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Eliud Kipchoge verpasst Marathon-Weltrekord in Berlin

VonSID

Publiziert 27/09/2015 um 15:16 GMT+2 Uhr

Eliud Kipchoge aus Kenia rutschten während seines Sieglaufes beim Berlin-Marathon die Sohlen aus den Schuhen. Mit schlabbernden Einlagen und Schmerzen an den Füßen quälte sich der Afrikaner nach 2:04:00 Stunden zum Sieg und verpasste den Weltrekord seines Landsmannes Dennis Kipsang (2:02:57) aus dem Vorjahr deutlich. Landsmann Eliud Kiptanui (2:05:22) kam als Zweiter ins Ziel.

Eliud Kipchoge gewinnt den Berlin-Marathon, allerdings ohne Weltrekord

Fotocredit: AFP

Auf Rang drei lief Feyisa Lilesa (Äthiopien/2:06:57). "Ich hatte von Anfang an Probleme mit den Schuhen. Dadurch bekam ich große Schmerzen. Ich hatte keine Zeit, die Sache zu beheben", sagte der 30 Jahre alte Sieger, der von rund einer Million Zuschauern an der Strecke lautstark gefeiert wurde. "Ich freue mich über meine persönliche Bestzeit und würde gerne wiederkommen", so Kipchoge.
Die Schuhprobleme kamen den Kenianer teuer zu stehen. Für den Sieg erhielt er zwar 40.000 Euro, die 50.000 Euro Weltrekord-Prämie gingen ihm durch die Lappen. Auch die Veranstalter hatten auf eine Bestmarke gehofft. Zehnmal wurde der Weltrekord seit 1977 in der deutschen Hauptstadt verbessert.

Deutsche Läufer verpassen Olympianorm

Rund zehn Kilometer vor dem Ziel reichte Kipchoge trotz Schuhproblematik das Bummeltempo der Führungsgruppe. Der 5000-m-Weltmeister von 2003 zog das Tempo an, setzte sich vom Feld ab und ließ sich trotz schlabbernder Einlagen nicht mehr einholen. "Wahrscheinlich hat er das mit den Schuhen gar nicht richtig realisiert", mutmaßte 5000-m-Olympiasieger und Experte Dieter Baumann während des Rennens am RBB-Mikrofon.
Bester deutscher Läufer wurde Philipp Pflieger. Der Regensburger kam in persönlicher Bestzeit (2:12:50) auf Rang 16, verpasste aber die Norm für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (2:12:15).
"Es war knapp mit der Norm. Für mich war es wichtig, heute durchzukommen. Ich denke 2:12:50 ist ordentlich", meinte Pflieger, der jedoch Kritik an der hohen Norm übte. "Da werden einem manchmal Knüppel zwischen die Beine geworfen", so Pflieger. Zweitbester Deutscher wurde Julian Flügel (2:13:57) auf Rang 19.

Kenianischer Doppelsieg

Bei den Frauen siegte Gladys Cherono in 2:19:25 und machte den kenianischen Doppelsieg bei der 42. Austragung perfekt. Beste Deutsche wurde Anna Hahner auf Rang 13. In 2:30:19 verpasste die deutsche Spitzenläuferin allerdings die Olympianorm (2:28:30) deutlich. "Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl zu Beginn, doch dann wurde der Lauf plötzlich zäh", erklärte Hahner.
Bei optimalen Bedingungen mit Sonnenschein und milden 12 Grad Celsius waren rund 40.000 Läufer auf der Straße am 17. Juni an den Start gegangen. Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller und die frühere Top-Marathon-Läuferin Uta Pippig hatten das Feld auf die Reise geschickt.
Kein Happy End erlebte der frühere Formel-1-Fahrer Alessandro Zanardi, der erstmals mit dem Liegend-Handbike an den Start ging. Der Italiener hatte mit einem technischen Defekt (Kettenriss) zu kämpfen und kam beim Sieg von Vico Merklein (Babenhaus) auf Rang 71 ins Ziel. Nach seinem schweren Unfall im September 2001 im Champ-Car-Rennen auf dem Lausitzrennen, bei dem Zanardi beide Beine verloren hatte, war er in einer Berliner Klinik operiert worden.
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