
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