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Olympia 2018 - Schlussfeier: Die Russen haben sich wegen ihrer Fahne mit Bach getroffen

VonSID

Publiziert 22/02/2018 um 14:18 GMT+1 Uhr

Der Dopingfall ist offiziell, die Bronzemedaille im Curling wohl futsch - und dennoch darf sich Russland Hoffnung auf den Einmarsch unter eigener Flagge bei der Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele am Sonntag in Pyeongchang machen. Einiges deutet darauf hin, dass es zu einem Deal mit Thomas Bach, dem Präsidenten des olympischen Komitees gekommen ist.

Russland will Ersatzspiele ausrichten

Fotocredit: Getty Images

Zunächst aber setzte es die erwartete Klatsche vor dem CAS. Der Internationale Sportgerichtshof machte den Dopingfall von Curler Alexander Kruschelnizki offiziell. Das Ad-Hoc-Gericht bestätigte, dass der 25-Jährige auch in der B-Probe positiv auf das verbotene Herzmittel Meldonium getestet worden ist. Der CAS schloss den Russen von den Spielen aus.

Russland disqulifiziert

Kruschelnizki hatte mit seiner Ehefrau Anastassija Brysgalowa für die "Olympischen Athleten aus Russland" zum Auftakt der Spiele im Mixed-Curling Bronze gewonnen. Das Paar wurde disqualifiziert. Die endgültige Neuverteilung der Medaillen liegt in der Verantwortung des Internationalen Olympischen Komitees und des Curling-Weltverbandes WCF, ist aber wohl nur noch eine Formalie.
Die ursprünglich viertplatzierten Kristin Skaslien und Magnus Nedregotten aus Norwegen dürfen sich auf Bronze freuen. Skaslien hatte den Dopingfall bedauert, aber auch erklärt, dass sie nicht "Nein, danke" zu einer nachträglichen Medaille sagen würde.
Offiziell hat Kruschelnizki noch die Möglichkeit, innerhalb der nächsten drei Wochen Einspruch gegen das CAS-Urteil einzulegen. Doch der 25-Jährige hatte schon im Vorfeld der CAS-Entscheidung am Donnerstag erklärt, dass er die Entscheidung akzeptieren würde. Normalerweise werden Medaillen nicht vor Ende der Einspruchsfrist neu vergeben.

Russische Athleten bei Abschlussfeier mit Flagge

Trotz der nun auch offiziellen Rückkehr an die Dopingfront ist für Russland der Traum von der Rehabilitierung noch nicht ausgeträumt. Das IOC hatte bei der Suspendierung des russischen NOK wegen des Dopingskandals bei den Heimspielen 2014 in Sotschi auch verfügt, dass die "Olympischen Athleten aus Russland" (OAR) zur Abschlussfeier in Pyeongchang wieder unter russischer Fahne einmarschieren könnten.
Mehrere Anzeichen sprechen nun dafür, dass es auch so kommen wird: Zum einen das auffällig ruhige Verhalten der Russen, die das Ergebnis der Dopingprobe anstandslos akzeptierten, die üblichen Wutattacken blieben aus. Zum anderen ein Treffen von IOC-Präsident Thomas Bach am Mittwochabend in Pyeongchang mit Igor Lewitin, dem Vize-Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees Russlands (ROC), einem Vertrauten von Staatschef Wladimir Putin.

Bach-Deal mit Putin?

"Das waren nur vier Minuten, der Präsident wünschte ihm alles Gute zum Geburtstag", sagte IOC-Sprecher Mark Adams über das Treffen und wies alle Gerüchte zurück, wonach es Absprachen zwischen Bach und dem Putin-Vertrauen über eine mögliche gemeinsame Strategie gegeben haben könnte.
Als ein weiteres Anzeichen wird gewertet, dass Russland die für die Sotschi-Sünden fällige Strafe von 15 Millionen US-Dollar (12,14 Millionen Euro) in den letzten Tagen offenbar an das IOC überwiesen hat. Adams wollte den Eingang des Geldes, den die Nachrichtenagentur AFP vermeldet hatte, allerdings nicht bestätigen.
Am Samstag tagt die OAR-Implementierungsgruppe unter Vorsitz des arubischen IOC-Exekutivemitglieds Nicole Hoevertsz. Das Panel lotet aus, ob sich das OAR-Team auch an die Auflagen vom 5. Dezember gehalten hat und sich zur Abschlussfeier wieder in ein russisches Team verwandeln darf. Ganz feierlich soll dann auch endlich der vom IOC erhoffte Schlussstrich unter die leidige Dopingkrise um Russland gezogen werden.
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