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Rico Freimuth muss Saison abbrechen und setzt sich Olympia als Ziel

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 20/06/2019 um 15:48 GMT+2 Uhr

Rico Freimuth hat jetzt mehr Zeit. Für seine Bernersennen-Hundezucht, sein BWL-Studium, sein Haus. Denn an Zehnkampf ist für den Vizeweltmeister aus Halle erst einmal nicht zu denken, Freimuths Körper streikt. Rico hat Rücken - und deshalb die Saison nun vorzeitig abgebrochen. Die WM in Katar findet also ohne den Medaillengewinner der vergangenen beiden Titelkämpfe statt.

Für Zehnkämpfer Rico Freimuth ist die Saison beendet

Fotocredit: SID

"Ich habe seit 2013 einen Gleitwirbel, der drückt auf die Bandscheibe", sagte Freimuth dem "SID". 2016 war dann noch ein Ermüdungsbruch in der Wirbelsäule hinzugekommen. Der 31-Jährige kann wegen der aktuellen Schmerzen weder springen noch werfen, weil zu hohe Kräfte auf die Problemzone einwirken.
Nur zu laufen, ist für einen Zehnkämpfer aber zu wenig. Mit den Jahren werde der "Verschleiß größer", sagte Freimuth, der schon im Vorjahr wegen mentaler Müdigkeit eine Pause hatte einlegen müssen: "Zehnkampf ist kein Gesundheitssport." Eher ein "Ritt auf der Rasierklinge".
Damit gehen Deutschland so langsam die Zehnkämpfer aus. Schließlich bleibt auch Arthur Abele das Verletzungspech treu, der Europameister von Berlin verpasst Katar wegen anhaltender Probleme im Fußgelenk. Und so dürften die DLV-Hoffnungen in der Wüste wohl vor allem auf dem WM-Dritten Kai Kazmirek und Shootingstar Niklas Kaul liegen.

Freimuth: Das Ziel ist Tokio

Dass Freimuth bei der WM nicht dabei sein würde, "war leider abzusehen", sagte er. Schon sein Comeback in Götzis im Mai hatte er wegen der Rückenprobleme abbrechen müssen, nachdem er in der Vorbereitung zwei Tage "nur an Krücken" gehen konnte. Doch der Sportsoldat, der seinem Kopf 2018 Erholung gönnte, will sich durch den Rückschlag "nicht runterziehen" lassen.
Statt Zehnkämpfer zu sein, spielte Freimuth im Vorjahr ein bisschen Fußball bei Romonta Amsdorf und renovierte unter anderem sein Haus. Nun will er sich auch um seine Hundezucht mit den elf neuen Welpen kümmern, in drei Wochen stehen zudem drei wichtige Prüfungen im Studium an, nächsten Sommer soll die Abschlussarbeit geschrieben werden.
Sportlich, das räumte Freimuth ein, habe er "jetzt zwei nicht ganz so geile Jahre" gehabt, wie er der "Mitteldeutschen Zeitung" sagte.
Doch aufgeben will Freimuth nicht. Von 2011 bis 2017 war er bei den ganz großen Meisterschaften immer dabei war, die Highlights: 2015 gewann er in Peking WM-Bronze, zwei Jahre später sogar Silber in London. Trotz aller Rückschläge und aller Qualen plant er ein letztes großes Hurra bei Olympia. "Ich will Tokio angehen", sagte er, seine Chancen lägen bei "50:50". Ob "der Rücken hält, wird man sehen".
(SID)
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