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Nordische Ski-WM 2019 in Seefeld | Tränen und Staunen nach Gold-Coup von Eric Frenzel

Tobias Laure

Update 22/02/2019 um 19:04 GMT+1 Uhr

Eric Frenzel war fassungslos, nachdem er überraschend den WM-Titel im Gundersen-Wettkampf eingefahren hatte. "Unfassbar. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet", brach es aus dem 30-Jährigen heraus. Möglich wurde der Gold-Coup durch eine überragende Vorstellung auf der Schanze, auf die Frenzel eine taktische Meisterleistung in der Loipe folgen ließ.

Weltmeister Eric Frenzel

Fotocredit: Imago

Eric Frenzel sank glücklich in den geliebten Seefelder Schnee, auf der Tribüne weinte Ehefrau Laura mit Töchterchen Emma auf dem Arm Tränen der Freude: Stehaufmännchen Frenzel hat dem deutschen Team bei der Nordischen Ski-WM in Tirol die erste Goldmedaille beschert und eine bis dahin völlig verkorkste Saison vergessen lassen.
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Raketen-Antritt am letzten Anstieg: So machte Frenzel den Gold-Traum wahr

Der in dieser Saison bislang so enttäuschende Frenzel ging nach einem Traumsprung auf der Großschanze in Innsbruck als Führender in die Loipe, hielt dort allen Angriffen stand und setzte 500 Meter vor dem Ziel die entscheidende Attacke.
Am Ende betrug sein Vorsprung auf den Norweger Jan Schmid 4,3 Sekunden, Bronze ging an Franz-Josef Rehrl aus Österreich. Topfavorit Jarl Magnus Riiber aus Norwegen kam nur auf den fünften Rang.

"Schon fast den Glauben daran verloren"

"So einen Tag kann man sich nur erträumen. Ich hatte schon fast den Glauben daran verloren, dass ich das Ruder noch einmal rumreißen kann. Die letzten Wochen waren nicht einfach für mich", sagte Frenzel, auf den das kleine Seefeld Jahr für Jahr wie ein ganz persönlicher "Kurort" wirkt. Stolze 13 Weltcupsiege hat der Sachse in dem Tiroler Wintersport-Mekka in seiner Karriere gefeiert, im deutschen Teamhotel "Zum Gourmet" gibt es sogar die "Eric-Frenzel-Suite". Nun feierte er genau dort eine Wiederauferstehung wie aus dem Nichts.
Während Frenzel auf dem Podest die Glückwünsche von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen entgegen nahm, hatte auch Hermann Weinbuch Tränen der Freude in den Augen und erklärte:
Ich bin unheimlich bewegt. Unglaublich, was der Sport immer für Geschichten schreibt. Wenn Eric eine Chance wittert, beißt er einfach zu. Er ist ein richtiger Champion.
Für den dreimaligen Olympiasieger Frenzel war es bereits der sechste WM-Titel seit 2011. In der "ewigen" Rangliste zog der 30-Jährige mit Rekordweltmeister Johannes Rydzek gleich, der sich mit Rang neun begnügen musste. Zweitbester DSV-Starter war Fabian Rießle als Siebter. "Unglaublich, dass Eric nach so einer Zeit so zurückgekommen ist. Man darf ihn nie abschreiben", sagte Rydzek.

Dritter Einzel-Titel fürs dritte Kind

Frenzels Ehefrau Laura hielt sich derweil während des Rennens an Emma (1) fest, zitterte und bibberte. Am Ende jubelte sie über den "dritten Einzel-Titel fürs dritte Kind". Frenzel, der auf der Zielgeraden Handküsse verteilte, bedankte sich umgehend für "so eine tolle Familie, so eine tolle Frau und drei so wunderbare Kinder, die immer so zurückstecken müssen."
Mit Frenzels Sieg setzte sich derweil auch der Goldrausch der "Dominierer" fort: Schon bei der WM 2017 und Olympia 2018 waren alle Siege an das DSV-Team gegangen, das nun acht große Rennen in Folge gewonnen hat.
Das nächste steht am Sonntag im Teamsprint an, dort ist das Duo Frenzel/Rydzek Titelverteidiger. Ob beide auch am Sonntag die deutschen Farben vertreten, ist zwar offen. Gerade Frenzel hat aber nach seinem starken Auftritt beste Chancen auf einen weiteren WM-Coup.
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Frenzel exklusiv: "Lange her, dass ich als Nummer eins gestartet bin"

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