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Wegen Jorge Lorenzo: Setzt Honda die Zukunft von Marc Márquez aufs Spiel?

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 13/10/2018 um 16:01 GMT+2 Uhr

Führt die Verpflichtung von Jorge Lorenzo dazu, dass Marc Marquez Honda nach 2020 verlässt? Für Ex-MotoGP-Pilot James Toseland ist es auf jeden Fall ein "Risiko". Der Brite glaubt, dass Honda in den kommenden beiden Jahren "hart arbeiten" muss, um beide Piloten bei Laune zu halten. Sonst könne sich Márquez vielleicht eine neue Herausforderung bei einem anderen Team suchen.

Marc Márquez (li.) und Bald-Teamkollege Jorge Lorenzo (re.)

Fotocredit: Getty Images

Die MotoGP-Saison 2018 ist noch nicht beendet, und trotzdem wirft das kommende Jahr schon jetzt seine Schatten voraus. Eine der größten Fragen lautet, wie Marc Márquez und Jorge Lorenzo bei Honda als Teamkollegen miteinander auskommen werden - besonders, weil es nach dem Sturz von Lorenzo in Aragon zuletzt Spannungen zwischen den beiden Spaniern gab.
Zudem hat Lorenzo nicht den Ruf, der einfachste Teamkollege zu sein. In seiner Zeit bei Yamaha kam es mehrfach zu Verwerfungen mit Valentino Rossi, und auch bei Ducati ist sein Verhältnis zu Andrea Dovizioso im Laufe der Zeit deutlich abgekühlt. Trotzdem möchte er 2019 unvoreingenommen zu Honda gehen. Er lobt Márquez sogar dafür, dass dieser sich nicht gegen seinen Wechsel aussprach.

Lorenzo bedankt sich bei Márquez

"Meiner Meinung nach zeigt das, dass er wirklich großes Selbstvertrauen hat. Und er möchte keine Schwäche zeigen", sagt Lorenzo im Gespräch mit "Motorsport-Total.com" und ergänzt:
Ich verdanke es ihm, dass ich bei Honda unterschreiben konnte, und dafür bin ich sehr dankbar, denn zu dem Zeitpunkt war meine Situation sehr schwierig.
Nachdem klar war, dass es bei Ducati nicht weitergeht, hatte Lorenzo nicht mehr viele Optionen. Trotzdem hatte der Spanier laut eigener Aussage nie Angst, 2019 auf der Straße zu stehen. "Nein, das hatte ich nicht. Ich wollte weiterfahren, also hätte ich mich für die andere Möglichkeit entscheiden, die sich ergeben hatte. Ich fühlte mich besser als je zuvor, und es wäre schade gewesen, wenn ich unter diesen Umständen hätte aufhören müssen", so Lorenzo. Die "andere Möglichkeit" wäre ein Platz im neuen Yamaha-Kundenteam gewesen.

"Cleverer Schachzug von Honda"

Ex-MotoGP-Pilot James Toseland findet, dass die Lorenzo-Verpflichtung grundsätzlich ein schlauer Zug von Honda war. "Sie haben dafür gesorgt, dass die größte Bedrohung in der Meisterschaft jetzt auch für sie fährt. Das ist ein sehr cleverer Schachzug von Honda", erklärt er gegenüber "Express Sport". Denn seiner Meinung nach sei Lorenzo "der einzige Kerl, der Márquez möglicherweise schlagen könnte.
"Trotzdem glaubt er, dass die ganze Sache für Honda auch mit einem "Risiko" verbunden ist - und zwar mit dem Risiko, Márquez zu verlieren. "Honda muss vorsichtig sein", warnt der heutige TV-Experte, der sich einen Wechsel von Márquez zu einem anderen Hersteller nach Ablauf seines Vertrags vorstellen kann. Der Spanier ist noch bis einschließlich 2020 an Honda gebunden - genau wie Lorenzo.
"Márquez wird in diesem Jahr seinen fünften WM-Titel gewinnen. Ich kann mir vorstellen, dass er sich eine neue Herausforderung sucht, wenn sich die Stimmung zu stark ändert", so Toseland, der nicht der erste Experte ist, der einen möglichen Wechsel von Márquez ins Spiel bringt. Carlo Pernat erklärte kürzlich erst, dass er sich sehr gut vorstellen könnte, dass der Spanier 2021 zu Ducati wechselt.
Für Toseland steht jedenfalls fest, dass Honda in den kommenden beiden Jahren "hart arbeiten" muss, um beide Piloten bei Laune zu halten. Andernfalls könnte die Situation in der Box ganz schnell zu einem "Druckkochtopf" werden. Das weiß übrigens auch Márquez selbst. Er erklärte jüngst, dass es 2019 für ihn im internen Kampf gegen Lorenzo "keine Ausreden" geben wird.
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