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Die deutschen Leichtathleten zeigen sich bei den Deutschen Meisterschaften in Top-Form vor der EM

VonSID

Publiziert 19/02/2017 um 21:40 GMT+1 Uhr

Zwei Wochen vor der Hallen-EM in Belgrad haben die Leichtathleten bei den deutschen Meisterschaften in Leipzig mit einer ganzen Reihe Topleistungen durchweg überzeugt und Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden beim Höhepunkt der Hallensaison gemacht.

Raphael Holzdeppe

Fotocredit: SID

Die Europameister David Storl und Max Heß unterstrichen ihre Medaillen-Ambitionen, die Hürdensprinterinnen sind schon in Goldform - und Weltmeisterin Christina Schwanitz verabschiedete sich als deutsche Meisterin in ihre Babypause.
Auch wenn Kugelstoß-Ass Christina Schwanitz dort fehlen wird: Die 31-Jährige vom LV Erzgebirge beendet wegen ihrer Schwangerschaft die Saison. Ohne die Sächsin werden in Serbien voraussichtlich etwa 30 bis 35 deutsche Sportler auf die Jagd nach den EM-Medaillen gehen.
Am Mittwoch will der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) das endgültige Aufgebot nominieren.
Angeführt wird es von Kugelstoß-Europameister David Storl. Wenige Tage nach der Geburt seines Sohnes dominierte der zweimalige Weltmeister wie gewohnt die Konkurrenz - und wurde bei seinem Heimspiel gefeiert. Auch wenn der Weltjahresbeste mit 20,98 m unter der 21-Meter-Marke blieb.
Storl erklärte:
Bis zur EM wird jetzt noch ein bisschen trainiert, und dann sehen wir mal, was in Belgrad möglich ist. Von der Form her ist es ganz gut, technisch aber noch nicht so, wie ich es mir vorstelle.
Für das sportliche Highlight sorgten die starken Hürdensprinterinnen Cindy Roleder und Pamela Dutkiewicz. Dutkiewicz entthronte dabei Europameisterin und Vize-Weltmeisterin Roleder in einer Weltklassezeit von 7,79 Sekunden - die beste Zeit einer Deutschen seit der Wiedervereinigung und die viertbeste überhaupt. Roleder wurde in persönlicher Bestzeit von 7,84 Zweite.
"Von so etwas habe ich geträumt. Die Zeit habe ich noch gar nicht realisiert. Das ist völlig verrückt", sagte Dutkiewicz. Und Roleder ergänzte:
Die Zeiten von Pamela und mir sind extrem schnell, und wir führen damit die europäische Jahresbestenliste an. Für mich steht die EM im Fokus, da will ich topfit sein und eine Medaille gewinnen.
Inzwischen schon gewohnt stark präsentierte sich auch die junge Garde der deutschen Sprinterinnen. Allen voran Rebekka Haase. Die Athletin vom LV Erzgebirge lief als Siegerin über 200 m in 22,77 Sekunden auf Platz sechs der ewigen deutschen Bestenliste.
In Belgrad sind die 200 m zwar nicht im Programm, doch auch über 60 Meter ist mit ihr zu rechnen. Dort wurde sie am Samstag hinter Gina Lückenkemper Zweite. Die EM-Dritte über 200 m wird voraussichtlich aber nicht in Belgrad starten.

Holzdeppe für EM gerüstet

Eine Medaille dort hat aber Vize-Weltmeister Raphael Holzdeppe im Visier. Mit übersprungenen 5,68 Metern gewann der Stabhochspringer aus Zweibrücken erstmals den deutschen Hallen-Titel. Auch ohne Norm von 5,78 m wird er voraussichtlich in Belgrad starten dürfen.
Dreisprung-Europameister Max Heß konnte mit 16,71 Metern wie im Vorjahr den Titel feiern. Auch in ungewohnter Rolle, denn der 20 Jahre alte Shooting-Star und Hallen-WM-Zweite des Vorjahrs war nach seinem internationalen Durchbruch 2016 das Gesicht der Titelkämpfe.
Stark präsentierte sich auch die erst 20 Jahre alte Langstreckenhoffnung Konstanze Klosterhalfen, die über 1500 m in 4:04,91 Minuten die zweitbeste Zeit einer deutschen Läuferin in der Halle erreichte und Nummer zwei des Jahres in Europa ist.

Krause mit kurzfristiger Änderung

Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause entschied sich kurzfristig zu einem Start über die 3000 m - und wurde in EM-Norm von 8:56,13 Minuten Zweite hinter Alina Reh (8:53,56). Im Weitsprung siegte Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath (6,72) vor Vorjahressiegerin Alexandra Wester (6,48).
Von zu Hause wird Schwanitz die EM erleben. "Jetzt bin nicht mehr ich im Vordergrund, sondern der neue Erdenbürger", sagte Schwanitz. Wann sie in den Ring zurückkehren wird, ist allerdings noch offen, im Blick hat sie die Heim-EM im kommenden Jahr in Berlin. Dann als Mutter.
Für DLV-Präsident Clemens Prokop waren es die letzten Hallen-Meisterschaften. Bereits vor dem Start der Wettbewerbe hatte er bekannt gegeben, dass er im November nach mehr als 16 Jahren im Amt nicht erneut kandidieren wird.
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